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02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

02 - Heiße Nächte der Leidenschaft

Titel: 02 - Heiße Nächte der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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mit
bedachte. Wenn man Monsieur Foucaults Worten Glauben schenkte, dann hielt Mr
Mustafa die englische Hauptstadt, im Vergleich zu Konstantinopel für weitaus
überlegen.
    Foucault wechselte
geschickt das Thema, indem er zu einer schwülstigen Entschuldigung ansetzte.
»Vergeben Sie uns, Euer Gnaden, aber wir müssen uns nun auf den Weg machen.« Er
beugte sich vor und küsste erneut Sophies Hand. »Ihr ergebenster Diener. Ich
bin sicher, der Herzog wird das Tintenfass amüsant finden.« Er schwieg einen
Moment. Ach muss Sie jedoch bitten, ihm auszurichten, dass der Behälter
versiegelt ist und dies während der langen Reise ins Osmanische Reich auch
bleiben soll.«
    »Selbstverständlich
werden wir das Tintenfass nicht öffnen«, versicherte Sophie ihm. »Darf ich
Ihnen zu Ihrem aufmerksamen und wunden
    nen Geschenk
gratulieren, Sir?«
    Monsieur Foucault
verbeugte sich ein weiteres Mal und schob Mr Mustafa mit einem englischen
Wortschwall auf die Tür zu. Dieser verbeugte sich stumm und verzichtete diesmal
auf das Türkische.
    Nachdem die Herren
gegangen waren, begab sich Sophie nachdenklich hinauf in ihren Salon. Sie trat
vor den Tisch mit dem Tintenfass und berührte den zierlichen, mit Juwelen
besetzten Turm des Miniaturschlosses. Etwas an Monsieur Foucault und Mr Mustafa
stimmte nicht.
    Seit dem Debakel
beim Ball der Commonweals hatte sie Patrick jedoch kaum gesehen. Wie konnte sie
die Sprache auf Monsieur Foucault bringen? Während sie darüber nachdachte, trug
Clemens weitere Visitenkarten auf seinem silbernen Tablett herein. Die Herzogin
von Gisle war sehr gefragt und so schob Sophie ihre Besorgnis vorerst beiseite.
    Einige Tage später begegnete Patrick auf
einer belebten Straße zufällig seinem Bruder und überrascht blieben die beiden
stehen.
    »Du bereitest mir
wirklich Magenschmerzen, Mann«, sagte Alex schließlich.
    »Dein Magen ist
nicht mein Problem«, erwiderte Patrick mürrisch. Seine Laune war auf Grund der
schlaflosen Nächte, in denen er durch die Straßen lief, nicht gerade die beste.
    Alex blickte ihn
finster an. »Du könntest deinen Lakaien zumindest die Anweisung geben, deiner
Frau behilflich zu sein«, sagte er scharf »Ich wurde gestern Zeuge, wie Sophie
alleine aus der Kutsche kletterte. Sie wäre beinah auf das Pflaster gestürzt.«
    Unbändiger Zorn
erfasste Patrick. Er neigte höflich den Kopf. »Ich werde die Lakaien natürlich
umgehend dazu anhalten, aufmerksamer zu sein.« Er ignorierte jedoch den
unausgesprochenen Vorwurf - dass er seine Frau nicht begleitete, obwohl
ihre Schwangerschaft schon so weit fortgeschritten war.
    Alex stieß einen
leisen Fluch aus. Er hatte seine zierliche Schwägerin sehr lieb gewonnen und
etwas in ihrem verletzten, verwirrten Blick verriet ihm, dass sie keine Ahnung
hatte, warum sich ihr Mann so unmöglich aufführte.
    »Hast du mit Sophie
über deine Angst vor der Geburt gesprochen?«, fragte er abrupt.
    Patricks Körper
wurde, wenn überhaupt möglich, noch starrer. In seinen Augen glomm
unverhohlener Zorn. »Meine Angst, wie du es nennst, ist eine völlig vernünftige
Reaktion auf die Tatsache, dass eine von fünf Frauen bei der Geburt eines
Kindes stirbt. Im Gegensatz zu dir hatte ich eigentlich vorgehabt, meine Frau nicht in Gefahr zu bringen, nur weil ich den stupiden Wunsch hege, mich
fortzupflanzen.«
    Der Ausdruck in den
Augen der Männer war nun mörderisch und passte gar nicht zu der höflichen
Atmosphäre der Oxford Street.
    »Wärst du nicht
mein Bruder, so würde ich dich für diese Bemerkung fordern«, sagte Alex mit
eisiger Höflichkeit. »So wie die Sache aber aussieht, Bruder, kann ich
nur feststellen, dass du offensichtlich völlig den Verstand verloren hast. Du
machst dich und deine Frau sehr unglücklich, und das nur wegen deiner
sinnlosen, kindischen Angst.«
    Patrick musste all
seine Selbstbeherrschung aufbringen, seinen Bruder nicht auf der Stelle
niederzuschlagen.
    »Nun verrate mir
bitte«, sagte er schließlich, »was >sinnlos< daran ist, eine Chance von
eins zu fünf als schlecht zu bewerten?«
    »Diese Berechnung
schließt Frauen ein, die ihre Kinder ohne Arzt oder Hebamme zur Welt bringen
oder krank sind und im Sterben liegen. Wie viele vornehme Damen fallen dir ein,
die im Kindbett gestorben sind?«
    »Eine Menge«, sagte
Patrick mit leisem Nachdruck. »Dir sollte es ebenso ergehen, wenn man bedenkt,
dass deine Frau beinah dazu gezählt hätte.«
    Einen Moment lang
sprach keiner der Männer ein Wort. »Charlotte hatte

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