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0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich muß an meine Freunde denken«, sagte ich.
    Rocco nickte. »So hätte ich auch gehandelt. Die Ritter schlafen tagsüber, die Sonne ist tödlich für sie. In der Nacht kannst du sie stellen.«
    »Das heißt, ich habe Zeit.«
    »Ja.«
    »Dann könnte ich versuchen, meine Freunde aus Gulbine herauszuholen«, überlegte ich laut.
    »Hoffentlich schaffst du es. Die Einwohner reagieren verdammt schnell, wenn man ihnen an den Kragen will.«
    Da hatte Rocco recht. Deshalb wollte ich keine Sekunde länger in der Hütte bleiben. Ich stand auf und wandte mich zur Tür. Diesmal paßte ich nicht auf und stieß mir prompt den Kopf. Der Schäfer folgte nach draußen.
    Zwei Schritte vor der Tür blieb ich stehen. Meine Augen wurden groß, als ich sah, wer vom Dorf her den Hang hochkam.
    Das waren mindestens 30 Menschen. Sie gingen in einer langen Kette und hatten bereits die Hälfte des Weges zurückgelegt. Jeder von ihnen trug eine Waffe.
    Jetzt sahen sie uns.
    Wild schwangen sie ihre Fäuste. Drohungen wurden ausgestoßen. Die Menschen wollten mir an den Kragen, und damit platzte auch mein Plan.
    Rocco, der Schäfer, sprach das aus, was ich dachte. »Jetzt bleibt uns nur noch die Flucht. Die Übermacht ist zu stark.«
    Dem war nichts mehr hinzuzufügen.
    ***
    Suko legte seine Hand auf die Türklinke.
    »Verschlossen«, sagte er.
    Shao trat einen Schritt zurück und schaute an der Hauswand hoch. »Ob das überhaupt ein Gasthaus ist?«
    Der Chinese hob die Schultern. »Es sieht wenigstens so aus.«
    »Die beobachten uns immer noch«, meinte Shao. »Ich… ich habe richtig Angst bekommen.«
    »Seltsam sind die Menschen hier schon«, gab Suko zu. »Manchmal kommt man sich in Schottland vor wie am Ende der Welt.« Der Chinese wußte, wovon er sprach. Schon oft genug hatte er in diesem Land Abenteuer erlebt.
    »Wo gehen wir hin?« fragte Shao. »Warten möchte ich hier nicht. Man steht so unter Kontrolle.«
    Das war auch Sukos Meinung. Bevor sie sich entschlossen, das Dorf ein wenig näher zu erkunden, ging Suko zum Bentley, schloß den Kofferraum auf und bewaffnete sich.
    Er nahm die Dämonenpeitsche und auch den silbernen Dolch an sich. Die Beretta hatte er sowieso. Eine Ersatzwaffe bekam Shao, auch die Gnostische Gemme hängte Suko ihr um.
    Shao schaute ihm ernst ins Gesicht. »Du rechnest mit einer Gefahr?«
    Suko nickte. Er warf die Haube wieder zu, nahm Shao an der Hand und ging mit ihr weiter.
    Sie schritten ein Stück die Hauptstraße hinab, die sich im letzten Drittel des Dorfs senkte und in ein Tal führte. Es sah romantisch aus, denn die Straße lief über eine alte Holzbrücke weiter. Unter der Brücke schäumte ein Bach. Gurgelnd floß das Wasser über die Steine.
    Suko warf auch einen Blick zur Hütte hoch. Er erkannte mich als kleinen Fleck.
    »Da geht John«, sagte er.
    »Hoffentlich hat er Erfolg.«
    Suko lächelte Shao zu. »Der bestimmt.«
    Hand in Hand schritten sie weiter. Einmal huschte aus einem Seitenweg eine Katze. Dicht vor den Schuhsohlen der beiden fuhr sie entlang. Shao erschrak.
    Suko lächelte nur. Er ging mit Shao nach rechts, genau in den Weg hinein, aus dem die Katze gekommen war.
    »Was willst du denn hier?« fragte Shao.
    »Mal sehen.«
    Der Weg war um die Hälfte schmaler als die Hauptstraße. Er war nicht gepflastert, man hatte den Lehm kurzerhand festgefahren.
    Dicht an dicht standen zu beiden Seiten die windschiefen Häuser.
    Die Bretter zeigten eine graue Farbe. Unterschiedlich hohe Fenster mit schmutzigen Scheiben hingen schräg in den Hauswänden.
    Ebenso alt waren die Türen. Farbe erschien Suko und Shao hier als ein Fremdwort.
    Manchmal sahen sie Gesichter hinter den Scheiben. Nur Frauen, keine Kinder oder Männer.
    Sie wurden beobachtet.
    Plötzlich blieb Suko stehen.
    »Was ist?« flüsterte Shao.
    »Da ist doch ein Auto abgefahren. Es hörte sich an wie unser Bentley.«
    »Unsinn, wer sollte schon Interesse an dem Wagen zeigen? Das war bestimmt ein anderes Fahrzeug.«
    »Gibt es das hier überhaupt?«
    »In welchem Jahrhundert leben wir denn?«
    Suko runzelte die Stirn. »Das frage ich mich bald auch. Wenn ich das hier sehe, glaube ich fast, im Mittelalter zu leben.« Er faßte Shao wieder an der Hand. »Komm weiter.«
    Die Gasse beschrieb eine Kurve. In deren Scheitelpunkt saß ein Hund mit fleckigem Fell. Er öffnete seine Schnauze, als er die beiden Spaziergänger sah. Die Zähne waren nicht ungefährlich.
    Shao schüttelte sich.
    Hinter der Kurve sahen sie dann, daß sie in einer

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