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0116 - Der Tod stand neben uns

0116 - Der Tod stand neben uns

Titel: 0116 - Der Tod stand neben uns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod stand neben uns
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jeder größeren Zeitung nachlesen, was in New York auf einem gewissen Postamt geraubt worden war!
    Während der Italiener seinen Gedanken nachhing, wurde er langsam schläfrig. Die lange Zeit am Steuer hatte ihn übermüdet. Dazu kam die einschläfernde Stille der Natur, die wohlige Wärme der sommerlichen Sonne… es dauerte nicht lange, und er schlief.
    Czimak hatte ihn aus den Augenwinkeln beobachtet. Als er sah, dass der Italiener endlich eingeschlafen war, glitt ein zufriedenes Lächeln über seine Gesichtszüge.
    Unentwegt zählte er weiter. Fast eine halbe Stunde brauchten sie, bis sie die Summe ermittelt hatten.
    »Wie viel?«, fragte Czimak.
    »Neunundfünfzigtausend und ein paar Hunderter.«
    »Bei mir zweiundsechzigtausend und ein paar Kleine. Das macht zusammen so was an die hundertzwanzigtausend.«
    »Ich glaube.«
    »Verdammt viel Geld.«
    Czimak hatte es lauernd gesagt.
    Tokutz sah ihn schlau an.
    »Nicht, wenn man’s durch ’nen riesigen Verein aufteilen muss.«
    »Nee, dann nicht.«
    Langes Schweigen.
    Beide sahen auf die Pakete von Geldscheinen. Schließlich fing Czimak wieder an: »Es bleibt einem umso mehr, je weniger Leute es gibt, mit denen man teilen muss!«
    »Das ist nun mal sicher«, nickte Tokutz.
    Czimak wartete. Es dauerte eine ganze Weile, bis Tokutz fragte: »Was willst du eigentlich in Frisco?«
    Czimak zuckte die Achseln.
    »Der Teufel soll mich holen, wenn ich weiß, was ich in Frisco soll! Der Boss will, dass wir uns alle in Frisco treffen und dort das Geld aufteilen.«
    »Damit er sich den Löwenanteil unter den Nagel reißen kann!«
    »Sicher! Und wahrscheinlich hat er dort noch Freunde, die ihn verstecken, während wir in einer wildfremden Stadt den Cops direkt vor die Nase gesetzt werden!«
    »So wird’s sein!«
    »Das sollte man sich nicht bieten lassen!«
    »Ganz bestimmt nicht!«
    »Man könnte ja hier teilen und einfach nicht nach Frisco gehen!«
    »Und der Italiano?«
    »Der verpfeift uns bestimmt an Loger.«
    »Man müsste eben dafür sorgen, dass er niemand mehr verpfeifen kann…!«
    Sie sahen sich an. Dann grinsten sie und standen leise und langsam auf, um den schlafenden Italiener nicht zu wecken.
    Sie schlichen zum Wagen.
    Sie holten ihre Maschinenpistolen heraus.
    Tokutz knallte gewohnheitsmäßig die Tür hinter sich zu.
    »Idiot!«, fauchte Czimak.
    Aber es war bereits zu spät.
    Leonardo Macini fuhr hoch. Mit schlaftrunkenen Augen starrte er auf seine Spießgesellen.
    »Was ist denn los?«, gähnte er. »Warum habt ihr eure Feuerspritzen in der Hand? Kommt jemand?«
    Sie verzogen keine Miene. Langsamen Schrittes gingen sie auf ihn zu. Ihre Gesichter waren hart wie Stein. Kalt und schmal lagen die dünnen Lippen aufeinander.
    Urplötzlich begriff der Italiener.
    »Mama Mia«, stieß er tonlos hervor, und dann schrie er laut: »Nein! Ihr könnt mich doch nicht umlegen! Ich bin doch Leo! Ich bin doch euer Kamerad! Leo, versteht ihr denn ni…«
    ***
    Der Sheriff ging gerade breitbeinig durch die Diele, als das Telefon klingelte. Bedächtig drehte er sich um und nahm den Hörer ab.
    »Sheriff Holder«, sagte er.
    »Tag, Joe«, sagte sein Kollege aus dem Nachbardorf. »Hast du auch den FBI-Steckbrief bekommen?«
    »Die acht Gangster?«
    »Ja, die meine ich.«
    »Sicher. Hab ich. Warum?«
    »Du kannst denken, ich wäre verrückt, aber ich habe einen von den Boys vorhin bei uns an der Tankstelle gesehen. Staubbedeckte Karre, die schon verdammt viel Meilen hinter sich hat. Zuerst habe ich nicht weiter drauf geachtet, und als mir’s einfiel, warum mir die Visage von dem einen so bekannt vorkam, da waren sie schon weg.«
    »Bist du sicher?«
    »Sonst würde ich dich doch nicht anrufen. Ich habe mir das Bild gleich noch einmal angesehen. Er war es, Joe. Ganz bestimmt!«
    »In welche Richtung sind sie gefahren?«
    »Robert von der Tankstelle sagt, rüber zu dir.«
    »Hm.« Der Sheriff schwieg einen Augenblick, dann sagte er: »Okay, ich fahr die Straße ab.«
    Rasch warf er den Hörer auf, eilte zurück in sein Office und griff zum Pistolengurt. Der Sheriff schnallte sich den Gürtel um, während er schon wieder hinauslief.
    Er kletterte in einen Wagen, startete und brauste zur Ausfahrt hinaus. Langsam fuhr er die Straße ab. Es war keine wichtige Verkehrsader, und es kam eigentlich selten mal ein Auto auf der Straße entlang. Umso besser konnte man im sommerlichen Staub die Profilspuren auf der Straße erkennen.
    Plötzlich bogen sie nach links ab in einen Feldweg.
    Der

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