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0111 - Die grausamen Ritter

0111 - Die grausamen Ritter

Titel: 0111 - Die grausamen Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Blicken.
    Da kroch aus einem Sarg zwischen Ober- und Unterteil eine weißgrüne Knochenhand und bewegte knackend die Gelenke, wobei sie ein altes Spinnweben vom Sarg fegte.
    Aus einem anderen Sarg drang ein schauriges Ächzen und Stöhnen, als würde jemand in den allerletzten Zügen liegen.
    Bei einem weiteren Sarkophag bewegte sich nur der Deckel. Er scheuerte über den Rand, und kleine Steine lösten sich. Wie Regentropfen fielen sie zu Boden.
    Die Ritter waren unruhig, auch sie spürten, daß heute etwas anders war als sonst.
    Dann knisterte die Luft. Sie begann zu tanzen und zu flirren. Myxin kannte das Zeichen, er wollte weg, doch eine starke Kraft bannte ihn auf der Stelle.
    Asmodina erschien.
    Sie materialisierte sich aus diesem knisternden Luftwirbel, nahm feste Formen an und wurde von einer eiskalten Schönheit geprägt.
    Das lange feuerrote Haar fiel weit bis auf die Schultern. Aus ihrer Stirn wuchsen zwei Hörner, die Augen blickten kalt und gnadenlos.
    Kein Fältchen zierte das Gesicht, die glatte Haut erinnerte an Marmor. Sie trug ein langes Gewand, das auf der Vorderseite ein Abbild ihres Vaters zeigte.
    Der Teufel!
    Auch er war so zu sehen, wie er schon seit Jahrhunderten dargestellt wurde.
    Ein dreieckiges Ziegenkopfgesicht, mit abstoßenden Hörnern auf der Stirn und einem bleckenden Grinsen.
    Asmodina lächelte teuflisch, bevor sie Myxin ansprach. »Du hast es also geschafft?«
    »Was habe ich geschafft?«
    »Daß John Sinclair in der Nähe ist.«
    »Ich habe damit nichts zu tun!«
    Asmodina nickte. »O doch, du kleiner grüner Winzling. Du hast etwas damit zu tun. Hast du ihm nicht einen Hinweis gegeben? Hast du nicht deine Gedanken als Bild projizieren können?«
    »Vielleicht.« Myxin gab es zu, weil er wußte, daß es keinen Zweck hatte, zu lügen.
    »Meinst du, dir damit einen Gefallen getan zu haben?«
    »Bestimmt.«
    »Sinclair wird kommen«, sagte Asmodina. »Er wird diese Burg betreten, aber ich weiß nicht, ob er sie jemals wieder verlassen kann. Dafür sorgen meine Freunde.«
    »Dann hast du die Ritter zurückgerufen?«
    »Auch. Aber zusammen mit Barrabas, dem Drachentöter!«
    »Wer ist das?«
    Asmodina ließ sich zu einer Erklärung verleiten. »Vor unendlicher Zeit, als es noch kaum Menschen auf dieser Erde gab und wilde Tiere die Natur beherrschten, da gab es nicht nur die Geister und Dämonen, die auf dem Erdball einen gnadenlosen Kampf ausfochten, sondern auch die Drachenbrut. Sie herrschte in diesem Land mehrere Jahrhunderte und starb nur langsam aus. Aber ein Keim ist geblieben, und diesen Keim habe ich vor kurzer Zeit auf die Erde geschafft. Er wird noch heute aufblühen und zusammen mit den Rittern seine Macht ausweiten, damit es so wird wie vor langer Zeit. Die Menschen in der Nähe haben den Keim bereits gespürt. Sie stellten sich auf seine Seite, denn Barrabas wird kommen!«
    Myxin glaubte der Teufelstochter. Denn er hatte in seinem langen Leben zahlreiche Flüche und Prophezeiungen in Erfüllung gehen sehen. Im Reich der Dämonen war es ähnlich wie auf der Erde.
    Auch dort gab es Länder, Reiche und gewaltige Gebiete. Jedes Land hatte seine eigene Geschichte, besaß seinen eigenen Herrscher. Man führte Krieg, man rottete sich aus und verfluchte den anderen.
    Wenn die Zeit dann reif war, gingen die Flüche in Erfüllung.
    Wie hier.
    »Wo hat Barrabas solange gelebt?« wollte Myxin wissen.
    »Im Nirgendwo – zwischen den Zeiten«, bekam er zur Antwort.
    »Doch nun ist er erschienen.«
    »Hier auf der Burg?«
    »Nein, unten im Dorf. Die Menschen pflegen ihn. Sie wissen genau, was sie ihm schuldig sind.«
    »Aber was hat das mit den Rittern zu tun?« wollte Myxin wissen.
    »Eigentlich gar nichts. Nur will ich, daß Barrabas mit den Rittern gemeinsame Sache macht. Zusammen bilden sie eine gewaltige Macht, die niemand brechen kann. Auch John Sinclair nicht.«
    »Und was geschieht mit mir?« fragte Myxin.
    »Du bleibst hier, bis Barrabas kommt.«
    »Und wenn er hier ist?«
    Jetzt lachte Asmodina. »Dann wird er dich töten, Myxin. Du wirst ein für allemal aus der Geschichte verschwunden sein. Dich hat es einfach nicht mehr gegeben!«
    Myxin schaute die Höllenfürstin an. Er konzentrierte sich, sammelte seine Kräfte, doch sein Potential an Magie war erschöpft.
    Asmodina lachte ununterbrochen. Sie merkte natürlich, wie Myxin sich bemühte, doch er war zur Erfolglosigkeit verdammt. Es war nicht mehr der Magier wie zu den Zeiten des Schwarzen Tods.
    Das wußte Asmodina. Gern

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