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0167 - Horror-Hochzeit

0167 - Horror-Hochzeit

Titel: 0167 - Horror-Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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Mit den langen Armen schwangen sie Keulen hin und her, mit denen Zamorra lieber keine Bekanntschaft machen wollte.
    »Weg!« schrie er und zerrte den Polizisten mit sich fort, der von den Ereignissen völlig überfordert war. »Schnell. Wir müssen fliehen!«
    Das Gebrüll kam immer näher, und Zamorra hegte an den Absichten der Affenmenschen nicht den geringsten Zweifel. Sie ließen die Hütten hinter sich, stürmten in die angrenzende Savanne hinaus, so schnell die Beine sie zu tragen vermochten.
    Aber nicht schnell genug.
    Aus den Augenwinkeln sah Zamorra, wie eine riesige Gestalt dicht neben ihm in die Höhe wuchs, wie es in dunklen Augen triumphierend aufblitzte, eine Hand mit einer Keule zu einem mörderischen Schlag ausholte.
    Zamorra hatte das Gefühl, als explodiere eine Sonne in seinem Hinterkopf, dann war nichts mehr.
    ***
    Die Dämonischen rematerialisierten außerhalb von London, in einem kleinen Waldstück. Blarash heulte, aber Mahat brachte den Minderwertigen mit einem gezischten Befehl sofort wieder in seine Gewalt.
    Die Augen Nicole Duvals, hinter denen Mahat lauerte, richteten sich auf Richard Belkholm, der sich plötzlich maßlos verwirrt umsah.
    »Was… wo…«
    Jäh verzerrte sich das Gesicht des jungen Deutschen, und in dem Dämonen war Triumph. Es war dunkel, und das lag nicht nur an dem Blätterdach über ihnen. Mahat hatte in den räumlichen Sprung auch die Zeit mit einbezogen.
    Der Tag neigte sich seinem Ende entgegen, die Nacht brach an.
    Und die Nacht war die Zeit Mahats. So lautete der Pakt.
    Mahat teilte sich. Ein Hauch seines Ichs blieb in Nicole zurück, die er mit einem für sie undurchdringlichen Bann belegt hatte. Das Flackern aus den Augen des Deutschen ließ abrupt nach, seine Gestalt straffte sich wieder. Nicole dagegen starrte ins Leere.
    Beeile dich, Mahat! ertönte es in ihm. Du hast nicht mehr viel Zeit …
    »Ja«, knurrte der Dämon. »Ich werde kommen.«
    Motorengedröhn drang an seine Ohren, und automatisch setzte er sich in Bewegung. Von dem Magier namens Zamorra drohte zunächst keine Gefahr, auch wenn Mahat nicht so leichtfertig war, ihn zu unterschätzen. Für einige Stunden zumindest war er ausgeschaltet, und mit ein wenig Glück würde er sogar in der Welt, in der er sich nun befand, den Tod finden.
    Nein, Zamorra konnte im Augenblick vernachlässigt werden. Jetzt galt es, die Aufgabe zu erfüllen, dafür zu sorgen, daß er nicht vorzeitig von Asmodis gerufen wurde.
    Sie erreichten eine Straße, die durch den Wald führte. Der Mond stand hell am Himmel, und sein Licht reichte aus, um sich gut in der Umgebung orientieren zu können. Die beiden Dämonen hätten auch in der schwärzesten Nacht gut sehen können, aber dazu hätten sie sich in ihrer wirklichen Gestalt zeigen müssen.
    Rechts von ihnen tauchten jetzt Scheinwerfer auf. Es waren Motorräder, und sie kamen rasch näher. Die beiden Dämonen in den Körpern von Richard, Nicole und John Tucker warteten am Straßenrand. Die erste schwere Maschine raste an ihnen vorbei. Der Fahrer stieg voll in die Bremse, als er sie gesehen hatte, riß die Kawasaki herum, beschleunigte wieder und brachte die Maschine wenige Meter vor ihnen zum Stehen. Die anderen Motorräder donnerten heran, hielten ebenfalls. Die Fahrer lachten, stiegen ab und näherten sich ihnen in einem wiegenden Gang. Sie waren in schwarzes Leder gekleidet, und die Helme waren mit seltsamen Symbolen geschmückt.
    Mahat gratulierte sich zu seinem Glück. Ausgerechnet auf Mitglieder einer Motorradbande war er gestoßen. Niemand würde Verdacht schöpfen, wenn er ihre Kraft an sich riß. Vielleicht würde man sogar einen Bandenkrieg vermuten?
    »Was haben wir denn hier?« rief der, der als erster abgestiegen war. Eine fließende Bewegung, und plötzlich schwang er eine schwere Kette in seiner linken Hand. Seine Kumpane lachten, bildeten einen Kreis um die vermeintlich so einfach zu überwältigenden Opfer. Mahat ließ einen Teil seines Ichs in Nicole zurückfließen, ließ sie zittern und sich ängstlich an Richard Belkholm drängen. In einem entlegenen Teil ihres Bewußtseins regte sich noch immer ihr Widerstand, aber er war so schwach, daß der Dämon ihn leicht zurückdrängen konnte.
    »Ich glaube«, sagte ein anderer, »die junge Dame hat Angst. He, was haben Sie mit ihr angestellt, Mister?«
    »Sie sollten Ihr Maul nicht so vollnehmen«, entgegnete der Dämon in Richard Belkholm. Er stand lässig da. »Sonst kriegen Sie nämlich eins drauf!«
    Der

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