Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
017 - Der Engel des Schreckens

017 - Der Engel des Schreckens

Titel: 017 - Der Engel des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Briggerland einen reichen Australier kennen, der sich toll in seine Tochter verliebte. Der Australier starb plötzlich.«
    »An einer zu großen Dosis Veronal«, warf der Polizeichef ein. »Bei der Leichenschau wurde festgestellt - nach Erhalt Ihres Schreibens habe ich mir sämtliche Akten kommen lassen -, daß er die Gewohnheit hatte, Veronal zu nehmen. Sie behaupten, er wurde ermordet. Ja, aus welchem Grunde denn, wenn Sie tatsächlich recht haben sollten? Er hinterließ dem Mädchen ungefähr sechstausend Pfund. «
    »Briggerland war der Meinung, sie würde Universalerbin werden.«
    »Annahme, lieber Freund - na, und weiter?«
    »Briggerland zog in ein besseres Viertel«, fuhr Jack fort, »und machte die Bekanntschaft eines gewissen Gunnesbury - das Mädchen war damals siebzehn Jahre alt, und der Mann liebte sie rasend. Gunnesbury war Kaufmann und hatte Frau und Kinder, verlor aber seinen Verstand derartig, daß er all seine Außenstände einzog und nach dem Kontinent durchging. Das Mädchen sollte vorausfahren und ihn in Calais erwarten. Er kam niemals bis dorthin. Man behauptet, er sei über Bord gesprungen. Seine Leiche wurde aufgefischt und nach Dover gebracht, aber nicht ein Penny der Summe, die ihm die Midland-Bank ausgezahlt hatte, wurde bei ihm gefunden.«
    »Alles nur Annahmen«, der Polizeigewaltige schüttelte den Kopf. »Es ist nie bewiesen worden, daß Miss Briggerland mit dem erwähnten Mädchen identisch war. Daß Gunnesbury die Familie Briggerland kannte, war allgemein bekannt, aber es konnte nachgewiesen werden, daß sie in der Nacht seines Todes in London war. Es war ein ganz klarer Fall von Selbstmord.«
    »Ein Jahr später erzwang sie ein Zusammentreffen mit ihrem Vetter Meredith, der nach dem Tode seines Vaters aus Zentralafrika zurückgekehrt war, um die Hinterlassenschaft zu übernehmen. Meredith war kein Damenfreund, wenn ich so sagen darf, er war ein ernsthafter, zurückhaltender Mann, der nur eine Leidenschaft hatte: die Jagd. Merediths Geschichte ist Ihnen ja bekannt.«
    »Und das wäre alles?« fragte der Beamte höflich.
    »All die Einzelheiten, die ich zusammenfinden konnte. Ich bin überzeugt, es gibt noch andere Beweise für meine Behauptungen, aber die lassen sich in der Eile eben unmöglich beibringen.«
    »Und was soll ich nun tun? Was erwarten Sie von mir?«
    Jack lächelte.
    »Ich erwarte gar nichts«, sagte er offen heraus. »Sie bringen meinen Anschauungen keinen großen Enthusiasmus entgegen.«
    Der Chef stand auf; ein Zeichen, daß die Unterredung beendet war.
    »Ich wäre Ihnen gern behilflich; wenn es nötig wäre. Aber wenn Sie hierherkommen und mir erzählen, daß Miss Briggerland, deren Unschuld auf ihrem Gesicht geschrieben steht, eine herzlose Verbrecherin, eine Mörderin, Verschwörerin und ich weiß nicht, was sonst noch, ist - ja, Mr. Glover, was für eine Antwort erwarten Sie da von mir?«
    »Ich erwarte von Ihnen genügenden Schutz für Mrs. Meredith«, sagte Jack Glover scharf. »Sie werden sich, Sir, noch an meine Warnung erinnern, sollte Mrs. Meredith eines Tages durch einen der - Zufälle das Leben verlieren, die die Spezialität von Mr. Briggerland und Tochter sind. Ich werde meine Warnung schriftlich niederlegen, und es wird, falls Mrs. Meredith etwas zustoßen sollte, allerhand Unannehmlichkeiten in Scotland Yard geben.«
    Der Beamte drückte auf einen Klingelknopf; ein Schutzmann trat herein.
    »Begleiten Sie Mr. Glover an die Tür«, sagte er steif.
    Jack war beträchtlich ruhiger geworden, als er das Themse-Embankment entlangging. Er verwünschte sich selbst, seine Ruhe verloren zu haben.
    Er kaufte sich ein Abendblatt, winkte ein Taxi herbei und fuhr zum Büro.
    Außer Sportnachrichten war wenig in der frühen Ausgabe zu finden, aber ein kurzer Artikel auf der ersten Seite fesselte bald seine Aufmerksamkeit.
    GEFÄHRLICHER GEISTESKRANKER ENTSPRUNGEN
    Der Oberarzt des Norwood-Irrenhauses berichtet, daß einer seiner Patienten, Dr. Algernon John Thun, in der letzten Nacht entflohen ist und sich, wie angenommen wird, in der Umgegend aufhält. Die sofort eingesetzten Streifen haben bis jetzt keine Spur des Entflohenen gefunden. Es handelt sich um einen Lustmörder, dessen umgehende Ergreifung im Interesse der öffentlichen Sicherheit unbedingt wünschenswert ist.
    Dann folgte die genaue Beschreibung des Entsprungenen. Jack wandte sich den Sportnachrichten zu und dachte nicht weiter an den Artikel.
    Aber sein Teilhaber erwähnte den Fall beim Lunch. Die

Weitere Kostenlose Bücher