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011 - Der grüne Brand

011 - Der grüne Brand

Titel: 011 - Der grüne Brand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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mehr als einer Beziehung nicht ganz hasenrein sind. Es handelt sich um einen Dr. Milsom, einen Arzt, gegen den einmal ein Verfahren wegen Mordes eingeleitet worden war, um einen Mr. Bridgers, einen amerikanischen Chemiker, der rauschgiftsüchtig ist, und schließlich um einen gewissen Gregory, der in Manchester wegen Schmuggels verurteilt wurde. Die vierte im Bund ist ein Mädchen namens Hilde Gordon, die bis jetzt nicht vorbestraft ist. - Vor allen Dingen ist es notwendig, daß Beale uns jetzt unbedingt mitteilt, was er weiß. Schließlich verfügen wir immerhin über einige Möglichkeiten, seine Nachforschungen zu ergänzen. In Krakau hat sich übrigens jetzt etwas ereignet, was die Vermutungen Beales zu bestätigen scheint.«
    Er erzählte kurz die Geschichte, die er vorher erfahren hatte. »Sehr wahrscheinlich klingt das ja nicht«, sagte Kitson. »Ich bin zufällig Syndikus einer Mühlenbesitzervereinigung und weiß, daß die diesjährige Welt-Getreideernte aller Voraussicht nach weit über dem Durchschnitt liegen wird, ebenso die Maisernte. Preise, wie sie der Geschäftsmann in Krakau angab, sind ganz unsinnig hoch.«
    »Hoffentlich stellt sich heraus, daß hinter der ganzen Sache nicht viel steckt«, erwiderte McNorton. »Jedenfalls steht fest, daß Harding in der letzten Zeit eine Unzahl von Telegrammen in alle Welt verschickt. - Aber jetzt werde ich vor allen Dingen versuchen, Mr. Beale zu finden!«
    Doch Mr. Beale schien vom Erdboden verschluckt. Ein Be such in seiner Wohnung war erfolglos. Der Fremde, der am Tag vorher Harding hatte aufsuchen wollen, war am Vormittag wieder dagewesen, aber auch er war jetzt spurlos verschwunden. Keiner von McNortons Beamten hatte es fertiggebracht, ihm auf der Spur zu bleiben.
    Schließlich suchte McNorton die Büroräume der Firma Punsonby auf. Mr. White, bei dem er sich hatte melden lassen, begrüßte ihn höchst seltsam. Als der Beamte das Privatbüro dieses Gewaltigen betrat, erhob sich der nämlich, wurde totenbleich und konnte kein Wort hervorbringen. McNorton hatte das gleiche Benehmen schon oft genug bei Verbrechern beobachtet, die sich irgendeiner Tat überführt glaubten.
    »Ah - Mr. McNorton!« stammelte White und wies mit zitternder Hand auf einen Stuhl. »Nehmen Sie doch bitte Platz. Was kann ich für Sie tun?«
    »Oh, ich wollte nur einmal fragen, wie es Ihrem Freund Dr. Harding geht?«
    Mr. White rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her.
    »Aber ich bitte Sie, Mr. McNorton - Harding ist kein Freund von mir«, sagte er. »Eine Geschäftsbekanntschaft«, er seufzte tief auf, »nur eine Geschäftsbekanntschaft.«
    White sah ziemlich verändert aus. Er wirkte älter, sein Gesicht war eingefallen, und um seine Augen lagen dunkle Schatten.
    »Er scheint ein recht gerissener Bursche zu sein«, sagte McNorton leichthin. »Sie sind an einigen seiner Unternehmungen interessiert, nicht wahr?«
    »Nur an einer«, antwortete White schnell, »und ich wünschte...«
    Er hielt inne.
    »Daß Sie das nicht wären, wie?«
    Mr. White beugte sich kummervoll vor.
    »Dr. Harding ist ein kluger Mann«, sagte er. »Er hat große Pläne, und ich bin - äh - daran finanziell beteiligt. Weiter nichts. Ich habe Geld in sein Syndikat gesteckt, ohne natürlich eine Ahnung über die Art seiner Arbeit zu haben, das möchte ich betonen.«
    »Sie haben so viel Vertrauen zu ihm?« fragte McNorton.
    »Ich bin ein wenig leichtsinnig in Finanzdingen«, gab Mr. White zu. »Das bezieht sich natürlich nicht auf die Angelegenheiten der Firma Punsonby! Unsere Bilanz ist ein Muster für die ganze Geschäftswelt.«
    »Das habe ich schon gehört«, entgegnete McNorton trocken. »Übrigens, was ist denn das für ein Plan von Dr. Harding?«
    Mr. White zuckte die Achseln. »Keine Ahnung«, erwiderte er.
    »Sie haben volle vierzigtausend Pfund investiert«, begann McNorton nach einer Pause.
    Mr. White wurde noch blasser und rief: »Woher wissen Sie das?«
    »Solche Dinge sprechen sich herum«, sagte McNorton. »Was ich noch sagen wollte - Sie investieren also vierzigtausend Pfund, ohne festzustellen, um was es geht. Ich spreche jetzt nicht als Polizeibeamter, Mr. White«, fuhr er fort, und White konnte seine Erleichterung kaum verbergen, »sondern als alter Bekannter.«
    »Ich habe Sie schon immer gut leiden mögen«, erwiderte White eifrig. »Wie lange kennen wir uns denn eigentlich? Ich glaube, das erstemal habe ich Sie gesehen, als damals bei Punsonby eingebrochen wurde.«
    »Das ist lange

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