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02 - Aus Liebe zu meiner Tochter

Titel: 02 - Aus Liebe zu meiner Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Betty Mahmoody
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Gefangene im eigenen Haus. Sie waren eine Frau und eine Amerikanerin und keine Moslime. Als ich Ihre Geschichte gelesen hatte, wußte ich: Wenn Sie mit solchen Schwierigkeiten fertig wurden, dann konnte auch ich mein Leben ändern. Und ich tat es.«
    Ich hatte mich nie als mißhandelte Frau betrachtet, vielleicht weil ich nie völlig aufgab. Ich habe mich immer freigekämpft. Aber als sich weitere Frauen mit ähnlichen Schicksalen meldeten, nahm ich in meine Vorträge das Thema mißhandelte Frauen und Frauenrechte auf.
    Wer Nicht ohne meine Tochter gelesen hat, kennt das Schicksal Ellen Rafees bereits. Sie wurde in einer Kleinstadt in Michigan geboren. Ich lernte sie beim Koran-Unterricht in Teheran kennen und freundete mich mit ihr an. Viele haben mich seither nach ihr gefragt.
    Im Jahre 1987 hatte mein Bruder Jini einen Telefonanruf von Ellens Cousine Florence erhalten, die mit einem Frauenhaus in Verbindung stand.
    Ich rief Florence zurück und erfuhr, daß Ellen, ihr Mann Hormoz und die beiden Kinder Jessica und Ali gerade bei Ellens Eltern in Florida zu Besuch seien. Florence erzählte, Hormoz habe Ellen und die Kinder mißhandelt und Ellen wolle nicht in den Iran zurückkehren.
    Ich rief Ellen mehrmals an, da ich ihr nicht genügend ver-
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    traute, um ihr meine Nummer zu geben. Hocherfreut berichtete mir Ellen, daß sie Farsi in Wort und Schrift jetzt schon fast perfekt beherrsche.
    Sie bestätigte, was Florence mir erzählt hatte, und sagte: »Betty, ich hoffe, du verstehst mich. Wenn ich im Iran einen Gedanken fassen konnte, wollte ich dir helfen, aber die übrige Zeit versuchte ich, uns vor Hormoz zu schützen. Er explodiert zwei- oder dreimal im Jahr und geht auf jeden los, der ihm in die Quere kommt.« Es sei im Grunde ihre eigene Schuld, daß sie geschlagen werde, meinte sie, denn wenn Hormoz die Kinder schlage,
    »wird er wütend, falls ich mich einmische. Er prügelt Jessica so brutal, daß man es schon nicht mehr als Bestrafung bezeichnen kann. Es ist wirklich schlimm.« Einmal, fuhr sie fort, habe Hormoz ihre Tochter mit einem hölzernen Kleiderbügel geschlagen. »Der Bügel zerbrach in drei Teile, und Jessica weinte. Ich sah den Kleiderbügel und flippte fast aus!« Jessica schilderte ihrer Mutter, wie Hormoz sie auf den Rücken geschlagen hatte. Als der Kleiderbügel zerbrach, sammelte er die einzelnen Teile auf und schlug damit weiter auf sie ein, bis auch sie zerbrachen. »Ich verlor die Beherrschung und schrie, und dann schlug er auch auf mich ein«, sagte Ellen.
    »Ich glaube, er hat mein Trommelfell schon durchbohrt, bevor ich dich kennenlernte. Das war die schwerste Verletzung, die er mir zufügte, aber er prahlt damit, daß er uns auch kleinkriegen kann, ohne Spuren zu hinterlassen. Er kennt alle Griffe. Etwa einen Monat vor unserer Ankunft im Iran passierte es. Er fing an, Jessica zu schlagen, ich trat dazwischen, und da griff er mich an. An der Stelle, wo er meinen Arm festhielt, als er ihn mir auf den Rücken drehte, bekam ich blaue Flecken. Am nächsten Morgen konnte ich den Hals nicht mehr bewegen. Mein Rücken schmerzt immer noch.«
    Ellen erzählte, Florence habe angeboten, ihr einen Job in
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    einem Zentrum für mißhandelte Frauen zu besorgen. »Ich antwortete: >Na ja, vielleicht sollte ich gleich als Patientin statt als Lehrerin dort hingehen.< Davor hatte ich ihr nichts gesagt. Diesmal erzählte ich es auch meinen Eltern, weil ich dringend Unterstützung brauchte, um hierbleiben zu können. Aber mein Dad wiederholte dauernd, ich solle [im Iran] bleiben, Hormoz sei ein guter Mensch. Dad glaubt, Hor-moz werde sich vielleicht ändern.«
    In Teheran hatte Hormoz Moody in meiner und Ellens Gegenwart erklärt, er habe nach seiner und Ellens Ankunft im Iran zunächst Probleme mit Ellen gehabt. Ihr habe das Leben dort nicht gefallen, aber er habe sie geschlagen und eingesperrt, und schließlich sei sie zum Islam übergetreten und »eine gute Ehefrau« geworden.
    Als ich das hörte, wußte ich genau, was Moody von mir erwartete. Moody mochte Ellen, weil sie sich
    »angepaßt« hatte.
    »Die Männer ändern sich nicht, denn sie glauben, daß sie im Recht sind«, sagte ich zu Ellen. »Sie finden nichts Schlimmes an dem, was sie tun.«
    Aber Ellen versuchte sich einzureden, ihr Vater habe vielleicht doch recht. »Hormoz schwört, daß er mich nie wieder schlagen wird und daß wir, wenn er es doch tut, den Iran verlassen und nach Amerika zurückkehren werden.«

    Sie fuhr fort, sie habe

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