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02 - Schwarze Küsse

02 - Schwarze Küsse

Titel: 02 - Schwarze Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Alexander
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die Soße klein zu hacken.
    Sie hörte, wie die Butter zu zischen anfing, und drehte die Flamme kleiner. Plötzlich erstarrte sie und fixierte die Zwiebeln und den Knoblauch. Sie konnte keines von beiden riechen - genauso wenig wie die Butter.
    Sie warf noch gehackte Zucchini und Pfeffer in die Pfanne und hörte das laute Zischen, als die kalten Zutaten in die heiße Pfanne fielen. Sie rührte alles um, aber konnte dabei immer noch nichts riechen.
    Schließlich nahm sie noch einen großen Portobello-Pilz, zerteilte ihn und warf ihn in die Pfanne. Sie rührte das im Butter bratende Gemüse um, roch aber immer noch nicht das Geringste. Vielleicht habe ich noch nicht genug Zwiebeln und Knoblauch untergemischt, dachte sie.
    Ungeduldig schälte sie eine weitere Knoblauchzehe und begann, sie hastig klein zu hacken. Wie könnte der Knoblauch denn nicht riechen? Habe ich etwa alte Zutaten gekauft?
    »Was hast du vor, Prue?«, fragte Piper von der Türschwelle aus. »Willst du eine Armee von Vampiren verscheuchen?«
    Prue riss alarmiert die Augen auf. »Du kannst den Knoblauch riechen?«
    »Natürlich kann ich ihn riechen. Das ganze Haus stinkt danach.«
    »Warum kann ich dann nichts riechen?«
    »Vielleicht bekommst du eine Erkältung?«, schlug Piper vor.
    Prue blickte ihrer Schwester in die Augen. »Ich fühle mich tatsächlich etwas angeschlagen.«
    Piper schluckte plötzlich hart und rannte zu Prue. »Was hast du gemacht?«, rief Piper, nach der Hand ihrer Schwester greifend.
    Wie durch einen dichten Nebel beobachtete Prue, wie ein Strom aus leuchtend rotem Blut aus einer Schnittwunde quoll, die sich quer über ihre Handfläche zog. Das Blut tropfte auf das Messer, die Spüle und den Knoblauch.
    Sie fühlte einen Anfall von Schwindel, als sie die dunkelroten Flecken auf ihren Kleidern sah. Warum fühle ich denn keine Schmerzen?, fragte sie sich. Ich habe nicht einmal gemerkt, dass ich mich geschnitten habe.
    »Prue!« Rasch wickelte Piper ein paar Lagen Küchenpapier um ihre Hand und presste sie auf die Wunde. »Wir müssen die Blutung stoppen.«
    Prue antwortete nicht. Sie war auf seltsame Weise davon fasziniert, wie sich das Blut immer weiter durch das Papiertuch saugte. Blut tropfte von dem Küchenpapier in die Pfanne. Prue beobachtete, wie es anfing, zu zischen. »Schon besser«, sagte sie mit einem zufriedenen Lächeln.
    »Was?«, fragte Piper.
    »Ich glaube, ich kann riechen, wie das Blut kocht«, antwortete sie.

10

    PHOEBE BLICKTE VON der Couch auf und sah, wie Piper Prue aus der Küche begleitete.
    »Was ist passiert?«, fragte sie und sprang aus dem Sessel auf.
    »Prue muss sich nur etwas hinlegen«, antwortete Piper schnell und übertönte damit die Türglocke. »Würdest du bitte zur Tür gehen und unserem Romeo klar machen, dass sein Date geplatzt ist?«
    Einen Moment lang starrte Phoebe ihren Schwestern nach, als Piper der blassen Prue die Treppen hinaufhalf. Sie fragte sich, was hier eigentlich los war. Dann ging sie zur Haustür und öffnete.
    Der Anblick des jungen Mannes vor der Tür verschlug ihr für einen Augenblick den Atem. Er war muskulös gebaut, jedoch noch jünger als der Skateboarder von neulich. Er bedachte sie mit einem dümmlichen Grinsen, und sie hatte das Gefühl, dass er noch nie zuvor ein Date gehabt hatte.
    »Ist das Mädchen mit den schwarzen Haaren zu Hause?«, fragte
    er.
    Schockiert starrte Phoebe ihn an. »Das Mädchen mit den schwarzen Haaren? Du weißt nicht einmal ihren Namen?«
    »Nö. Sie hat mich einfach nur zum Abendessen eingeladen und, hey, ich hab immer Appetit. Du weißt schon, was ich meine?«
    »Ja, ich glaube schon«, sagte Phoebe und versuchte dabei, so freundlich wie möglich zu bleiben. »Tut mir Leid, aber es geht ihr nicht gut.«
    »Zu dumm.« Er zuckte mit den Schultern. »Aber ich schätze, ich könnte auch mit dir essen«, sagte er und wollte ins Haus kommen.
    Phoebe legte die Spitze ihres Zeigefingers auf seine Brust und drängte ihn zurück. »Das glaube ich weniger.«
    Er sah sie neugierig an. »In Chinatown zeigen sie gerade einen neuen Kung-Fu-Film aus Hong Kong«, sagte er. »Interesse?«
    »Nein«, sagte Phoebe.
    »Oh«, erwiderte er enttäuscht. Das dümmliche Grinsen machte sich wieder auf seinem Gesicht breit. »Na, vielleicht ein anderes Mal.«
    Phoebe schloss verwundert über Prues neuen Männergeschmack die Tür und beobachtete durch das kleine Fenster, wie er davon schlurfte.
    Sie setzte sich in einen der Korbstühle, um nachzudenken. Sie war

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