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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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preßte und den rechten Arm schon halb ausgeholt in der Schwebe ließ, wartete ich.
    Wieder hörte ich ein Scharren. Diesmal war es ein bedeutendes Stück näher. Er konnte nicht mehr weit sein.
    Kaum hatte ich es gedacht, da sah ich ihn um die Ecke kommen. Es war der Bursche, den ich zuerst gefaßt hatte. Seine Augen weiteten sich erschrocken, als er mich erkannte. Ich gab ihm keine Zeit abzudrücken. Mein Revolverlauf traf ihn an der Schläfe. Er kippte mir sofort entgegen.
    Immerhin war dies einer weniger für die Gegenpartei. So schnell wachte er bestimmt nicht wieder auf. Und wenn er zu sich kam, würde er jedenfalls keine Schußwaffe mehr besitzen. Dann klopfte ich ihn leise, schnell, aber gründlich ab und steckte den Totschläger in seiner rechten Hosentasche ein.
    Ich legte mich flach auf den Boden und schielte unter den Wagen hindurch. Hinterher stellte sich heraus, daß ich von insgesamt acht Männern - sechs Gangstern und wir zwei - der einzige gewesen war, der auf diesen Gedanken kam.
    Bei meinem Blick aus der Froschperspektive entdeckte ich ein Paar braune Wildledörschuhe, die zweifellos nicht Phils Schuhe waren. Und sie hockten genau vor dem Wagen, hinter dessen Heck ich lag.
    Ich machte mich so dünn wie möglich und kroch unter den Wagen. Langsam schob ich mich voran, auf Geräuschlosigkeit bedacht. Es war eine Rutschbahn, denn aus dem Wagen war Öl ausgelaufen.
    Endlich hatte ich das vordere Ende des Wagens erreicht. Ich besah mir die Wildlederschuhe, die jetzt nur noch eine Handbreit von meinen Augen entfernt waren, sehr gründlich. Die Spitzen zeigten genau zu mir, der Besitzer mußte also mit dem Gesicht in die Richtung blicken, aus der ich kam. Nur eben eine Etage höher. Was jetzt?
    Einen Augenblick verschnaufte ich. Dann kam mir der Zufall zu Hilfe. Irgendwo links fiel ein Schuß. Der Krach lockte meinen Wildlederschuh-Mann auf die äußere linke Seite des Wagens. Auch seine Schuhspitzen zeigten jetzt nach links. Folglich rutschte ich ein wenig nach rechts und schob mich weiter vor.
    Schon ragte mein Kopf unter dem Wagen hervor. Wenn er sich jetzt umdrehte, brauchte man keine Kartenlegerin mehr, um mein Schicksal vorauszusagen.
    ***
    Detective Lieutenant Sam Horace, der aus dem Streifenwagen stieg, war alles andere eher als guter Laune. So ein Flugzeugunglück mitten über Brooklyn hatte ihnen auch gerade noch gefehlt. Es waren ohnehin nicht genügend Leute da, überall fehlte es an Personal und dann kam so etwas dazwischen! Sämtliche verfügbaren Polizisten, ja sogar alle Kriminalbeamten, die man nur eben abziehen konnte, gehörten zu den Rettungsmannschaften, die in aller Eile gebildet wurden.
    Horace schimpfte leise vor sich hin, als er die kleine Gastwirtschaft betrat. Das Haus brannte, aber das war nicht seine Sache. Irgendein Verrückter hatte angerufen und was von einem Mord gefaselt. Das war seine Sache.
    Der Lieutenant sah sich um. Hinter der Theke stand eine schmale Tür offen. Man konnte in eine Küche blicken. Horace sah das Ende eines langen Tisches. Ein Mann schien auf dem Tisch zu liegen, denn er konnte ein Paar Beine erkennen.
    Horace brummte etwas, das sich wie ein Gruß anhören sollte. Der einzige Mann, der außer ihm und dem Toten noch im Raume war, erwiderte den Gruß ziemlich respektvoll. Horace ging langsam einmal um den Tisch. Er betrachtete die Leiche aus allen Blickwinkeln, ohne sie zu berühren.
    Plötzlich drehte er sich um. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Gay Robins, Sir. Sind Sie der Detektiv, der kommen soll?«
    »Sieht so aus. Haben Sie die Leiche gefunden?«
    »Ja, Sir.«
    »Mann, lassen Sie sich doch nicht jedes Wort einzeln abkaufen! Erzählen Sie mal ein bißchen, wieso, warum, weswegen!«
    Gay räusperte sich. Er erzählte von der Frau, die er durch die Flammen hindurch um Hilfe rufen hörte.
    Als er seinen Bericht beendet hatte, fragte Horace: »Sie kennen diesen Mann also nicht?«
    »Nein, Sir.«
    »Es war vernünftig, daß Sie die Leiche aus dem Feuer gerettet haben. Packen Sie mal mit an! Wir können sie ja nicht hier liegen lassen.«
    Selbstverständlich wäre dies eine Arbeit für eine richtige Mordkommission gewesen. Aber bei der Flugzeugkatastrophe sollten über 100 Menschen ums Leben gekommen sein. Und die Lebenden waren wichtiger als die Toten. Es gab, aber das wußte nur die Polizei zu dieser Stunde, einen Kindergarten, der von den Flammen eingeschlossen war. Es gab eine Kokerei, in der Leuchtgas hergestellt wurde, und die Gasbehälter

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