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0133 - Der Mumienfürst

0133 - Der Mumienfürst

Titel: 0133 - Der Mumienfürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Joachim von Koblinski
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wußte nur zu gut, worauf er sich da einließ. Unter Umständen konnte alles schiefgehen, und in diesem Fall gab es kein Zurück.
    Der physische Körper Professor Zamorras setzte sich in Bewegung. Es war der gleiche Weg, den Zamorra im Geiste gesehen hatte, jener Weg, den sein astraler Körper zurückgelegt hatte.
    Zamorra wunderte sich nicht im geringsten, als er durch das von grünlich schimmernden Quadern eingefaßte Tor schritt. Irgendwie kam ihm alles unheimlich vor, ohne daß er zu sagen wußte, wieso. Hatte er nicht schon so viele Dinge erlebt, die jedem anderen Menschen irreal erscheinen mußten? Dinge, an die jemand, der nichts von dieser geheimnisvollen Materie verstand, niemals glauben konnte?
    Dennoch - selbst Professor Zamorra begriff in diesem ganz speziellen Fall so gut wie nichts.
    Über die alten Inkas und deren mannigfaltigen Geheimnisse hatte er noch nicht viel erfahren - eigentlich nur das, was er von Ruiz wußte. Und von dem wenigen, das er auf dem Flug von den USA nach hier hatte lesen können Offensichtlich gab es hier für einen Mann wie ihn ein schier unerschöpfliches Feld, das zu bearbeiten sich zweifellos lohnen würde.
    Irgendwo in diesem Berg und im Areal der alten Tempelanlage mußte sich sein zweites Ich befinden. Und er selber ging jetzt einen breiten, nur schwach von einigen Fackeln erleuchteten Gang entlang. Das Infrarotglas hielt er in der Linken.
    Dann drang plötzlich die Stimme seines Astralkörpers an sein Ohr. »Weiter! Du brauchst nicht nachzudenken, ich leite dich!«
    »Ich merke es!« war alles, was Zamorra darauf erwidern konnte. Es kam ihm vor, als würde er auf einem unsichtbaren Leitstrahl geführt - wie ein Flugzeug oder irgendein Flugkörper ohne Besatzung.
    Es schien keine Wände zu geben. Manchmal hatte er dennoch das Gefühl, es wären welche da, aber sie hätten sich einfach beiseite geschoben.
    »Rechts!« kam der Befehl seines zweiten Ichs.
    Mechanisch wandte sich Zamorra in die angegebene Richtung, befand sich plötzlich im Tempelgewölbe, das er bereits aus der telepathischen Bildübertragung kannte.
    »Weiter! Du mußt weitergehen! Geradeaus! Auf die Wand zu!« kam der neue Befehl.
    Zamorra folgte dieser Order, schien die massive Felswand mit der rotgoldenen Brokatbespannung gar nicht wahrzunehmen, sondern marschierte direkt darauf zu.
    Als er schon glaubte, dagegenzurennen, war die Wand einfach nicht mehr da. Er ging weiter, staksig wie eine Marionette.
    Ein leerer Raum tat sich auf. Nicht sehr groß. Auffallend an ihm war lediglich, daß die Wände gleißten. Sie bestanden aus gehämmertem Gold.
    Professor Zamorra konnte nicht widerstehen, er mußte sein Spezialglas an die Augen setzen.
    Nicole und Inez lagen noch immer auf den Holzpritschen. Nackt. Lang ausgestreckt, die Hände vor der Brust gefaltet. Außer ihnen war niemand zu sehen.
    »Du kannst mir vertrauen!« meldete sich der astrale Zamorra. »Geh weiter! Gleich wirst du bei ihnen sein! Aber sei vorsichtig! Topa Inka wacht über die beiden! Er wird wissen, wenn du an ihr Lager trittst!«
    Zamorra tat, wie ihm geheißen. Drei Minuten später sah er auf die scheinbar schlafende Nicole herunter.
    ***
    Irgendwo inmitten der weitverzweigten Tempelanlage hatte Topa Inka seine Helfer um sich versammelt. Es war ein langgestreckter Raum, vielleicht zehn Meter breit und dreißig tief An den Wänden - sie waren mit schrecklichen Tierfiguren bemalt -standen sie: Mumien ehemaliger Sklaven - Schlangen mit Jaguarköpfen -drei nackte riesige Frauengestalten mit mongolischen Zügen, von denen jede ein Schwert in der Rechten hielt -drei Chacha-Pumas, Männergestalten mit Pumagesichtern. Auch sie waren bewaffnet. Jeder von ihnen trug Pfeil und Bogèn. Den Abschluß dieser grausigen Galerie bildeten drei Skelette. Zweifellos waren es einmal Männer gewesen. Hochgewachsen und schlank. Ihre Waffen waren lange Lanzen, deren Ende Obsidianspitzen zierten.
    Topa Inka trug statt seines prächtigen Gewandes einen einfachen schwarzen Umhang, auf dessen Rücken ein Jaguar mit Schlangenleib abgebildet war.
    »Der Fremde«, sagte er in einer alten Inkasprache, »ist mächtiger, als ich dachte, meine Freunde! Er will die beiden Frauen befreien, die ich eigentlich unserem Gott Inti geweiht hatte. Leider hat Inti sie verschmäht, weil sie nicht so beschaffen sind, wie es die Riten erfordern! Sucht ihn! Vernichtet ihn! Aber seid vorsichtig! Der Fremde ist sehr gefährlich!«
    Die drei Riesenweiber traten vor. Sie hoben ihre blitzenden

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