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0160 - Zuletzt wimmern sie alle

0160 - Zuletzt wimmern sie alle

Titel: 0160 - Zuletzt wimmern sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zuletzt wimmern sie alle (1 of 2)
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in der 52sten Straße, in der Universität und in dem Lokal, in , . dem das Mädchen manchmal gearbeitet hatte.
    Dem Rätsel um das Motiv des Mordes kamen wir nicht auf die Spur.
    Kein Zipfel des Schleiers wurde gelüftet, der über dem merkwürdigen Umstand lag, daß zwei Mädchen in einem Zimmer gewohnt haben mußten, obgleich alle Nachbarn der ganzen Gegend zwei Jahre lang dort nie mehr als ein und dasselbe Mädchen gesehen hatten.
    Auch von Ollegan fanden wir keine Spur, obgleich wir alle Fäden zogen, die von uns überhaupt gezogen werden können. Alle FBI-Spitzel und alle V-Leute wurden auf Ollegan aufmerksam gemacht - völlig umsonst, denn keiner konnte uns auch nur den leisesten Tip geben.
    So sah es am Ende des dritten Tages nach Raila Sheers Ermordung aus. Der nächste Tag war ein Sonntag, und auch da ereignete sich nichts. Phil und ich hatten abwechselnd die Nächte im Distriktgebäude verbracht, um im Falle eines Alarms wegen Ollegan sofort einsatzbereit zu sein, aber es war eine vergebliche Mühe gewesen.
    Und dann kam jenes Ereignis, an das viele Polizisten Manhattans nur noch mit kaltem Entsetzen zurückdenken. Jenes Ereignis, das unter dem Namen: »Die Clinton-Park-Schlacht« in die Geschichte des amerikanischen Verbrechertums einging…
    ***
    Es war der Montagmorgen, und es war gegen zehn Uhr.
    Ohne voneinander zu wissen, näherten sich fünf Polizisten verschiedener Einheiten jener Stelle, an der eines der verwegensten Feuergefechte der amerikanischen Kriminalgeschichte entbrennen sollte…
    ***
    »Ich finde, man sollte diese blödsinne Beobachtung allmählich einstellen«, sagte Ray Morgan.
    »Ganz meine Meinung«, nickte Bill Rimsay.
    Sie waren beide G-men, sie beobachteten seit vier Tagen das Haus, in dem Mrs. Ollegan wohnte, und sie hatten beide - wie nicht anders zu erwarten nach solch einer fruchtlosen Warterei - genug von dieser erzlangweiligen Aufgabe.
    Wie hätten sie ahnen können, daß Jack Ollegan unterwegs war, unterwegs nach der 52sten Straße… ?
    ***
    Sergeant Tim Prochinsky gehörte zur Motorrad-Brigade der Stadtpolizei. Die Brigade stellte praktisch nur eine Verstärkung des Streifenwagendienstes dar, und sie war dadurch zustande gekommen, daß die Stadt New York nicht genug Geld hatte oder bewilligte, um das Netz der Streifenwagen über Manhattan so dicht zu knüpfen, wie es in einer solchen Millionenstadt nötig erschien. Aus einem Mangel an Geld für genug Wagen war eine Brigade entstanden, die schnelle und schwere Motorräder fuhr statt der teuren Streifenwagen.
    Prochinsky hätte an diesem Morgen vier Stunden lang die Neunte, Zehnte und Elfte Avenue von ihrem Beginn im Süden bis hinauf zur Höhe der 59sten Straße abfahren sollen.
    Er tat dies auch. Aber kurz nach zehn Uhr verspürte er eine solche Gier nach einer Zigarette, daß er sich Gedanken machte, wo er in Ruhe schnell ein paar Züge rauchen konnte.
    Schließlich entschied er sich dafür, ein Stück in die 54ste Straße hineinzufahren, die er als ruhige Straße kannte. Es würde dort nicht auffallen, wenn er sein Motorrad ein paar Minuten an die Bordsteinkante stellte, um im Clinton Park rasch eine halbe Zigarette in Rauch aufzulösen. Wie die 52ste Straße nämlich die Südfront des Parks bildet, so die 54ste Straße die Nordgrenze.
    ***
    Schließlich müssen noch die beiden Sergeanten des 41. Reviers erwähnt werden, die in ihrem Streifenwagen saßen und in die 50ste Straße fuhren, weil sie dort ein paar dienstliche Kleinigkeiten zu erledigen hatten.
    Ihr Revierchef wollte einen bekannten Trunkenbold auf dem Revier sehen, um ihm eine ernste Verwarnung auszusprechen, und diese Vorladung sollte von den beiden überbracht werden.
    Außerdem war in der Nacht der Wagen eines Anwohners der 50sten in der West End Avenue gefunden worden, nachdem ihn der Besitzer als gestohlen gemeldet hatte, und man mußte diesen nun auffordern, sich im Revier einzufinden, um seinen Wagen zu prüfen und eventuell zu Protokoll zu geben, was daraus gestohlen worden war.
    Sergeant Calloway sprach es unbewußt aus, was ihnen an diesem Morgen aufgetragen war und was ihnen noch bevorstehen sollte. Als sie nämlich ihren Streifenwagen in der 50sten Straße anhielten, brummte er: »Wieder der verdammte Kleinkram! Ich möchte mal eine ordentlich aufregende Sache erleben!«
    Es war zehn Uhr vierzehn, und die aufregende Sache sollte um genau zehn Uhr siebzehn beginnen, aber davon ahnten alle fünf Mann nichts, die praktisch den Clinton Park

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