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0115 - Der Imperator und das Ungeheuer

Titel: 0115 - Der Imperator und das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hand. Der Dolch ragte aus dem Gürtel seiner hautengen Hose. Über seinem Kopf schwebte der ovale Späher. Die dazugehörige Übertragungsanlage hatte sich der Priester über die Schultern gehängt. Auf dem kleinen Bildschirm konnte er jede Bewegung Kutlos verfolgen, wenn es diesem nicht gelang, den Späher zu vernichten.
    „Viel Glück, Hepna-Kaloot", wünschte Egtoor traditionsgemäß.
    „Ver folge ihn", befahl Kutlos dem unglücklichen Tasnor. „Ich wünsche ständige Meldungen über seinen Standort. Auch muß ich wissen, was er mit dem Wasser beabsichtigt."
    Er steckte den Strahler ein und hängte das Lagoo-Seil um. Nun war er gerüstet. „Warum legst du dein Gewand nicht ab, Kutlos?" fragte Egtoor.
    „Es ist das Kleidungsstück eines Hohepriesters", erwiderte Kutlos mit Würde. „Ich habe es lange getragen. Auch in diesem Kampf werde ich es nicht ablegen."
    Die Gedanken der Priester waren in ihren Gesichtern aufgezeichnet. Kutlos ahnte, was sie dachten.
    Er hatte in diesem Gewand gelebt. Er würde damit kämpfen.
    Und er würde es noch tragen, wenn Hepna-Kaloot ihn zum Taloosei gezwungen hatte.
    Taloosei ist ein schwer übersetzbares Wort. Sinngemäß bedeutet es: Selbstmord aus Verzweiflung.
    In seiner härtesten Form verlief das Paloot-Spiel für einen der Kämpfer tödlich.
    Tasnor verschwand lautlos aus der Bildzentrale. Nun wurde es Zeit, daß auch Kutlos ging. Hoch aufgerichtet schritt er auf den Eingang zu. Bevor er ihn erreichte, ertönte das schrille Alarmzeichen der Strukturerschütterungsortung. Kutlos blieb stehen. Das konnte nicht wahr sein. Soviel Glück konnte er nicht haben.
    „Hohepriester!" rief eine erregte Stimme.
    Kutlos machte kehrt und eilte zu den Gefährten zurück. Die Ortungsreflexe der terranischen Schiffe waren zur Ruhe gekommen. Der Grund dafür war bereits deutlich zu erkennen. Mindestens zehntausend Schiffe waren aus dem Hyperraum vorgestoßen und drangen in das Saos-System ein.
    Das waren keine Solaren Verbände. Kutlos mußte sich mit beiden Händen abstützen, um seine Gefühle zu verbergen.
    „Sie kommen!" schrie er außer sich. „Der Imperator kommt uns zu Hilfe."
    Ein Jubelschrei antwortete ihm. Die Ortungsgeräte erbebten unter der ungewöhnlichen Belastung. Eine leichte Erschütterung ließ das Gebäude erbeben. Das bedeutete, daß der arkonidische Verband in bedenklicher Nähe des Planeten aus der Transition gekommen war. Die ungeheuren Energieentladungen ließen Erdbebenwellen durch Saos laufen.
    Kutlos fühlte einen unvergleichlichen Triumph. Seine Strategie hatte einen neuen Sieg davongetragen.
    Den größten von allen! Es war nur noch eine Frage der Zeit, und die beiden Flotten würden aufeinanderprallen.
    Von dem Eingang zur Bildzentrale kam ein schnarrendes Geräusch. Kutlos blickte auf. Ungläubig starrte er auf das Gebilde, das dort in halber Höhe schwebte. Hepna-Kaloots Späher! Entweder hatte der Priester nichts von dem Umschwung der Geschehnisse bemerkt, oder er handelte aus reiner Verzweiflung. Ein einziges Mal hatte Kutlos seine Strategie aufgegeben. Die Folge war dieser unsinnige Kampf mit Hepna- Kaloot. Die Schlacht der Raumschiffe, die Kutlos erwartete, würde auf Saos eine winzige Parallele haben.
    Der Späher ließ keinen Zweifel daran: Hepna-Kaloot hatte das Spiel eröffnet.
    Kutlos griff unauffällig nach dem Strahler. Der Späher taumelte wie ein von Licht geblendetes Insekt über dem Eingang. Irgendwo hockte Hepna-Kaloot und lauerte auf seinen Feind. Auf dem Bildschirm verfolgte er über den Späher jede Bewegung des Hohepriesters.
    Mit schnellem Griff riß Kutlos seine Waffe heraus. Das ovale Fluggerät sackte nach unten. Der Schuß des Priesters bohrte eine schwarze Öffnung in die Wand. Der Späher huschte aus der Bildzentrale. Von den Ortungsgeräten war das auf- und abschwellende Geräusch der Energietaster zu vernehmen. Die arkonidische Flotte kam rasch näher. Jetzt bewegten sich auch die Kugelraumer der Terraner wieder. Der Einschließungsring löste sich auf. Fast glaubte Kutlos, daß die Solare Flotte flüchten würde. Aber die einzelnen Schiffe änderten nur ihre Position.
    Tasnor kam herein. Seine Haare hingen im Gesicht. Er blickte Kutlos an - und durch ihn hindurch. „Hepna-Kaloot ist in der dritten Energiestation", berichtete er tonlos. „Sie ist durch den Scheinangriff der Springer bereits weitgehend zerstört worden. Er verbirgt sich in den Trümmern." Seine Augen weiteten sich. „Er ging mit dem Dolch auf mich

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