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015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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baldmöglichst nachholen; schließlich sieht es interessant genug aus! Wer weiß, was sich dahinter für Schätze verbergen …«
    »Erfahrungsgemäß«, fiel ihm der Laborchef ins Wort, »finden sich kaum mehr als Staub und Knochen – und vielleicht noch ein paar Grabbeigaben, die man vor sechstausend Jahren für wertvoll gehalten hat!«
    »Sieht aber trotzdem viel versprechend aus …« Volpone starrte eine Weile schweigend vor sich hin. Sein rechter Zeigefinger trommelte auf dem wuchtigen und altmodischen Mahagoni-Schreibtisch, der Leuten, die dieses Büro in der Konzernzentrale von MAFIA zum ersten mal betraten, regelmäßig Schauer der Ehrfurcht über den Rücken jagte.
    »Ist gut«, sagte er schließlich zu dem Laborleiter, »Sie können wieder gehen.«
    Der Angesprochene nickte kurz und verließ den Raum. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, gab Volpone seinem Privatsekretär einen Wink.
    »Sorgen Sie dafür, dass er so bald wie möglich abgelöst wird! Der ist mir zu schlau – und vor allem zu vorlaut!«
    Rosario nickte. »Auf die übliche Weise?«
    Volpone hob abwehrend beide Hände. »Wie Sie dabei vorgehen, will ich gar nicht wissen! Haben wir uns verstanden?«
    »Wir haben! Ich werde Parisi Bescheid geben.« Giancarlo Parisi, Sicherheitschef von MAFIA, war ein ehemaliger Überlebensspezialist, den sein völliger Mangel an Skrupel auf den wichtigsten Posten hinter Volpone gehievt hatte.
    Rosario wandte sich um und wollte voller Vorfreude auf Arbeit, die endlich einmal wieder Spaß machen würde, aus dem Büro eilen, doch der ›Don‹ hielt ihn zurück.
    »Später, später! – Hmmm …«
    Abermals sah er auf die Photographie mit dem ›Sternentor‹ und dann auf das ›Kultobjekt‹ aus schwarzem Metall, das seinen Wissenschaftlern bislang ein Rätsel geblieben war. In seinem Gehirn begann sich ein Gedanke zu formen.
    »Frascati«, flüsterte er fast unhörbar.
    Schon vor einiger Zeit hatte er die Idee gehabt, den Chef des Konzerns Mechanics Inc., der um ein Vielfaches größer war als MAFIA, mit Hilfe des bei MAFIAs Star Gate-Experimenten aufgetretenen Nebeneffekts der Verdoppelung von transportierten Personen { * } zu duplizieren und dann das Original durch die neu erstellte Kopie auszutauschen, die dann in seinem, Volpones, Sinn handeln würde. Faktisch wäre das eine völlig unblutige und überdies billige Übernahme eines der größten Konzerne der Erde – und vor allem wäre sie unspektakulär . Niemand wüsste etwas davon. Gar nicht auszudenken, welche Macht der ›Don‹ damit plötzlich in den Händen hielte – von den Reichtümern, die dabei ›abzuschöpfen‹ wären, ganz zu schweigen!
    Doch dieser wunderschöne und elegante Plan hatte einen gravierenden Nachteil, der seine Realisierung bislang erfolgreich verhindert hatte: An Lino Frascati, der in seiner Konzernzentrale in Detroit ebenso gut beschützt wurde wie in seinem luxuriösen Privathaus am Erie-See, war praktisch nicht heranzukommen. Von allen Konzernchefs verfügte er wahrscheinlich über die beste Bewachung. Hundert Pläne hatte Volpone in den letzten Wochen in seinem Geist ent- und meist sofort wieder verworfen. Das Ergebnis war immer das gleiche: Frascati war nicht ›greifbar‹.
    Zumindest nicht, solange er in Detroit blieb.
    Doch Frascati hatte eine Schwäche, die allgemein bekannt war, aus der Volpone jedoch bislang keinen Nutzen hatte ziehen können: Der Mechanics-Konzernchef besaß ein beinahe manisches Interesse für seltene und ausgefallene Altertümer! Man munkelte, dass seine Villa voll gestopft sei mit alten Statuen, Waffen, Gemälden, Kodices – und Kultobjekten!
    Wenn man die Sache mit dem ›Sternentor‹ – Volpone lächelte, als ihm die Analogie zur englischen Übersetzung star gate in den Sinn kam – tief unter Troja ein bisschen aufbauschte und das Kultobjekt, das so sehr einer Waffe ähnelte, als Lockmittel benutzte, konnte man damit vielleicht den Fuchs aus seinem Bau herauslocken!
    »Sie da!«, fuhr er Roberto Lasso an, der erschrocken zusammenzuckte. »Ab! Und wenn Sie Felicitas noch einmal aus den Augen lassen, nur ein einziges Mal …«
    Francesco Rosario grinste den Dicken, mit dem er in ewigem Wettstreit um die Gunst des ›Don‹ lag, triumphierend an. Lasso schluckte und griff wieder nach seinem Taschentuch, besann sich dann jedoch anders. »Komm, Felicitas!«, würgte er hervor und wandte sich zum Gehen. Die schwarze Katze, die nur wenig gegessen hatte, sah zu Volpone auf, als wollte

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