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0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods

Titel: 0199 - Das Erbe des Schwarzen Tods Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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letzten und windigsten Ecke der Welt, sondern auch die Luft erschien ihnen sehr seltsam. Es war ihnen, als enthielte sie geheimnisvolle, gefährliche Schwingungen.
    Gil Meier umklammerte sein Messer, so fest er konnte. Die Waffe war seine einzige und letzte Hoffnung. Wenn sie versagte, konnte er von dieser Erde Abschied nehmen.
    Harry Cumberland erging es nicht anders. Er betete und dachte an seine Familie, die in der Heimat England das Weihnachtsfest ohne den Vater feiern mußte. Unter Umständen würde er das nächste Fest nicht mehr erleben und seine Kinder nie wiedersehen.
    Gerd Hansen war nicht verheiratet. Er wußte seine alte Mutter in Hamburg. Sie würde an ihn denken, und er dachte an sie. Hart preßte er die Lippen zusammen, so hart, daß sie nur noch einen Strich bildeten.
    Der Hügel, den sie hinaufschritten, war kaum bewachsen. Hier hielt sich nur zähes braungelbes Wintergras, das sich regelrecht in dem harten Boden festklammerte und auch vom ewig wehenden Wind nicht herausgerissen wurde.
    Kalt war es.
    Kalt und auch grausam.
    Ja, die Männer spürten die Grausamkeit, die die Gestalt vor ihnen ausströmte. Sie schlug ihnen entgegen wie eine Lohe, und sie wußten, daß sie verdammt hart kämpfen mußten, wenn sie noch etwas gewinnen wollten.
    Schritt für Schritt näherten sie sich der Gestalt. Sie gingen vornübergebeugt, ihre Blicke waren starr auf Xorron fixiert, den sie für ein Wesen aus einer anderen Welt hielten.
    Doch Xorron war kein Wesen aus der anderen Welt. Er stammte von der Erde, allerdings aus einer Zeit, die die menschliche Rechnung gar nicht mehr erfaßte.
    Jetzt war er zurückgekehrt, denn er war ein Meister seines Fachs.
    Er war der Herr der Untoten und Zombies. Die lebenden Toten und auch die Ghouls, die Leichenfresser, hörten auf sein Kommando.
    Wenn Xorron sie rief, dann stiegen sie aus ihren Gräbern und Grüften, um mit ihrem grausamen Werk zu beginnen.
    Xorron bewegte sich nicht von der Stelle. Starr hatte er sein flaches Gesicht auf die sich nähernden Männer gerichtet, die für ihn nur Beute waren.
    Das ahnten die Männer zwar, aber sie wollten es nicht wahrhaben.
    Xorron ließ sie herankommen. Er wartete eiskalt ab und dann, als ihn nur noch eine Distanz von etwa fünf Schritten von den Männern trennte, da wandte er sich ab und verschwand.
    »Er haut ab«, sagte Harry Cumberland und lachte schief.
    »Der hat vielleicht Angst.« Gil Meier stellte dies mit zitternder Stimme fest.
    »Das glaube nur nicht«, sagte Hansen.
    Die Männer waren stehengeblieben. Sie bauten sich schräg auf, damit sie den Abhang nicht hinabrutschten.
    »Sollen wir weitergehen?« fragte Meier.
    Hansen nickte. »Sicher, die zwei Schritte schaffen wir auch noch.«
    Seine Worte fielen auf fruchtbaren Boden. Die drei Männer setzten sich wieder in Bewegung.
    Der scharfe Wind umtoste sie nach wie vor. Ihnen war kalt, die Kleidung feucht, sie klebte am Körper.
    Sie überwanden auch die letzte Entfernung. Auf der Hügelkuppe blieben sie stehen.
    Sie hatten erwartet, einen Blick über die Insel werfen zu können, das war auch in der Tat der Fall.
    Sie schauten über die Insel, sogar fast bis zur anderen Seite. Aber sie sahen noch etwas.
    Nicht nur Xorron, das weiße, große Monster, sondern auch die anderen. Es waren etwa zwanzig Gestalten. Im Halbkreis standen sie um den Herrn der Zombies herum und starrten zu den drei Männern hoch.
    Menschen waren es nicht, sondern Untote, lebende Leichen.
    Xorrons Armee!
    ***
    Auf den Falkland-Inseln, östlich von Argentinien gelegen, befand sich unter anderem eine große Funkstation. Die Männer hier arbeiteten rund um die Uhr. Sie wußten um die Gefährlichkeit dieser windigen Ecke am Kap Hoorn, deshalb waren sie immer in Bereitschaft, die SOS-Rufe aufzunehmen.
    Um Weihnachten herum war es hier ziemlich ruhig. Die meisten Kapitäne sahen zu, daß sie die Häfen anliefen, um dort das Fest zu verbringen.
    Man hörte auf der Station auch den Funkverkehr ab. Es handelte sich fast ausschließlich um Weihnachtsgrüße, die durch den Äther geschickt wurden. Dienst schoben nur Junggesellen oder Geschiedene, denen das Weihnachtsfest ziemlich egal war.
    An diesem Tag war die Horchbude, wie sie immer genannt wurde, nur von zwei Leuten besetzt. Und einer davon war noch unterwegs, um etwas zu trinken zu besorgen. In der Ecke stand ein kleiner Tannenbaum, an dem bunte Kugeln hingen. Auf Kerzen hatte man verzichtet.
    Der Mann am Gerät hieß George. Er war dreißig, ein guter Funker

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