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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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weiterhin. »Ich
habe ihm gesagt, ich wüsste nichts über eine Miss Ingleby. Er sagte, dann würde
er warten und mit Ihnen sprechen wollen. Als ich ihm sagte, er müsse unter
Umständen eine Woche warten, bevor Sie vielleicht einen Moment Zeit für ihn
hätten, sagte er, dann würde er eben eine Woche warten. Er ist in der Küche,
Euer Gnaden.«
    »Mit
Fragen über Miss Ingleby.« Jocelyn verengte die Augen.
    »Du
solltest ihn besser hereinführen, Michael.«
    Mick Boden fühlte
sich unbehaglich. Seine Arbeit führte ihn nur sehr selten in eines der großen
Herrenhäuser Mayfairs. In Wahrheit empfand er eher Scheu vor dem Adel. Und der
Besitzer des Dudleyhauses war der berüchtigte Duke of Tresham, der als ein
Mensch bekannt war, mit dem sich selbst seinesgleichen einzulassen fürchteten.
    Aber er
wusste, dass er der Lösung nahe war. Die Diener logen alle, dass sich die
Balken bogen, jeder einzelne von ihnen. Keiner kannte eine Miss Ingleby,
einschließlich des Sekretärs Seiner Gnaden, den Mick Boden, zu seiner Schande,
zunächst für den Duke selbst gehalten hatte, da auch er ein solch überaus
feiner Pinkel war.
    Mick
wusste es, wenn jemand log. Und er wusste, warum diese Leute logen. Sie
beschützten oder versteckten die Gesuchte nicht, aber sie waren Diener, die
ihre Stellung schätzten. Und eine Regel in dieser Stellung lautete eindeutig,
dass man Fremden gegenüber nicht über irgendeinen der Bewohner des Hauses sprach,
selbst nicht über ihresgleichen. Er konnte das respektieren.
    Und
dann erschien der Butler in der Küche, der die Angewohnheit hatte, in die Luft
zu schnuppern, als wolle er den schlechten Geruch niedriger gestellter
Sterblicher erhaschen, und richtete seinen Blick geringschätzig auf Mick.
    »Folgen
Sie mir«, sagte er.
    Mick
folgte ihm aus der Küche, die Treppe hinauf und durch die Tür, die zur
Rückseite der Eingangshalle führte. Die plötzliche Pracht des hauptsächlichen
Teils des Hauses nahm ihm geradezu den Atem, obwohl er sich bemühte, nicht zu
zeigen wie beeindruckt er war. Der Sekretär wartete dort.
    »Seine
Gnaden gewährt Ihnen fünf Minuten«, sagte er. »Ich werde Sie in die Bibliothek
führen und draußen warten, um Sie wieder hinauszubegleiten, wenn Sie
verabschiedet werden.«
    »Danke,
Sir«, sagte Mick Boden.
    Er war
ein wenig nervös, betrat die Bibliothek aber dennoch recht entschlossen, als
der Butler die Tür öffnete. Er blieb nach sechs Schritten in den Raum hinein
stehen und stellte sich breitbeinig auf den Teppich. Er hielt seinen Hut in
beiden Händen und neigte höflich den Kopf. Er würde sich nicht verbeugen.
    Der
Duke er vermutete, dass es dieses Mal der Duke sein musste
stand vor einem reich verzierten Marmorkamin, die Hände auf dem Rücken verschränkt.
Er trug Reitkleidung, die aber so gut gearbeitet war und so perfekt passte,
dass Mick sich augenblicklich der Einfachheit seiner eigenen Kleidung bewusst
wurde, auf deren Eleganz er sich eigentlich etwas einbildete. Er wurde aus so
dunklen Augen unverwandt betrachtet, dass Mick geschworen hätte, diese Augen
seien schwarz.
    »Sie
haben also einige Fragen an mich«, sagte der Duke. »Sie sind Bow Street
Runner?«
    »Ja, Sin Mick Boden,
Sir.« Mick widerstand dem Drang , erneut den Kopf zu neigen. »Man hat mir
berichtet, Sir, dass Sie eine Miss Jane Ingleby eingestellt haben.«
    »Tatsächlich?«
Seine Gnaden hob die Augenbrauen und wirkte in der Tat sehr bedrohlich. »Und
wer, wenn ich fragen darf, hat Ihnen das berichtet?«
    »Madame
de Laurent, Sir«, sagte Mick Boden. »Eine Putzmacherin. Sie hat Miss Ingleby
bis vor ungefähr einem Monat beschäftigt, als die junge Lady sie
benachrichtigte, sie käme hierher, um für Sie zu arbeiten.«
    »Tatsächlich?«
Der Duke verengte die Augen. »Und welches Interesse haben Sie an Miss Ingleby?«
    Mick
zögerte, aber nur einen Moment. »Sie wird gesucht, Sir«, sagte er, »wegen
heimtückischer Verbrechen.«
    Seine
Gnaden umfasste den Stiel seines Lorgnons, obwohl er es nicht ans Auge hob.
    »Heimtückische
Verbrechen?«, wiederholte er sanft.
    »Diebstahl,
Sir«, erklärte Mick. »Und Mord.«
    »Faszinierend«,
bemerkte der Duke wiederum sanft, und Mick, ein guter Menschenkenner, erkannte
ohne jeglichen Zweifel, dass dieser Mann wahrhaftig sehr gefährlich sein
konnte. »Und ein Märchen?«
    »Oh,
nein, Sir«, sagte Mick forsch. »Es ist durchaus wahr. Der Name Jane Ingleby ist
angenommen. Sie heißt in Wahrheit Lady Sara Illingsworth, die Mr. Sidney

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