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02 - Von dir kann ich nicht lassen

02 - Von dir kann ich nicht lassen

Titel: 02 - Von dir kann ich nicht lassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Balogh
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sklavischen Kriterien. Ich muss mir selbst treu
bleiben.«
    Jocelyn
spürte einen jähen Anflug von Belustigung.
    »Ich
habe noch niemals zuvor, durch einen halben Raum von einer Frau getrennt, in
diesem Eingang gestanden«, sagte er, »und über die Beschaffenheit von
Geschlecht und Sexualität diskutiert. Wir hätten unsere Absicht ' eine
bestimmte Beziehung vertraglich festzulegen, inzwischen vollzogen haben sollen,
wissen Sie. Wir sollten erschöpft und nackt und beiderseits befriedigt auf diesem
Bett liegen.«
    Dieses
Mal konnte man ihr Gesicht nur als eindeutig errötet bezeichnen.
    »Sie
haben vermutlich erwartet«, sagte sie, »dass ich Ihrem umwerfenden Charme und
der Verlockung dieses Raumes erliegen würde, wenn Sie mich erst hierher gebracht
hätten?«
    Genau
das hatte er erwartet oder zumindest erhofft.
    »Und
Sie«, sagte er seufzend, »werden mir vermutlich nicht erlauben, auch nur einen
lüsternen Finger an Sie zu legen, bis dieser Raum wie eine Mönchszelle wirkt.
Also los, Jane. Geben Sie Jacobs Ihre Anweisungen. Tun Sie mit meinem Haus, was
immer Sie wollen. Ich werde meinen Teil erfüllen und die Rechnungen begleichen.
Wollen wir wieder hinuntergehen? Mrs Jacobs hält vermutlich ein Teetablett
bereit und platzt fast vor Neugier, einen Blick auf Sie zu werfen.«
    »Sie
kann das Tablett ins Speisezimmer bringen«, sagte Jane und rauschte an ihm
vorbei, als er den Eingang schließlich freigab.
    »Wo
werden Sie heute Nacht schlafen?«, fragte er, während er ihr hinabfolgte. »Auf
dem Esstisch?«
    »Ich werde
schon einen Platz finden«, versicherte sie ihm. »Sie brauchen sich darüber
keine Gedanken zu machen, Euer Gnaden.«
    Eine
Stunde später verließ er das Haus, da er seine Stadtkutsche zuvor fortgeschickt
hatte auf den Spazierstock gestützt und mit schmerzhaft zerkratzten
Handflächen. Er war neugierig auf Marshs Bericht aus Ferdinands Stall.
Vielleicht konnte man nicht beweisen, dass einer der Forbesbrüder Zugriff auf
die Karriole gehabt hatte. Aber ihm genügte die Möglichkeit, dass die
gebrochene Achse eine kleine Aufmerksamkeit von ihnen war.
    Dann
würden sie sich mit dem Duke of Tresham auseinander setzen müssen.
    Er
fragte sich, ob schon Nachricht über den Ausgang des Rennens gekommen war. Für
ihn ungewöhnlich, war er wirklich besorgt, ob Ferdinand sicher nach Brighton
gelangt war.
    Er
hätte niemals vorschlagen sollen, dass Jane Ingleby seine Mätresse würde,
dachte er. Etwas daran war grundlegend falsch.
    Und
doch lechzten seine Lenden nach ihr.
    Warum
war die verflixte Frau an jenem Morgen im Hyde Park nicht einfach still
vorbeigegangen, wie jede andere anständige Frau es getan hätte, wenn sie
gesehen hätte, dass dort ein Duell bevorstand?
    Wäre er
ihrer niemals ansichtig geworden, hätte er jetzt nicht das seltsame Gefühl,
dass entweder er oder seine Welt auf dem Kopf stand.
    Sie schlief auf dem
Sofa im Wohnzimmer. Die Farben und all die Spitzen und die Nippsachen zeugten
von entsetzlich schlechtem Geschmack, aber zumindest war das Wohnzimmer kein
solch vulgärer Raum wie das Schlafzimmer.
    Während
sie sich am Nachmittag in jenem Raum unterhalten hatten, waren vor ihrem
geistigen Auge beunruhigende Bilder davon aufgetaucht, wie sie mit ihm
verschlungen mitten in all dieser scharlachroten Seide auf dem Bett lag. Sie
wusste nicht, wie sich vollkommene sexuelle Erweckung anfühlte, aber es musste
dem Gefühl sehr nahe kommen, dass sie in jenem Moment empfunden hatte. Womit
sie sich einverstanden erklärt hatte oder sich einverstanden erklären
würde , war für sie beängstigend wahr geworden.
    Wie
konnte sie seine Mätresse sein?, hatte sie sich gefragt, während sie aufrecht
auf dem Sofa saß, bevor sie sich zum Schlafen hinlegte. Sie konnte es einfach
nicht tun, wenn sie für ihn als Menschen nichts empfand. Tat sie das denn? Sie liebte ihn natürlich nicht das wäre eine offenkundig unbesonnene Behauptung. Aber
mochte sie ihn? Empfand sie eine gewisse Zuneigung für ihn? Einen gewissen
Respekt?
    Sie
dachte an ihre endlosen verbalen Auseinandersetzungen und lächelte
unvermittelt. Er war ein überheblicher, tyrannischer, zutiefst irritierender Mann.
Aber sie hatte den entschiedenen Eindruck, dass er die Art, wie sie ihm
gegenübertrat, genoss. Und er respektierte ihre Meinung, wenn er es auch
niemals zugeben würde. Die Tatsache, dass sie heute Nacht allein war, ihre
Liaison nicht vollzogen wurde, war ein ausreichender Beweis dafür. Und er besaß
ein seltsam

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