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0143 - Brücke ins Jenseits

0143 - Brücke ins Jenseits

Titel: 0143 - Brücke ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brücke ins Jenseits
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Sache mit Charleston war das erste, was man mir heute früh erzählte, als ich ins Gerichtsgebäude kam. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie leid mir die Geschichte tut. Er war doch verheiratet, nicht wahr?«
    »Ja«, sagte ich knapp. »Zwei Kinder.«
    »Wird bei euch gesammelt?«
    »Natürlich.«
    »Okay. Schreiben Sie für mich zweihundert Dollar in die Liste. Oder noch besser: Schickt mir die Liste rüber ins Gericht. Ich werde sie kursieren lassen.«
    »Vielen Da…«
    »Halten Sie doch Ihren Mund, Sie Esel!«, bellte mich der Richter an, bevor ich meinen Dank aussprechen konnte. »Wie war das mit diesen beiden Fields?«
    »Sie wissen, wer Ben erschossen hat. Zumindest besteht der starke Verdacht, dass sie es wissen.«
    »Den Haftbefehl schicke ich Ihnen sofort in Ihr Office, sobald ich wieder im Gericht bin. In zwei Stunden ungefähr. Auf unbestimmte Zeit. Halten sie diese Schmeißfliegen meinetwegen acht Wochen fest, Cotton, aber pressen Sie sie aus wie eine Zitrone! Sie müssen mit der Sprache rausrücken! Sie müssen! Wir müssen den Mörder Ihres Kollegen um jeden Preis stellen, Cotton, um jeden Preis! Sie dürfen in dieser Sache hundertprozentig auf meine Unterstützung zählen. Wenn Sie wollen, kriegen Sie ein halbes Dutzend Blanko-Haftbefehle.«
    »Danke«, sagte ich. »Danke. Das war alles, was ich wollte.«
    Ich legte den Hörer auf und sah den alten Field an.
    Er war merklich blass geworden.
    ***
    Gerade wollte ich meine erste Frage an den Mann bringen, als es an meine Tür klopfte. Ärgerlich über die Störung rief ich: »Ja, herein!«
    Ein Mann trat ein, der Anfang der Dreißig sein mochte. Er hatte ein offenes, sympathisches Gesicht, sah sich kurz um und rief auch schon: »Das ist er!«
    Er zeigte auf den jungen Field. Der hatte beim Auftauchen des Fremden ängstlich den Kopf eingezogen.
    »Wer ist was?«, fragte ich.
    Der Fremde kam heran.
    »Ich bin Sam Baldwyne«, sagte er. »Handelsvertreter. Ich möchte eine Anzeige erstatten.«
    »Richtet sich diese Anzeige zufällig gegen diesen jungen Mann?«, fragte ich und deutete auf den jungen Field.
    »Ja.«
    »Na schön. Nehmen Sie Platz, Mister Baldwyne! Ich heiße Cotton, und das ist mein Kollege Decker.«
    Die beiden nickten sich zu, während sich Baldwyne auf den letzten Stuhl setzte, der in unserem Office noch frei war.
    »Schießen Sie los«, sagte ich.
    »Well, das war vor drei Wochen. Ich hatte meine Tour in Manhattan beendet und wollte noch ein Bier trinken, da lernte ich diesen Burschen und zwei andere kennen.«
    »In einer Kneipe?«
    »Ja. Wir kamen zufällig ins Gespräch, wie sich das eben so ergibt, und nach ein paar Gläschen lud ich die Burschen zu einer Spazierfahrt in meinem Oldsmobile ein. Es war Sonnabend, so gegen drei Uhr nachmittags. Wir fuhren hinauf ins Herbarium. Mitten auf einem einsamen Weg zwischen einer Kakteenpflanzung zwangen mich die Halunken plötzlich, anzuhalten.«
    »Mit einer Schusswaffe?«
    »Ja. Sie hielten mir eine Pistole ins Genick.«
    »Unerlaubter Besitz von Schusswaffen, Nötigung, bewaffneter Überfall«, stellte ich trocken fest. »Das kostet schon ein paar Monate.«
    »Es kommt noch besser«, sagte Sam Baldwyne. »Sie ließen mich aussteigen, schleppten mich ein Stück vom Wagen weg und nahmen mir alles ab, was ich bei mir trug. Sogar die Zigaretten.«
    »Brieftasche?«
    »Die vor allen Dingen. Es waren ungefähr dreihundert Dollar drin. Dann schlugen sie mich mit der Kanone nieder. Als ich endlich wieder zu mir kam, waren sie mit meinem Wagen verschwunden.«
    »Der Wagen ist wieder aufgetaucht«, erkundigte ich mich, weil ich die Praktiken dieser Leute kannte.
    »Ja. Er stand am Broadway, als ich meine Anzeige bei der Stadtpolizei machte.«
    »Schwere Körperverletzung, bewaffneter Raub«, sagte ich. »Das verteuert die ganze Geschichte. Okay, Mister Baldwyne, ich frage Sie ganz offiziell, ob Sie einen oder mehrere Täter hier zufällig im Raum sehen?«
    Er zeigte wieder auf den jungen Field.
    »Das ist eine Lüge!«, schrie der Alte. »Das ist eine ganz infame Lüge! Der Junge war…«
    »In der fraglichen Zeit bei Ihnen zu Hause, ich weiß«, nickte ich. »Aber wenn Sie nicht Ihren Mund halten, werde ich Sie in eine Zelle bringen lassen, wo Sie sich nach Herzenslust austoben können. Das Verhör mit Ihrem Sohn wird dann ohne Sie weitergeführt.«
    Unter diesen Umständen hielt er es für besser, seinen Mund zu halten.
    »Vielen Dank für die Anzeige, Mister Baldwyne«, sagte ich. »Aber warum kommen Sie

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