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0138 - Flucht in die Schädelwelt

0138 - Flucht in die Schädelwelt

Titel: 0138 - Flucht in die Schädelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Angriff, so daß ich Mühe hatte, seinem Tempo zu folgen.
    Die nächste Terrasse.
    Auch die schafften wir.
    Dann warf ich einen Blick in die Höhe.
    Sie standen ebenso am Rand wie wir vorhin. Nur waren es keine Menschen, sondern die Rattenmutationen. Aus luftiger Höhe beobachteten sie uns und freuten sich, uns oder mir den Rückzug abgeschnitten zu haben.
    Auch egal.
    Noch zwei Terrassen.
    Ohne Mühe ließen wir sie hinter uns und standen schließlich in der Arena.
    Mein Schwert hielt ich in der Hand. Ich kam mir vor wie der Kämpfer aus einem Fantasy-Roman, der sich aufgemacht hatte, ein fremdes Reich zu erobern.
    Doch Fantasy und Realität lagen gar nicht so weit entfernt, wenn man allein daran dachte, wie viele Dämonenreiche es gab.
    Ich schaute mich um.
    Zuerst sah ich natürlich die beiden Stäbe. Sie waren doch dicker, als es von oben ausgesehen hatte. In ihrem Umfang erinnerten sie mich an Baumstämme.
    Dann traf mein Blick die Wände des Kessels.
    Und hier sah ich wieder die Höhlen. Halbrunde Löcher, etwa mannshoch, die den Beginn tiefer Stollen markierten. Sie mußten sich irgendwo im Krater verlaufen. Sicherlich waren sie auch untereinander verbunden, ich wußte es nicht und wollte es auch nicht wissen.
    Ich wandte mich an Barry. »Wo sind die anderen?«
    »Wen meinst du?« schallte es mir aus dem Totenschädel entgegen.
    »Deine Freunde.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und das Mädchen?«
    »Ginny Clark?«
    »Ja.«
    »Such sie.«
    Er hatte das Gespräch bewußt hinausgezögert, um Zeit zu gewinnen. Raffiniert gemacht, fürwahr – und dann sah ich den Grund.
    Sie hatten extra gewartet, bis ich unten im Krater stand. Jetzt kamen sie aus den Höhlen.
    Vier Gestalten.
    Drei Männer und eine Frau.
    Die Männer sahen aus wie Barry. Normale Körper und Totenschädel auf den Hälsen.
    Doch Ginny Clark, das Mädchen, das mir bereits in Barrys Haus einen seltsamen Blick zugeworfen hatte, sah noch normal aus.
    Allerdings wurde sie von den Rattenmenschen festgehalten, die hinter Asmodinas Dienern aus den Höhlen quollen.
    Sie waren so zahlreich, daß ich sie gar nicht zählen konnte.
    Und sie hatten mich und die anderen im Nu umringt.
    Lionel Barry aber lachte. »Jetzt bin ich der Sieger!« schrie er, und seine Stimme hallte in dem weiten Rund wider. »Ich habe dich hergeschleppt, als Opfer für sie – für Asmodina. Und sie wird erscheinen, um auch deinen Kopf in Empfang zu nehmen…«
    ***
    Jetzt wußte ich, was mir bevorstand.
    Man wollte mich köpfen!
    Sollte auch mein Schädel ein Teilstück der Kette werden? Alles deutete darauf hin.
    Tief saugte ich die Luft ein. Ich sah mich von den Rattenmenschen umzingelt, und auch die Diener der Teufelstochter waren meine Feinde.
    Bis auf eine Person.
    Ginny Clark.
    Sie schaute mich mit einem Blick an, in dem ich Verzweiflung und Angst las. Sie schien ein Opfer gewesen zu sein oder war zu einem geworden.
    Vielleicht würde ich es noch herauskriegen.
    Lionel Barry übernahm die Initiative. Er hatte gesehen, daß ich den Ring der Mensch-Ratten nicht sprengen konnte und fühlte sich in seinem Element.
    Mit beinahe lässigen Schritten ging er auf die beiden Säulen zu.
    Sie waren ebenfalls etwas Besonderes. Obwohl jetzt dunkel geworden, schimmerten sie doch durch. Es entstand eine grausilberne, leicht leuchtende Farbe, die einen Schein verbreitete, der sich rund um die Säulen legte und wie eine Aura vibrierte.
    Mir war sofort klar, daß man die Säulen magisch aufgeladen hatte. Mich hätte wirklich interessiert, wie sie auf eine Berührung mit dem Kreuz reagierten, doch bis zu den Säulen würde ich nicht kommen. Die Biester versperrten mir den Weg.
    Lionel Barry stellte sich zwischen den beiden Säulen auf, breitete die Arme aus und legte seine Hände gegen das metallisch schimmernde Material.
    Es war dunkler geworden, da die Säulen nicht mehr das grelle Licht ausstrahlten wie zuvor.
    Die Arena lag im Dämmer. Nur schemenhaft zeichneten sich die aus Gebeinen bestehenden Leitern ab, die dunklen Eingänge der zahlreichen Höhlen waren so gut wie gar nicht zu erkennen.
    Der Druck nahm zu. Ich merkte es. War Asmodina da?
    Ich warf wieder einen Blick auf Lionel Barry. Er hatte seinen häßlichen Totenschädel weit in den Nacken gelegt, aus dem Maul drangen tiefe, urige Laute, und plötzlich begann er zu zittern.
    Es schien, als würde sein Körper unter Strom stehen. Gleichzeitig strahlten die beiden Säulen wieder gleißend hell auf, so hell, daß ich geblendet wurde und die

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