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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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stieß ein schrilles Lachen aus.
    Wir dachten im ersten Moment, sie hätte durch den heftigen Schmerz den Verstand verloren, aber dann erkannte ich, daß es ein teuflischer Triumph war, der sie so schrecklich lachen ließ. Ein böses Feuer loderte in ihren Augen. Hywel Ellis wich zwei Schritte zurück.
    Verdattert starrte er das lachende Mädchen an. »Myriam!«
    »Habe ich meine Rolle gut gespielt, Inspektor? Muß ich wohl, denn Sie sind prompt darauf hereingefallen. Oh, ich liebe es, meine Mitmenschen zu täuschen. Ihr seid ja alle so gutgläubig, ihr Idioten.«
    »Myriam, mein Gott, was ist los mit dir?«
    »Muß ich Ihnen das wirklich erst klarmachen, Inspektor? Haben Sie es immer noch nicht begriffen? Ich weine meinem Vater und meiner Stiefmutter keine Träne nach. Im Gegenteil, ich bin froh, daß es sie nicht mehr gibt. Sie haben schrecklich ausgesehen, nicht wahr?«
    »Woher weißt du…?«
    »Meine Güte, sind Sie schwer von Begriff!« rief das Mädchen.
    »Hat es Sie sehr geschockt, als Sie die beiden Leichen mit den verbrannten Gesichtern und nur einem Auge sahen? Strengen Sie Ihre kleinen grauen Zellen endlich mal an, Inspektor Ellis. Woher weiß ich das alles, he? Hat es mir jemand erzählt? Nein! Niemand war heute schon hier. Sie sind die ersten Besucher. Woher weiß ich dann aber, wie meine Eltern aussehen? Kommen Sie langsam darauf?«
    »Himmel… Du? Du hat es getan? Du selbst hast deine Eltern umgebracht?« fragte der Inspektor zutiefst erschüttert.
    »Wer denn sonst?«
    »Und das wagst du mir auch noch so eiskalt ins Gesicht zu sagen?« schrie Hywel Ellis das Mädchen an. Er konnte sich nicht beherrschen.
    Wütend stürzte er sich auf Myriam.
    »Vorsicht!« schrie ich. »Zurück, Ellis! Fassen Sie sie nicht an!«
    Er gehorchte glücklicherweise. Myriam Eyre aber hob die rechte Hand, und dann kreischte sie den Namen ihres Herrn: »Zakatta!«
    ***
    Das Ebenbild des Zyklopen löste sich von Myriams Handfläche, doch das reichte ihr nicht. Ich hatte längst gemerkt, daß sie ihre Attacke gegen mich richten würde, daß sie wußte, wer ich war und daß ich Zakattas größter Feind war. Deshalb mußte der erste Angriff mir gelten. Vermutlich war ihr auch bekannt, was ich mit ihrem Komplizen Toby Murcell angestellt hatte. Dafür schien sie nun Rache nehmen zu wollen.
    Es genügte ihr nicht, eine Glutfratze geschaffen zu haben.
    Sie verwandelte sich auch noch selbst in eine einäugige Bestie.
    Das glühende Zyklopengesicht griff mich an, und Myriam Eyre kam gleich hinterher.
    Inspektor Ellis benötigte einige Augenblicke, um die Lähmung, die ihn befallen hatte, abzuschütteln. Es war fast zuviel für ihn, erkennen zu müssen, daß die Tochter seiner Freunde auf der Seite des Bösen stand.
    Die Glutvisage wollte sich über mein Gesicht breiten. Ich wich jedoch aus und schlug mit dem magischen Ring nach ihr. Sie wirbelte hoch, meine Faust wischte knapp darunter vorbei.
    Und dann erreichte mich Myriam.
    Die einäugige Furie warf sich auf mich. Sie packte mich, ehe ich es verhindern konnte, denn ich mußte auch auf das glühende Zyklopengesicht achten. Wild schlang das Mädchen seine Arme um mich. Myriam hielt mich fest. »Jetzt!« rief sie der Glutfratze zu.
    »Jetzt! Töte ihn!«
    Und das rot leuchtende Gesicht fegte heran. Ich schwang ein Bein hoch und stieß nach der Höllenfratze, doch mein Fuß sauste wirkungslos durch die Visage hindurch. Nur mein magischer Ring vermochte sie zu festigen und zu treffen. Doch den konnte ich im Moment nicht gegen das Zyklopengesicht einsetzen.
    Hywel Ellis wußte, was mir bevorstand. Er eilte mir zu Hilfe, riß seinen Dienstrevolver heraus und richtete diesen auf Myriams Kopf. »Halte den Glutzyklopen zurück!« brüllte er.
    Das Mädchen lachte grell. »Denken Sie wirklich, mir mit Ihrer Waffe etwas anhaben zu können, Ellis? Ich bin eine Dienerin des Bösen. Zakattas Geist steckt in mir. Ich wurde in der vergangenen Nacht eins mit ihm. Kein Mensch kann diese Verbindung trennen. Die Mächte der Finsternis schützen mich. Soll ich es Ihnen beweisen? Schießen Sie! Na los doch, schießen Sie!«
    Die Glutfratze näherte sich unaufhaltsam meinem Gesicht. Inspektor Ellis wollte mich retten. Myriam ließ ihm keine andere Wahl. Er mußte wirklich schießen.
    »So schießen Sie doch endlich! Oder sind Sie zu feige dazu?«
    kreischte das Mädchen.
    Einen halben Meter war der Glutzyklop nur noch von meinem Gesicht entfernt.
    »Bring ihn um!« schrie das Zyklopenmädchen

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