Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0128 - Mörder aus dem Hyperraum

Titel: 0128 - Mörder aus dem Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zentrale beobachteten gespannt das riesige Schiff im Raum. Die empfindlichen Ortungsgeräte der THEODERICH waren auf den Fremden konzentriert, um jede Veränderung wahrzunehmen. Aber nichts geschah. Unverändert trieb das Fragmentschiff neben der HAT- LETE dahin.
    Niemand an Bord der THEODERICH zweifelte daran, daß die Besatzung des Gegners in eine narkoseähnliche Bewußtlosigkeit versunken war.
    „Ich glaube, das wärs, Sir", sagte Nacro trocken.
    Rhodan gab ihm nicht sofort Antwort, denn er hatte plötzlich das Gefühl, daß etwas nicht stimmte. Wenn sich ein Prisenkommando des Fragmentschiffes an Bord der HAT-LETE befand, dann konnte man mit Sicherheit annehmen, daß es mit dem Mutterschiff in ständiger Verbindung stand. Theoretisch war diese Verbindung abgerissen, nachdem die THEODERICH ihre Narkosestrahlen abgefeuert hatte.
    Das Prisenkommando hatte auf irgendeine Art reagieren müssen. Rhodan runzelte die Stirn. Etwas in seinem Innern drängte ihn, den Befehl zum Einsatz der schweren Strahlwaffen zu geben. Trotzdem zögerte er.
    „Ich wünschte, daß wir sehen könnten, was an Bord des Fragmentschiffs vorgeht", sagte er zu Nacro.
    „Sie denken, daß etwas schiefgegangen sein könnte", erriet Major Nacro.
    „Ja", gab Rhodan zu, ohne sich näher zu erklären.
    Zwei Sekunden später eröffnete das Fragmentschiff das Feuer auf die THEODERICH. Rhodan vergaß die Szene niemals in seinem Leben: Der aufspringende Claudrin stieß einen Schrei aus, dann wurden die Männer durcheinandergewirbelt. Die Generatoren heulten auf, als die Absorberschirme gewaltige Energiemengen schluckten, um dem fürchterlichen Angriff standzuhalten. Das Knattern der überlasteten Anlagen drang in Rhodans Ohren, und die Beleuchtung der Zentrale wurde abwechselnd hell und dunkel.
    Dann geschah das, was man schon beinahe für unmöglich gehalten hätte. Teile der als unüberwindlich geltenden Schutzschirme der THEODERICH brachen zusammen. Das Fragmentschiff war zu einem flackernden Klotz geworden, der erbarmungslos alle Waffen gegen die angeschlagene THEODERICH abfeuerte.
    Rhodan kam wieder auf die Beine, und er sah Jefe Claudrins mächtige Gestalt hinter den Steuerkontrollen stehen. Das Flaggschiff knisterte, als sei es mit Elektrizität geladen. Rhodan kannte dieses Geräusch. Wenn sie noch ein paar Sekunden länger blieben, würden die Schutzschirme endgültig ausfallen, und die THEODERICH war dem konzentrierten Wirkungsfeuer hilflos ausgesetzt.
    Claudrin wußte, was zu tun war, und er beschleunigte die THEODERICH mit voller Kraft, so daß sie förmlich aus dem Gefahrenbereich hinaussprang und in dem Zwischenraum verschwand.
    „Sofort wieder auftauc hen, Jefe!" Unbewußt hatte Rhodan geschrien.
    Als die THEODERICH nach wenigen Augenblicken wieder in den Normalraum zurückkehrte, war sie bereits über ein Lichtjahr von dem Fragmentschiff entfernt. Rhodan zwang sich, ruhig zu atmen und blickte in die grimmigen Gesichter seiner Offiziere.
    „Das wärs", sagte Rhodan und sah Nacro an.
    Der Major grinste verlegen und wischte sich über die Stirn. Die überbeanspruchten Maschinen der THEODERICH kamen allmählich zur Ruhe. In den Gesichtern der Männer stand der brennende Wunsch geschrieben, sofort wieder umzukehren und dem Fragmentschiff zu zeigen, daß auch das terranische Schiff über starke Waffen verfügte. Rhodan konnte den Willen der Raumfahrer klar erkennen, aber er dachte nicht daran, ihm nachzugeben - noch nicht.
    „Sie haben die Narkosestrahlen gut überstanden", sagte Reg Thomas und rückte seine Uniform zurecht.
    „Oder glauben Sie, daß die Erwiderung des Feuers eine automatische Reaktion war?"
    „In übertragenem Sinne - vielleicht", erwiderte Rhodan rätselhaft. Bevor er weitersprechen konnte, betrat Gucky die Zentrale und watschelte bis zu Claudrin.
    „Ich habe gerade geschlummert", erklärte er würdevoll, „als plöt zlich irgendein toller Bursche die Steuerung der THEODERICH übernahm, beschleunigte, mich aus dem Bett warf und kein Wort der Entschuldigung fand." Claudrins Augen verengten sich. „Vielleicht hast du schon bemerkt, daß wir beinahe vernichtet wurden", grollte er.
    Der Mausbiber warf ihm einen bösen Blick zu und wandte sich an Rhodan.
    „Was willst du jetzt unternehmen, Perry?"
    „Du könntest es schon erfahren haben, wenn du nicht unsere Unterhaltung unterbrochen hättest", belehrte ihn Rhodan. Natürlich wußte Gucky ganz genau, was sich in den vergangenen Minuten abgespielt hatte, aber er liebte

Weitere Kostenlose Bücher