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02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

02 Nightfall - Rueckkehr des Engels

Titel: 02 Nightfall - Rueckkehr des Engels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian Phoenix
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wird – sein Herz ist gut. Ich habe es nie bereut, mein Leben auf der Straße für ihn aufgegeben zu haben.«
    »Hat Dante dich darum gebeten?«, fragte Heather.
    »Nein, das war meine Entscheidung. Ich habe ihn gesehen und es gewusst.«
    »Was gewusst?«
    »Er ist die unendliche Straße.«

    »Aber wohin?«, fragte Heather, ohne Vons ruhigem Blick auszuweichen.
    »Unwichtig und mir egal. Ich werde bei ihm sein.«
    »Ich bin froh, dass du das bist«, murmelte Heather und fügte dann hinzu: »Seit vierzig Jahren Nachtgeschöpf? Wie alt bist du eigentlich?«
    »Was ist denn das für eine Frage, Frau? Wie alt . Einundsiebzig. Ich bin noch immer minderjährig, was die Nachtgeschöpfe betrifft.« Von gab ihr einen gutmütigen Stoß mit der Schulter. Eine überraschende Geste, die sie irgendwie an eine Katze erinnerte. Auf seinen Lippen zeigte sich ein keckes Grinsen. »Du bist ganz schön feucht.«
    »Du auch.«
    »Dann lass uns reingehen, ja?«
    Lächelnd versetzte auch Heather ihm einen kleinen Stoß. »Gut, Mr. Minderjährig.«
    Von lachte.
    Drinnen war alles still. Eli schnarchte auf dem Sofa, während Jack fernsah, einen Teller mit Sandwiches auf seinem Schoß. Antoine hatte es sich im Fernsehsessel bequem gemacht und las mit einem belustigt-ungläubigen Blick in einem von Heathers Büchern über Vampire.
    Heather schloss die Haustür ab und schob die Riegel vor, ehe sie ein Handtuch aus dem Bad holte und ins Schlafzimmer ging, um nach Dante zu sehen. Er hatte sich bewegt; er lag zusammengerollt auf der Seite, das Gesicht zur Tür gewandt, und Eerie hatte es sich in seiner Armbeuge bequem gemacht. Eerie öffnete schlaftrunken die Augen. Er maunzte leise und schloss sie dann wieder. Über alle Maßen zufrieden.
    Heather hatte noch nie erlebt, dass Eerie sich so zu einem ihrer Gäste hingezogen gefühlt hatte. Diese Zuneigung bedeutete ihr viel, denn sie vertraute Eeries Urteil. Sie schlüpfte aus ihren Schuhen und zog ihre feuchten Klamotten aus. Nachdem
sie sich mit dem Handtuch abgetrocknet hatte, zog sie ihren Schlafanzug und ihre Hausschuhe an.
    Sie holte ihre Achtunddreißiger aus der Handtasche und kontrollierte, ob sie geladen und gesichert war. Dann ging sie mit der Pistole in der Hand ins Bad, um das Handtuch zum Trocknen aufzuhängen. Als sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, sah sie, dass Von gerade die Haustür wieder aufschloss und entriegelte.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    Von öffnete die Tür. Annie kam herein, gefolgt von Silver. Beide waren nass und ziemlich mitgenommen – Annies Schminke war verschmiert und ihre Röcke in umgekehrter Reihenfolge als zuvor. Außerdem stank zumindest ihre Schwester nach Alkohol und Zigarettenrauch.
    Heather war außerordentlich erleichtert, sie zu sehen. Sie merkte, wie sie sich entspannte. Sie öffnete den Mund, schloss ihn aber wieder. Es hatte keinen Sinn, etwas zu Annie zu sagen, wenn sie sich in diesem Zustand befand. Außerdem war sie erst einmal froh, dass sie heil und sicher wieder nach Hause gekommen war.
    »Hi«, sagte Silver. »Alles klar?«
    »Sonnenklar«, sagte Von und schloss die Tür wieder ab.
    »Wie geht es Dante?«
    »Noch weggetreten.«
    »Oh.«
    Heather hörte etwas Trauriges und irgendwie Verlorenes in Silvers Stimme. Sie fragte sich, was das bedeutete, und musste an seine Nachdenklichkeit in New Orleans denken. Sehnte er sich vielleicht nach zu Hause?
    »Ich bin wieder da«, verkündete Annie und hob das Kinn. »Komm«, sagte sie zu Silver und nahm seine Hand. Sie führte ihn ins Gästezimmer – momentan ihr Zimmer – und schlug die Tür hinter ihnen zu.
    Heather sah Von an. Er grinste sie an. »Was?«

    »Ein Schäfchen-Schlafanzug und eine Waffe«, sagte er. »Wie scharf ist das denn?«
    »Nicht halb so scharf wie ein Nachtgeschöpf-Nomad, der meinen Teppich volltropft«, antwortete sie. »Los. Im Schrank draußen sind noch Handtücher.«
    »Im Schrank.« Von schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Wäre ich nie draufgekommen.«
    »Da Annie jetzt da ist, gehe ich ins Bett. Weck mich, bevor du schläfst , ja?«
    Von nickte. »Mach ich, Herzblatt. Schlaf gut.«
    In ihrem Schlafzimmer legte Heather die Achtunddreißiger auf den Nachttisch, zog die Hausschuhe aus und ließ die Tür einen Spalt weit offen, damit Eerie hinein und hinaus konnte. Dann schlüpfte sie unter das Federbett und schmiegte sich an Dante. Sie kuschelte sich von hinten an seinen heißen Körper und legte einen Arm über seine Taille. Als sie einschlief, umfing sie

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