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0130 - Er zahlte mit seinem Blut

0130 - Er zahlte mit seinem Blut

Titel: 0130 - Er zahlte mit seinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Er zahlte mit seinem Blut
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Geräusche.
    Ich ließ mich hinabfallen und jagte geduckt an der Mauer entlang bis zu der flachen Bude, die wie eine Baracke aussah. Vorsichtig richtete ich mich an einem Fenster auf und blickte hinein.
    Ich sah Rock fürchterlich zugerichtet inmitten eines Berges von Trödel und Gerümpel liegen. Ein paar schattenhafte Bewegungen bemerkte ich noch.
    Es war keine Zeit, darüber nachzudenken, was das alles bedeuten sollte, ob Rock die Bankräuber zufällig gestellt hatte oder mit wem er sonst aneinander geraten war. Es gab nur eine Überlegung, die mich beherrschte: Da drin ist ein G-man wie ich, ein Kamerad, und er scheint in der Tinte zu sitzen.
    Ich schlich an der Bude entlang bis zur Tür. Jetzt erst zog ich meine Pistole, entsicherte sie und holte einmal tief Luft.
    Dann stieß ich die Tür auf.
    »Nicht hereinkommen!« gellte Rocks Stimme mir entgegen. »Sie machen auch dich fertig, Jerry! Hau ab!«
    Seine' Stimme erstarb in einem Röcheln. Mir wurde erst später ganz genau klar, was er gerufen hatte. Ich war schon mit sechs schnellen Sprüngen durch die Bude gerast, über Rock hinweggesprungen und hinter einer Couch in Deckung gegangen.
    Ich stieß hinter der Couch mit einem Kerl zusammen, der erschrocken seine Pistole heben wollte. Er kam nicht mehr dazu.
    Der Lauf meiner Waffe dröhnte ihm auf den Schädel, und er legte sich schweigend auf die Seite. Bis zu diesem Augenblick hatte ich zweimal ein eigenartiges Geräusch vernommen. Ich kannte es genau. Es entsteht wenn man Pistolen abfeuert, die einen Schalldämpfer tragen.
    Bisher hatte ich mich noch nicht um den Schützen kümmern können. Jetzt lugte ich vorsichtig um die Couch.
    Eine Kugel zischte knapp über meinen Kopf dahin und fegte mir den Hut weg. Ich sah an den Funken, die das Geschoß beim Auftreffen auf dem Steinboden schlug, wo es aufkam.
    Komisch, dachte ich. Das muß ja von oben gekommen sein!
    Ich kroch an der Couch entlang zum Fußende und peilte wieder um die Ecke.
    Und jetzt sah ich den Verschlag über der Tür. Ein Kerl hockte darin, dessen Gesicht ich im Schlaf hätte identifizieren können, so oft hatte ich mir diese Visage schon betrachtet.
    Es war Guy Wolters. Einer der Bankräuber.
    Ich zielte. Als ich abdrückte, dröhnte mein Schuß, von keinem Schalldämpfer gemildert, wie ein Kanonenschlag in der Bude. Wolters stieß einen gellenden Schrei aus, ließ seine Pistole fallen, tastete mit der Linken nach seinem rechten Oberarm und stürzte mit einem neuen Schrei kopfüber aus dem Verschlag.
    Ich wollte mich wieder zum Kopfende begeben, als ich den Oberkörper eines Mannes sah, der mit dem Rücken zu mir stand. Ich richtete mich halb auf, Um zu sehen, was er tat.
    Er stand breitbeinig über Rock und hob langsam die Pistole.
    »Hier, du Idiot!« brüllte ich und sprang auf.
    Er warf sich herum. Sein und mein Schuß krachten zur gleichen Zeit. Mir fuhr eine Kugel in der linken Seite siedend heiß über die Rippen. Er bekam meine Kugel wie einen harten Schlag in die rechte Schulter, wenig unterhalb des Schlüsselbeins.
    Die Wucht des Einschlags warf ihn nach hinten, er stolperte über Rock und krachte in eine Sammlung ineinander gestellter Stühle, die prasselnd mit ihm zusammenbrachen.
    Rock versuchte stöhnend, sich auf allen vieren aufzurichten. Ich sing halb hinter der Couch wieder in Deckung und peilte die Lage. Hinter einem Pfeiler tauchte die Mündung einer Pistole auf. Ich schoß, verfehlte und schoß noch einmal. Die Kugel fuhr ins Holz, aber die Mündung verschwand blitzartig.
    Plötzlich krachte hinter mir ein Schuß. Ich erhielt einen fürchterlichen Schlag in die rechte Hüfte, taumelte vorwärts und stürzte über die Couch.
    Durch mein Gehirn zuckte es wie von einem gellenden Blitzschlag. Ich riß krampfhaft weit die Augen auf und sah wie hinter wogenden Nebelschwaden das Gesicht und den Oberkörper eines Mannes, der wieder seine Pistole hob.
    Ich war nicht bei Sinnen, aber etwas wie ein Instinkt reagierte noch in mir. Ich riß meine Waffe hoch und drückte zweimal ab.
    Er fuhr zusammen wie unter einem Peitschenschlaf'. Auf seiner Brust erschienen auf einmal zwei rote Flecken, die sich rasch ausbreiteten. Dann knickte er im linken Knie ein und krachte polternd in das Gerümpel links von ihm.
    In meiner linken Seite und rechts in der Hüfte brannte das Höllenfeuer. Ich fühlte, wie mir der Schmerz die Tränen gegen jeden Willen in die Augen trieb, aber in der hintersten Ecke meines Gehirns sagte noch immer eine energische

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