0148 - Unser Kampf gegen ein Phantom
wieder hier auf kreuzen.«
»Okay, Robby.«
Robert blickte sich schnell um, dann huschte er hinter dem Wagen hervor und überquerte die Straße. Immer auf Deckung bedacht, sprang er von Baum zu Baum.
Er kam in ein Gehöft, auf dem ihn ein Hund, der an einer Kette lag, ankläffte.
»Ja, ja, Dicker«, sagte Robert Mellaine begütigend. »Ist ja gut. Jaaa, ist alles Okay. Brauchst keinen Lärm zu machen.«
Und damit schlich er sich an dem Hund vorbei, indem er sich nicht zu unrecht sagte: Hier können sie nicht sein, sonst hätte der Hund sie gemeldet.
Also überquerte er den Hof und sah sich hinter dem lang gezogenen Stall um. Etwa vierzig oder fünfzig Yards entfernt befand sich der nächste Hof, und dort schlich jemand an der Hauswand entlang.
Farmer schleichen nicht an ihrem Haus entlang, sagte sich Robert Mellaine. Also ist dies dort kein Farmer. Dann wollen wir uns doch mal ansehen, was für einen Vogel wir da vor uns haben.
Er huschte geduckt an einem Gartenzaun entlang, der sich dem Nachbargrundstück bis auf zwei Drittel der Entfernung näherte.
Dort verhielt Mellaine und spähte noch einmal nach vorn. Der Mann, der an der Hauswand entlangschlich, hatte eine Pistole in der Hand, und es war weder Cotton oder Decker, noch war es einer von Peters’ Leuten. Nun, dann hatte er ja den Richtigen vor sich.
Er wartete, bis der Mann ein Stück weiter geschlichen war; Jetzt befand sich Mellaine in seinem Rücken. Leise lief er über den weichen Rasen, der seine Schritte bis zur Geräuschlosigkeit dämpfte.
Es ging besser, als er erwartet hatte.
Schon war er nur noch wenige Yards von dem Mann entfernt, als dieser etwas gehört haben musste. Er warf sich herum, entdeckte Mellaine und riss auch schon die Pistole hoch.
Im gleichen Augenblick lag Mellaine bereits auf dem Boden. Er spürte noch den Luftzug der Kugel, die über ihn hinwegpfiff.
Dann drückte er ab. Seine Kugel traf den linken Unterarm des Gangsters, der sofort in ein Mark und Bein erschütterndes Geschrei ausbrach.
Robert Mellaine stand auf.
»Halt’s Maul!«, sagte er. »So schlimm ist es doch gar nicht! Meine Güte, was seid ihr für wehleidige Burschen!«
Er packte den Kerl an der Schulter und zog ihn hoch.
»Kehrt marsch!«, sagte er und hob die Pistole des anderen auf.
In diesem Augenblick trat der Gangster nach ihm. Mellaine konnte zwar ausweichen, bekam aber den Tritt noch in die Seite.
»Ach so ist das!«, sagte Mellaine und schob seine Pistole in die Manteltasche. »Na, dann wollen wir mal!«
Er ging seinen Gegner an und trieb ihn zurück zu dem Gehöft, von dem aus er den Mann zum ersten Mal erblickt hatte. Der Gangster hatte schützend beide Arme hochgerissen, aber Mellaine bearbeitete ihm dafür die Brust, dass er schon nach wenigen rückwärts getorkelten Schritten keine Luft mehr bekam.
»Halt! Ich ergebe mich!«, keuchte der Gangster.
»So wie vorhin, was?«, fragte Mellaine, schlug dem Mann die Deckung auseinander und sagte: »Dir werde ich beibringen, einen G-man zu treten!«
Und damit schlug er einen Uppercut, der den anderen fast aus den Schuhen hob. Als er bewusstlos vor ihm lag, wischte sich Robert Mellaine die Hände mit seinem Taschentuch ab und brummte: »Komm, los, Freundchen, hoch die Beine und voranmarschiert! Es gibt noch mehr von deiner Größenordnung einzusammeln.«
Und damit packte er den Burschen am Kragen und stellte ihn auf die Beine.
***
Nur für den Bruchteil einer Sekunde lag ich regungslos. Dann wusste ich, dass die nächsten drei oder vier Sekunden alles entscheiden würden. Ich spannte alle meine Kräfte an und zog das rechte Bein dicht an den Körper.
Ich stützte das Knie auf und die rechte Hand. Dann holte ich Luft und drückte mich auf der rechten Seite gleichzeitig hoch.
Der Bursche über mir geriet ins Wanken. Ich rutschte unter ihm weg, als er über mir das Gleichgewicht verlor und nach links kippte.
Im Nu war ich wieder auf den Beinen. Bevor er sich richtig aufgerappelt hatte, setzte ich ihm von unten her einen Haken ans Kinn, der ihn hochriss, um ihn dann endgültig nach vorn plumpsen zu lassen.
Ich gab ihm keine weitere Chance mehr. Breitbeinig stand ich vor ihm und wartete, bis er wieder zu sich kam. Dann riss ich ihn an den Aufschlägen seines Mantels hoch und drehte ihm die Arme mit einem bildschönen Polizeigriff auf den Rücken.
Er wimmerte, dass ich ihm wehtäte.
»Das ist bekömmlich«, sagte ich. »Schmerzen können dazu anregen, über ihre Ursachen nachzudenken.«
Ich
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