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0174a - Am Broadway ist der Teufel los

0174a - Am Broadway ist der Teufel los

Titel: 0174a - Am Broadway ist der Teufel los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Am Broadway ist der Teufel los
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wurden von G-men beobachtet. Es war sein Pech, daß ausgerechnet an diesem Abend Joe Bender alias Tonio Feraldi alias Pierre Archart eine Maschine nach Lissabon besteigen wollte. Bender wurde im Aufträge der INTERPOL wegen Heiratsschwindels in neunzehn Fällen gesucht. Wäre er einen Tag früher auf dem Flugplatz erschienen, hätte ihn niemand an der Reise nach Europa gehindert Das ewige Pech der Gangster, daß der Zufall sie ausliefert, wenn sie sich nach monatelanger, vergeblicher Fahndung schon sicher fühlen…
    In der zentralen Kartei des FBI in der Bundeshauptstadt Washington wurde inzwischen nach Material über sechs Männer gesucht, deren Namen vom Distrikt New York mit dem Zusatz »URGENT!« (dringend) per Fernschreiben aufgegeben worden waren. Gewiß, an all diesen Aktionen war nichts Sensationelles, es war alles die übliche Routine, die tägliche Arbeitsweise — aber es war die Routine von FBI…
    ***
    Es war nachts um 0.16 Uhr, als Phil und Neville aus einer Kneipe der Lower East Side kamen. Sie hatten ein paar Glas Bier getrunken, sich mit einigen Leuten unterhalten und im übrigen die Ohren aufgesperrt. Wenn in einem Betrieb etwas passiert, sprechen die anderen Abteilungen darüber. In der Unterwelt ist es nicht anders: Wenn ein Coup ausgeführt worden ist, wird von anderen darüber geredet. Ganz ohne Absicht, wie eben Menschen über alles reden, was sie interessiert. Aber in diesen Gesprächen können Hinweise und Tips verborgen sein, ohne daß die Sprechenden es wissen.
    Bisher freilich war Phil und Neville kein Erfolg beschieden. Als sie in den Dienstwagen mit der neutralen Aufmachung stiegen, brummte Neville:
    »Verrückt! Alle reden drüber und keiner weiß was! Das gibt es doch gar nicht!«
    »Es ist wirklich seltsam«, murmelte Phil und hielt Neville die Zigaretten hin. »Sonst hat man in der Unterwelt doch bei jeder Sache einen bestimmten Verdacht, man kennt die ›Handschrift‹, den MODUS OPERANDI, also die Art, wie einer ›arbeitet‹, aber hier sehen sich alle nur ratlos an.«
    »Dafür gibt es eigentlich nur eine Deutung«, knurrte Neville und schnipste sein Sturmfeuerzeug an.
    Phil beugte sich vor und rauchte die Zigarette an. Als er den ersten Rauch ausblies, nickte er.
    »Ja. Es gibt eigentlich nur die Erklärung, daß es niemand aus der New Yorker Unterwelt war. Fremde, zugewanderte Gauner müssen es gewesen sein.«
    »Aber das ist auch widersinnig!« wandte Neville ein. »Wenn es Fremde waren, warum sollten sie dann versuchen, Jerry aufs Kreuz zu legen? Ihr beide habt doch nur in den seltensten Ausnahmefällen außerhalb New Yorks gearbeitet.«
    »Das ist eine Schraube ohne Ende«, murmelte Phil in Gedanken versunken. »Wenn man Jerry einen Mord anhängt, verdient man schließlich nichts daran. Also muß das Motiv ohne Gewinnstreben sein. Es böte sich an, daß sich jemand an Jerry rächen will. Also Rache als Motiv. Dann müßte es aber ein New Yorker Gangster gewesen sein. Und in dem Falle gäbe es bei den Eingeweihten, also in den Kreisen der Unterwelt, Bestimmte Vermutungen. Da es die nicht gibt, kommt nur jemand in Frage, der nicht in New York lebt. Aber jemand, der nicht in New York lebt, kann eigentlich kein Motiv haben. Denn als Motiv dürfte Rache anzunehmen sein. Und ein solches Motiv kann eben nur — und so weiter und so fort. Ich geb’s auf.«
    Er schob sich den Hut ins Genick, schob den Zündschlüssel ins Schloß und wollte starten.
    »Augenblick«, rief Neville und griff zum Hörer des Sprechfunkgerätes. Das Ruflämpchen war aufgeflammt. »Hier ist Neville. Mit Decker im Einsatz. Was ist los?«
    Er lauschte einen Augenblick, dann wandte er sich an Phil:
    »Schreib auf!« sagte er.
    Phil zog sein Notizbuch und den Stift. Er brachte das Kunststück fertig, mit der linken Hand Taschenlampe und Notizbuch gleichzeitig festzuhalten, während er mit der rechten notierte, was Neville ansagte.
    »Betrifft unsere Anfrage über Randolph Arden, genannt Randy. Wer ist das eigentlich?«
    »Einer von den sechs Burschen, die Jerry gesehen haben wollen und ihn später festhielten, bis die Polizei kam. Er trägt ein Bärtchen auf der Oberlippe.«
    »Aha. — Okay, ja, es kann weitergehen! Ich höre! — Schreib, Phil: Randolph Arden, geboren am 16. Mai 1926 in New Trenton in Indiania…«
    Es folgte die übliche Beschreibung der Person, die Phil in Gedanken mit jener verglich, die ihm Detectiv-Sergeant Baldoni von den sechs Männern gegeben hatte, als Phil ihre Namen von der Liste

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