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0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

0123 - Dr. Tods Monsterhöhle

Titel: 0123 - Dr. Tods Monsterhöhle
Autoren: Jason Dark
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steckte mir das Bad doch noch in den Knochen. Ich mußte niesen und hustete auch ein paarmal durch. Da bahnte sich eine Erkältung an.
    Telefonisch hatte ich mich beim Yard abgemeldet. Der nächtliche Bereitschaftsdienst war vorbei. Jetzt hatte ich wieder meinen eigenen Fall, der würde mich voll und ganz in Anspruch nehmen.
    Um Sir James Powell Bescheid zu geben, war am Morgen noch Zeit genug. Ich wollte mir erst eine Mütze voll Schlaf gönnen, die hatte ich redlich verdient.
    ***
    Lady X konnte nichts sehen. Der Schein einer Lampe traf voll ihr Gesicht und blendete sie. Sie wußte nur, daß der Lebensretter ihr gegenübersaß und sie sich in einem alten Bootshaus an der Themse befanden, in das der riesige Samurai sie hineingetragen hatte, als wäre sie ein Stück Holz.
    Jetzt stand der Kerl hinter ihr. Lady X konnte nicht gerade behaupten, daß ihr die Anwesenheit Freude bereitete. Sie war überhaupt ziemlich durcheinander. Sie hatte gesehen, daß der hünenhafte Kerl von einer Maschinenpistolengarbe getroffen worden war.
    Jeder normale Mensch wäre umgefallen – der nicht.
    War er kein Mensch? Vielleicht ein Roboter? Heutzutage war ja alles möglich.
    »Du bist Pamela Scott, die man auch Lady X nennt«, sagte Dr. Tod nach einer Weile.
    »Ja. Aber können Sie nicht die verdammte Lampe wegnehmen? Sie blendet mich!«
    Dr. Tod lachte blechern. »Werden wir alles machen. Aber erst will ich wissen, ob du bereit bist, für meine Ziele mitzukämpfen?«
    »Du bist mein Lebensretter. Bleibt mir etwas anderes übrig, als mich auf deine Seite zu stellen?«
    »So solltest du nicht denken. Ich will dich von meinen Absichten überzeugen, denn ich habe vor, die Welt in ein Chaos zu stürzen, und suche Mitarbeiter.«
    Lady X lachte. »Das haben mir schon viele prophezeit.«
    »Aber nicht gehalten.«
    »Genau.«
    »Bei mir ist das anders, Pamela Scott. Ich habe dich aus gutem Grund aus der Misere herausgeholt und nicht aus reiner Menschenliebe, das kannst du mir glauben.«
    »Ich habe auch nichts anderes erwartet.«
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    »Wie willst du das denn anstellen, wenn ich mal fragen darf?« erkundigte sich die Frau.
    »Mein Plan hört sich zwar großspurig an, aber er ist es nicht, wenn du merkst, wer alles hinter mir steht. Ich habe einflußreiche Freunde, die man mit einem Wort umschreiben kann. Dämonen!«
    Nach dieser Erklärung sagte Lady X erst mal gar nichts. Ihre Lippen zuckten, sie hatte Mühe, ernst zu bleiben. Von Dämonen hatte sie gehört. In einschlägigen Filmen und Büchern las man genug darüber. Aber die gab es doch nicht in Wirklichkeit.
    »Du glaubst mir nicht?« fragte Dr. Tod nach einer Weile.
    »Nein.«
    »Das kann ich sogar verstehen, aber ich werde dir das Gegenteil beweisen. Es gibt Dämonen oder Geschöpfe der Finsternis. Du hast einen schon kennengelernt, dreh dich nur um.«
    Pamela Scott schluckte. Also doch kein Roboter, der hinter ihr stand, ein Dämon?
    »Ist – ist es ein…?«
    »Nein und ja. Er ist natürlich ein Dämon, aber gleichzeitig auch ein Zombie.«
    »Eine lebende Leiche?«
    »So ungefähr. Ich habe Tokata aus Japan geholt. Dort war er jahrhundertelang in einem Vulkan begraben gewesen. Doch meine Beschwörung hatte ihn wieder zum Leben erweckt. Soviel wollte ich dir nur erklären. Bist du überzeugt?«
    »Kaum.«
    »Dann steh auf.«
    Lady X erhob sich. Ihre Kleidung war noch immer feucht. Auch klebte ihr Haar naß am Kopf. Sie sehnte sich nach einem heißen Bad, aber das würde sie wohl nicht bekommen.
    Die Terroristin stellte sich so auf, daß sie die Gestalt anschauen konnte. Um ihr ins Gesicht zu sehen, mußte sie den Kopf in den Nacken legen. Der Samurai selbst stieß mit seinem Schädel fast an die Decke des Schuppens.
    Grausam sah er aus in seiner schwarzen ledernen Kleidung und dem dicken Brustpanzer. Vor dem Gesicht trug er einen Schutz, und dahinter schimmerte es weißlich gelb.
    »Nimm die Maske ab!« befahl Dr. Tod.
    Der Samurai gehorchte. Seine Arme fuhren hoch. Mit beiden Händen faßte er die Maske und streifte sie vom Gesicht.
    Lady X war viel gewohnt. Sie hatte ein verdammt hartes Leben geführt und Tote zurückgelassen. Was sie jetzt sah, entlockte ihr doch einen Schrei.
    Der Samurai hatte ein völlig verwestes Gesicht. Da war zwar noch Haut, aber sie hing nur mehr in Fetzen über den schimmernden, bleichen Knochen.
    »Laß es«, sagte Pamela und senkte den Blick.
    »Setz die Maske wieder auf!« kam der Befehl, und der Samurai gehorchte. Er hatte
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