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0166 - Die Gangsterbraut

0166 - Die Gangsterbraut

Titel: 0166 - Die Gangsterbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Gangsterbraut
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genug von ihm. Voss, Sie sind fristlos entlassen. Ich will Sie hier nicht mehr sehen.«
    Der Assistent-Manager richte sich auf und versuchte, sich den Anstrich von Würde zu geben.
    »Ich muss doch sehr bitten, Miss Link«, sagte er. »Wenn Sie glauben, Ihre Daseinsberechtigung in unserem Betrieb durch Unverschämtheit beweisen zu müssen, so irren sie sich. Ich werde beim Aufsichtsrat beantragen, dass Sie es sind, die fristlos entlassen wird. Ihre Stellung haben Sie ja sowieso nur Ihrem… äh… intimen Verhältnis mit Mr. Stewart zu verdanken.«
    Sandra bekam einen puterroten Kopf, und ich fürchtete schon, sie werde Voss mit ihren zehn spitzen Fingernägeln durchs Gesicht fahren, aber das tat sie nicht. Ihre Antwort war eine Bombe, die ihren Gegner restlos zerschmetterte.
    »Das könnte Ihnen so passen, mein Lieber. Ich bitte Sie zur Kenntnis zu nehmen, dass ich von den drei Hauptaktionären, die insgesamt 61 Prozent des Kapitals auf sich vereinigen, schriftliche Vollmacht habe, Sie in jeder Hinsicht zu vertreten, auch bei der übermorgen, staatfindenden Hauptversammlung.« Sie kramte in ihrer-Tasche und warf ein paar Papiere auf den Tisch. »Wenn Sie daran zweifeln… hier sind die Unterlagen, und jetzt verschwinden Sie.«
    Mr. Voss fing an, mir leid zu tun. Ich konnte mir lebhaft denken, was ihn zu seiner unkorrekten Handlungsweise veranlasst hatte. Er war wirklich eine Null, die ihren Posten nur der alten Freundschaft mit Stewart verdankte. Er musste also damit rechnen, nach dessen Tod entlassen zu werden. Die einzige Rettung für ihn wäre gewesen, dass er seine Tüchtigkeit bewies, und dazu hatte er einen falschen Weg gewählt.
    Er überflog die Dokumente, die Sandra hingeworfen hatte, erhob sich schwerfällig und ging ohne Gruß zur Tür hinaus. Der Mann war erledigt.
    Die schöne Sekretärin bückte ihm mit schadenfrohem Lächeln nach.
    »So, den Narren bin ich los. Ich wollte wenigstens bis nach der Hauptversammlung warten, aber was er da gemacht hat, war zu viel.«
    »Und wer wird jetzt die Leitung der Werke übernehmen?«, erkundigte ich mich.
    »Wer anders als ich«, lachte Sandra. »Vielleicht denken Sie, ich sei dafür zu jung, aber fragen Sie mal unsere Leute. Praktisch schmeiße ich den Laden schon seit über einem Jahr. Mr. Stewart hat nichts anderes getan, als sein Okay zu geben und zu unterschreiben.«
    Ich glaubte ihr das ohne Weiteres. Wir verabschiedeten uns mit dem Bewusstsein, dass sich der Mordverdacht gegen Caxton gewaltig verdichtet hatte. Er hatte seiner Firma die Formeln der Konkurrenz Zuspielen wollen, und zwar nicht aus Menschenfreundlichkeit. Er hätte daran gewaltig verdient und seine Stellung gefestigt, denn niemand hätte es wagen dürfen, ihn zu entlassen. Das war also, genau wie wir geahnt hatten, der Grund seiner Freundschaft mit Nita Nelson.
    Als wir ihm die Aussagen von Mr. Voss vorhielten, spielte er den Entrüsteten. Wir gaben Crosswing alle Einzelheiten und Informationen und überließen es ihm, den Staatsanwalt einzuschalten. Es sah sehr schwarz aus für Mr. Caxton.
    Dabei waren wir aber von unserem eigentlichen Auftrag abgekommen. Es ging darum, Bloody Ed aufzustöbem und zu überführen. Und davon waren wir noch meilenweit entfernt.
    Es war fünf Uhr fünfzehn, als wir Mr. High Bericht erstatteten.
    »Ihr scheint ja in ein wahres Wespennest gestochen zu haben«, meinte er. »Macht ruhig so weiter und vergesst nicht, dass es eure Aufgabe ist, den Mann zur Rechenschaft zu ziehen, der für die Ermordung Stewarts verantwortlich ist und der Davies in den Tod getrieben hat.«
    Das Telefon klingelte. Mr. High hörte zu, machte eine paar Zwischenbemerkungen, denen wir nichts entnehmen konnten, und sagte zum Schluss: »Ich werde Ihnen Cotton und Decker schicken. Machen Sie sich keine Sorgen und tun sie genau, was die beiden Ihnen vorschlagen.« Dann wendete er sich an uns. »Wir scheinen Glück zu haben. Soeben ruft mich ein entfernter Bekannter, Mr. Burner von der Firma Burner Bos. Inc an. Die Leute haben eine sogenannte Development Company und sind im Augenblick mit einem außerordentlich aussichtsvollen Unternehmen beschäftigt. Es handelt sich dabei um die Ausbeutung eines gewaltigen Öl-Reservoirs in der Wüste von Nevada.
    Nun ist die Firma aber nicht die einzige, die sich dort arrangiert. Der Prospektor, der das Öl entdeckt hat, war so raffiniert, sich auch an die Konkurrenz zu wenden, nämlich die Firma Marsh & Brown, und beide befehden sich bis aufs Blut. Vor einer

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