02 - Heiße Nächte der Leidenschaft
keinerlei Probleme bei der
Geburt, bevor ich auftauchte, Patrick«, sagte Alex schließlich erstickt. »Und
das weißt du sehr genau. Du weißt, dass es meine Schuld war. Willst du mir das
Herz brechen?«
Das Schweigen wurde
nur von dem Rattern der vorbeifahrenden Kutschen unterbrochen.
»0 Gott«, sagte
Patrick leise. »Ich sollte mich am besten gleich erschießen, oder?«
Ein zaghaftes
Lächeln tauchte in Alex' Mundwinkeln auf. »Nicht, bevor ich nicht zuvor einen
Versuch bekomme.«
Die beiden Männer
umarmten sich unbeholfen. Patrick schluckte schwer und Alex klopfte ihm raubeinig
auf den Rücken. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
»Es sind nur noch,
was - drei oder vier Monate?«
Patrick blickte
seinen Bruder hilflos an. »Ich weiß es nicht. Sophie und ich sprechen nicht
über das Kind.«
»Die ganze Stadt
redet darüber, dass du Sophie nicht gesagt hast, dass sie eine Herzogin wird.
Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht, Patrick?«
»Ich habe es
vergessen. Ich habe es komplett vergessen.« Er zuckte die Achseln. »Du weißt,
wie wenig mir ein Titel bedeutet. Ich dachte, Sophie würde sich darüber freuen,
Herzogin zu werden, aber sie ist fuchsteufelswild, weil ich es ihr nicht gesagt
habe. Wir reden nicht mehr häufig miteinander«
Alex nickte. Er
hatte bereits gespürt, dass die Ehe seines Bruders an einem seidenen Faden
hing.
»Ich glaube, Sophie
ist nun im siebten Monat«, sagte Alex völlig urteilsfrei. »Sie hat Charlotte
erzählt, dass sie sich nach Lady Greenleafs Ball morgen Abend aus der
Öffentlichkeit zurückziehen wird.«
Patrick hatte keine
Ahnung gehabt, dass Sophie plante, die restliche Saison aufzugeben. »Ich werde
sie begleiten«, sagte er leise. Er wusste, dass Sophie sich abends häufig
Charlotte und Alex angeschlossen hatte.
Alex nickte. »Ich
nehme nicht an, dass es etwas nutzen würde, wenn ich dir den Rat gäbe, mit
deiner Frau zu reden?«
Patrick zuckte
zusammen. »Ich werde es versuchen, Alex.«
An diesem Abend
klopfte Clemens an Sophies Schlafzimmertür und informierte Simone, dass der
Herzog die Absicht geäußert habe, das Abendessen zu Hause einzunehmen. Der Herr
hatte seit zwei oder drei Wochen nicht mehr zu Hause gespeist, und Clemens war
der Meinung und das mit Recht -, dass die Herzogin wissen sollte, dass
sie an diesem Abend mit ihrem Mann essen würde und nicht allein.
Sophie, die gerade
ein Armband an ihrem Handgelenk befestigte, hielt einen Moment inne. Simone
schaute sofort in das Gesicht ihrer Herrin und senkte blitzschnell den Blick zu
Boden. Natürlich wusste das ganze Haus von der Entfremdung zwischen den
Herrschaften.
Simone und Patricks
Kammerdiener Keating hatten sogar einen heftigen Streit darüber, wo sich der
Herzog nachts aufhielt. Keating blieb beharrlich dabei, dass der Herr kein
Techtelmechtel hatte; Simone quittierte dies mit einem spöttischen Schnauben
und behauptete, der Herzog verbringe seine Zeit mit einer anderen Frau und
Keating solle sich was schämen. Der Streit zwischen den beiden wurde
schließlich so hitzig, dass Keating sogar eine Jacke von Patrick nach unten
brachte, damit Simone sich davon überzeugen konnte, dass sie nicht nach
weiblichem Parfüm oder Puder roch.
Sophie schloss das
Armband und tat so, als habe sie Clemens Ankündigung gar nicht gehört. Sie trug
ein lose geschnittenes meergrünes Abendkleid, in das vorne ein Einsatz
eingearbeitet war, damit sie mit ihrem gewölbten Bauch hineinpasste.
Einen Moment lang
blieb sie zögernd vor dem Spiegel stehen. Sie fühlte sich in letzter Zeit
hässlich, wie eine hässliche, ungeliebte Frau. Eine schwangere Frau,
dachte sie grimmig. Vielleicht sollte ich mir lieber ein Tablett aufs Zimmer
kommen lassen.
Dann nahm sie all
ihren Mut zusammen und ging die Treppe hinunter. Sie musste sehr langsam gehen
und das zusätzliche Gewicht ausbalancieren, das sie vor sich trug. Patrick
wartete am Fuß der Treppe auf sie.
Sophie lächelte ihn
höflich an und nahm seinen Arm und gemeinsam gingen sie ins Speisezimmer.
Automatisch aß sie
ihr Rebhuhn.
»Ist das nicht
schon das zweite Mal diese Woche, dass Floret Rebhuhn zubereitet hat?«, fragte
Patrick.
»Ja, das stimmt.
Ich fürchte, meiner Mutter ist es gelungen, ihn zu bestechen.« Sophie nahm zwei
weitere Bissen und fragte sich, woher Patrick wusste, dass Floret am Dienstag
ebenfalls Rebhuhn serviert hatte. An jenem Abend war er erst nach Hause
gekommen, nachdem sie eingeschlafen war. In letzter Zeit wartete sie nicht
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