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0194 - Wenn alle Teufel tanzen

0194 - Wenn alle Teufel tanzen

Titel: 0194 - Wenn alle Teufel tanzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wenn alle Teufel tanzen
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festnehmen, der uns zufällig über den Weg läuft. Auf so viele Menschen paßt diese Beschreibung.«
    »Was machen wir nun?« fragte mein Freund.
    »Wenn ich das wüßte!« seufzte ich. Phil blieb stehen und sah mich an. »Hör mal!« meinte er, »hältst du es für möglich, daß dieselben Leute, die den Bankboten überfallen haben, auch die Diebstähle bei dem Juwelier und den anderen ausgeführt haben?«
    Ich runzelte die Stirn. »Das wäre eigentlich gegen jede übliche Gangstergewohnheit. Eine Sache vorbereiten, ausführen und auf die nächste warten. Aber wenn ich es mir recht überlege, ist da etwas dran. Die Diebstähle, ebenso wie dieser Überfall, sehen nicht nach großer Vorbereitung aus. Es kommt mir alles so improvisiert vor.«
    »Es ist auch nur improvisiert«, sagte Phil überzeugt. »Und weißt du, was ich annehme?«
    »Na?«
    »Hier in dieser Gegend muß irgendwo eine Bande sitzen, die jetzt ihre große Gelegenheit wittert. Stell dir doch mal vor, was man jetzt alles stehlen kann in diesem allgemeinen Durcheinander, wenn man nur skrupellos jede Gelegenheit ausnutzt!«
    »Vielleicht hast du recht«, nickte ich. »Wir werden uns also umhören, ob es hier in der Gegend überhaupt eine Bande gibt. Das muß doch rauszukriegen sein!«
    »Bestimmt«, sagte Phil überzeugt. »Die Leute vom zuständigen Revier wissen es sicher. Aber vom Wissen um die Existenz einer Bande bis zu dem Punkt, wo man ihnen auch wirklich etwas Ungesetzliches nach weisen kann, pflegt ja meistens ein weiter Weg zu sein. Komm, Jerry, suchen wir mal einen Beamten vom nächsten Revier! Ich habe so das Gefühl, als ob die große Chance der Bande jetzt im trüben zu fischen, auch gleichzeitig für die Polizei die große Chance wäre, die Bande vielleicht sogar auf frischer Tat zu ertappen!«
    ***
    Wir trafen Lieutenant Horace vor einem Haus, das bis auf die Grundmauern herunter abgebrannt war.
    »Hallo, Horace«, sagte ich. »Sie sehen so nachdenklich auf diese Brandruine? Stimmt etwas nicht?«
    »Das frage ich mich schon die ganze Zeit«, erwiderte er. »In diesem Hause wohnte irgendwo in den oberen Etagen auch ein alter Mann namens Macintosh. Der Kerl scheint nicht reich gewesen zu sein. Jedenfalls war seine Kleidung so abgetragen, daß er vermutlich ein armer Teufel war.«
    »Oder ein reicher Geizkragen«, sagte Phil.
    »Oder das«, nickte Horace. »Das ist übrigens kein schlechter Gedanke. Na, wie dem auch sei, jedenfalls wurde dieser Mann umgebracht. Anscheinend kurze Zeit, bevor das Höllentheater mit dem Flugzeugabsturz losging. Wenig später stand das Haus hier in Flammen. Ein Mann, der angeblich zufällig vorbeikam, hörte Hilferufe. Er lief die Treppen hoch und suchte die Ursache der Rufe. Eine Frau mit zwei Kindern lief ihm entgegen. Vielleicht war sie es, die gerufen hatte. Da weder die Frau noch die Kinder verletzt waren, schickte sie der Mann allein die Treppen hinab, während er weiter die Zimmer durchsuchte. Dabei fand er den toten Macintosh. Geistesgegenwärtig sagte er sich, daß die Leiche verbrennen und der Mord folglich nie entdeckt werden würde, wenn er den Leichnam nicht genauso vor dem Feuer in Sicherheit brächte wie einen Lebenden. Dieser Retter heißt Gay Robins. Im Treppenhaus lief ihm ein gewisser Leary in den Weg. Die beiden schafften die Leiche zusammen nach unten. Während aber Robins auf das Erscheinen der telefonisch verständigten Polizei wartete, verdrückte sich Leary.«
    »Das sieht ja fast so aus, als ob er ein schlechtes Gewissen hätte«, sagte ich.
    »Ja, eben«, nickte der Lieutenant.
    »Leary ging, wie Robins sah, in diese Einfahrt da, die jetzt von den Trümmern halb zugeschüttet ist. Dahinter irgendwo befindet sich ein großer Schuppen. Robins sah, daß Leary den Schuppen betrat.«
    »Haben Sie schon in dem Schuppen nachgesehen?«
    »Ja. In der oberen Etage wohnte fraglos ein Mann. Vielleicht dieser Leary. Aber als ich kam, war er über alle Berge.«
    »Das macht ihn natürlich im höchsten Grade verdächtig«, sagte ich.
    »Das finde ich auch. Jetzt frage ich mich, ob der Brand wirklich nur durch die Tragfläche entstanden ist, die ins Dach einschlug, oder ob man dem Feuer vielleicht ein bißchen nachgeholfen hat in der Hoffnung, der Mord könnte dadurch unentdeckt bleiben.«
    »Es wäre nicht das erste Mal«, sagte Phil, »daß ein Mörder einen Brand entfacht, um seine Tat zu verschleiern. Wodurch wurde dieser alte Mann denn umgebracht? Erschossen?«
    »Nein, mit einem Messer«,

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