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015 - Der Schatz des Poseidon

015 - Der Schatz des Poseidon

Titel: 015 - Der Schatz des Poseidon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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seiner Stimme schwang nicht weniger ohnmächtige Verzweiflung mit als in der des Überlebensspezialisten.
    Mit angehaltenem Atem verfolgten die beiden Männer den Flug der Aktentasche, die jedoch bald außer Sicht war. Die Rotationsgeschwindigkeit des Schwebers hatte sich mittlerweile wieder reduziert. Chan warf einen Blick auf die Uhr.
    Samstag, 15. September 2063, 4:37!
    In diesem Augenblick blitzte es ein Stück weit hinter ihnen am Boden auf. Geistesgegenwärtig gab Chan Vollschub. Der Schweber machte einen Satz nach vorne. Ein Feuerball begann sich, ausgehend vom Star Gate-Komplex, nach allen Richtungen auszubreiten. Einige bange Sekunden sah es so aus, als würde er das Fluggerät noch erreichen, doch ließ die Geschwindigkeit der Ausdehnung gerade noch rechtzeitig nach.
    Doch dann kam die Druckwelle und sie erwischte den Schweber voll. Zum Glück hatte er zu diesem Zeitpunkt aufgehört, um sich selbst zu rotieren, aber auch so war es für die beiden Insassen wie ein Ritt auf einem Vulkanausbruch. Jede Faser ihres Körpers wurde durchgeschüttelt und die Zelle des Schwebers gab ein gequältes Knistern und Knirschen von sich. Chan befürchtete, das Fluggerät würde auseinander brechen und seinen Inhalt – darunter ein unersetzlicher Überlebensspezialist und ein Saboteur – über Detroits Süden verstreuen. Doch endlich flaute der Orkan ab.
    Sie waren gerettet.
    Aber das Star Gate und – wie es Chan schien, als er zurückblickte – ein nicht unbeträchtlicher Teil des Mechanics-Geländes waren hin.
    Die Erkenntnis, dass wieder einmal alles schief gegangen war, was schief gehen konnte, dass er, Jackson Chan, verantwortlich dafür war, dass ein unersetzliches technisches Wunderwerk vernichtet worden war und Hunderte, vielleicht Tausende von Menschen den Tod gefunden hatten, war zuviel für ihn.
    Er fiel in Ohnmacht.
     

5.
     
    Am Abend des 26. September, elf Tage nach der Explosion des Star Gate-Komplexes in Detroit { * } , befand sich Lino Frascati wieder in seiner Villa am Erie-See. Diesmal war er jedoch nicht allein, sondern hatte seinen alten Vertrauten und Privatsekretär Jesus Rioja mitgebracht. Es war nicht leicht gewesen, seinem Stellvertreter Alphonse de Anjou und dem Sicherheitschef Clint Fisher klarzumachen, dass er sich ausgerechnet jetzt, wo kaum das größte Chaos gemeistert war, aus der Konzernzentrale entfernte. Doch Frascati hatte darauf hingewiesen, dass er in den letzten elf Tagen keine drei Stunden pro Nacht geschlafen hatte – wenn überhaupt – und er nun wenigstens zwölf Stunden ungestört sein musste – etwas, das in Detroit zum jetzigen Zeitpunkt ein Ding der Unmöglichkeit war. Außerdem war Alphonse de Anjou nicht umsonst sein Stellvertreter: Er verfügte über ein außergewöhnliches Organisationstalent, so dass der Konzernchef das Krisenmanagement in guten Händen wusste.
    Doch der Verweis auf die dringend nötige Ruhepause war nur die halbe Wahrheit gewesen. Bereits vor zwei Wochen hatte Frascati nämlich eine Mitteilung seines Hauscomputers bekommen. Ihr ebenso kurzer wie unverdächtig erscheinender Text lautete: ›Bestellte Antiquität angekommen.‹ Theoretisch war die Verbindung zwischen seiner Villa und seinem Büro in Detroit zwar mehrfach gegen unerwünschte Mithörer gesichert, aber Leute wie Fisher oder der notorisch ehrgeizige de Anjou mochten die Absicherungen dennoch überwunden haben. Der Satz ›Bestellte Antiquität angekommen‹ konnte keinen Verdacht erregen, da jeder aus der Führungsriege von Mechanics Frascatis manische Vorliebe für Altertümer kannte.
    Als Frascati und Rioja aus dem Aufzug stiegen, der von dem Bunker ins Kellergeschoß der Villa führte, stand dort ein großer und mehrfach versiegelter Karton. Gemeinsam trugen sie ihn hinauf in das Wohnzimmer.
    »Was ist das?«, fragte Rioja, als sich der Konzernchef daran machte, die Siegel zu brechen und den Karton zu öffnen.
    »Wofür hältst du es?«, fragte Frascati mit einem hintergründigen Lächeln. Vorsichtig entfernte er die letzte Schicht des Verpackungsmaterials, dann hielt er die ›Laserwaffe‹ in den Händen.
    Jesus Rioja musterte den nachtschwarzen Gegenstand verblüfft. »Eine neuartige Waffe aus unseren Geheimlabors?«, fragte er dann.
    Frascati lachte. »So etwas Ähnliches habe ich auch gedacht, als ich zum ersten mal Aufnahmen von diesem Ding sah!« Er übergab die ›Laserwaffe‹ Rioja, der sie mit äußerster Vorsicht entgegennahm und kramte in dem Karton herum, bis er auf

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