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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schaute, kam es ihm vor, als spürte er ein leises Zittern im Boden. Er spreizte die Beine und legte bewußt sein ganzes Körpergewicht auf die Fußballen. Die Empfindung war jedoch zu undeutlich, als daß er hätte erkennen können, woher sie kam und wovon sie ausging. „Zwei Freiwillige!" rief er, ohne den Kopf zu wenden. „Ich brauche zwei Leute, die mit mir das Gelände vor uns absuchen." Schneller, als er erwartet hatte, kamen Schritte von hinten auf ihn zu. Er drehte sich zur Seite und sah Karen und Paddie. „Kein Mädchen!" knurrte er. „Ich brauche zwei Männer."
    Karen hob das Kinn. „Überanstrengen Sie sich nicht, Doktor.
    Drehen Sie sich lieber ganz um und sehen Sie sich die Schlappschwänze an. So gut bin ich allemal. Außerdem meldet sich ja niemand anders." John musterte den Rest der Gruppe. Er kniff die Lippen zusammen. Dann murmelte er: „Weiß Gott, sie hat recht. Coburn, übernehmen Sie das Kommando und warten Sie hier! Wenigstens dazu werden Sie noch genug Mut haben." Andy Coburn starrte zu Boden. „Los jetzt!" brummte John.
    Sie schritten in den Gang hinein. John ging an der Spitze, Karen und Paddie folgten ihm in geringem Abstand und auf gleicher Höhe. Sie hatten die Waffen schußbereit. Johns Lampe erfüllte den Gang bis zur Biegung mit strahlender Helligkeit. Ihre Schritte klangen hohl. Sie erreichten den Knick. John zögerte eine Sekunde lang, dann beugte er sich nach vorne und leuchtete um die Biegung herum. Der Gang führte noch etwa dreißig Meter weiter, dann war er zu Ende. Eine nackte Steinwand schloß ihn ab. Er war leer."
    „Seht euch das an!" murmelte John. „Eine Sackgasse." Paddie trat um den Knick herum und kratzte sich am Kopf. „Da stimmt was nicht", knurrte er. „Ich rieche das."
    „Wonach riecht es, Paddie?" fragte Karen spöttisch. „Nicht wirklich, meine ich. Im übertragenen Sinn." John wiegte den Kopf.
    „Kann richtig sein. Wir wollen uns das Ding aus der Nähe ansehen." Sie schritten bis zum Ende des Ganges. John untersuchte die Abschlußwand, aber nirgendwo fand er eine Rille, die darauf hingewiesen hätte, daß die Stirnwand etwa nicht aus demselben soliden Stück Fels bestände wie die beiden Seitenwände. „Lassen Sie mich mal, Chef", sagte Paddie und drängte sich, ohne eine Zustimmung abzuwarten, nach vorne.
    Er hockte sich auf den Boden und begann, den Abschluß mit steifen Fingerspitzen zu betasten. Die Augen hielt er dabei geschlossen, als horche er in sich hinein. Nach einer Weile stand er auf und wiederholte den Tastversuch an einer höhergelegenen Stelle. Auch das brachte nicht den gewünschten Erfolg.
    „Können Sie mich auf die Schultern heben?" fragte Paddie.
    „Ich denke schon", antwortete John. „Lassen Sie mal, ich helfe schon", mischte Karen sich ein. „Sie sind auch nicht gerade der Allerkräftigste."
    „Danke schön", antwortete John bissig. Sie hoben Paddie in die Höhe. Paddie machte es sich auf seinem luftigen Sitz so bequem wie möglich, dann begann er mit seiner Untersuchung von neuem, diesmal in einer Höhe von knapp drei Metern. Als wären sie Gebilde mit eigener Intelligenz, trommelten und glitten die Finger über den Stein. Und plötzlich hielt Paddie inne. „Da ist was", flüsterte er. „Was?"
    „Ich weiß nicht. Eine kleine Unebenheit ... mal sehen... vielleicht wenn ich... hoppla! Ab geht die Post!" • John und Karen traten so hastig zurück, daß Paddie den Halt verlor und zu Boden fiel. Vor ihnen hatte die Stirnwand sich zu bewegen begonnen. Rasch glitt sie zur Seite und öffnete den Eingang in einen hell erleuchteten Raum, von dem John vorerst nur erkennen konnte, daß er riesig groß war.
    Paddie raffte sich auf. Er schlug die Hände vor die Augen, um nicht geblendet zu werden, und blinzelte zwischen den Fingern hindurch. „Alle reinen Geister loben...!" stieß er hervor. Dann stützte er sich gegen die Seitenwand des Ganges und tat zwei tapsende Schritte nach vorne. John konnte jetzt erkennen, daß jenseits des Ausgangs zunächst eine Art Balustrade lag. Sie mochte zwei Meter breit sein und schloß mit einem niedrigen Geländer gegen den Hintergrund ab. Die Helligkeit kam aus dem Hintergrund. Sie war so intensiv, daß sich jenseits des Geländers keine Einzelheiten mehr erkennen ließen.
    Nur eines war zu sehen. Irgendwo weit drüben mußte es wieder eine Wand geben. Hinter dem blendenden Glanz lauerte irgendwo ein riesiger grauer Schatten. John trat hinaus und packte das Geländer. Er spürte plötzlich,

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