Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0201 - Im Zentrum des Schreckens

0201 - Im Zentrum des Schreckens

Titel: 0201 - Im Zentrum des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Teils der Welt steht auf dem Spiel.«
    »Das weiß ich leider, Sir.«
    »Dann höre ich von Ihnen.« Mit diesen Worten legte Sir James Powell auf.
    Suko hatte den letzten Satz wohl verstanden. Es war eine Aufforderung gewesen, etwas zu unternehmen. Aber Sir James hatte gut reden. Er befand sich nicht an der Front, war nicht mit dem Grauen unmittelbar konfrontiert worden. Shao legte Suko ihre rechte Hand auf den Arm.
    »Du hast trotzdem noch optimistisch gesprochen«, sagte sie.
    »Wieso?«
    »Du hast nie darüber geredet, dass John…« Sie schluckte, holte Luft und sprach dann erst weiter.
    »Nun ja, dass John unter Umständen auch tot sein könnte.«
    Der Chinese schüttelte heftig den Kopf. »Nein, das will mir einfach nicht über die Lippen. Aber Sir James hat etwas Gutes gesagt. Myxin und Kara müssten uns helfen. Sie könnten unter Umständen…«
    »Da, sieh doch!« Shao unterbrach ihren Freund. Suko drehte sich hastig um.
    Es gibt ein Sprichwort, das heißt: Wenn man vom Teufel spricht, ist er nicht weit. Übertragen hieß das, Myxin und Kara, von denen erst gesprochen worden war, erschienen. Sie kamen aus dem Nichts. Plötzlich flimmerte die Luft, Konturen bildeten sich, und im nächsten Augenblick standen die beiden im Raum. Aber nicht allein. Zwischen ihnen befand sich eine dunkelhaarige Frau mit grün lackierten Fingernägeln, die weder Suko noch Shao je in ihrem Leben gesehen hatten. Die Frau schien so eine Reise zum ersten Mal gemacht zu haben, denn sie schaute sich erstaunt um und wirkte ein wenig geistesabwesend. Sie taumelte leicht. Die seltsame Reise und deren Folgen hatte sie noch nicht überwunden.
    »Kara, Myxin!« rief Shao. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht, und sie atmete tief ein.
    Die beiden lächelten auch. Doch schnell wurden ihre Gesichter wieder ernst. »John ist verschwunden, nicht?« sagte Kara.
    »Ja«, erwiderte Shao.
    »Woher wisst ihr?«
    »Durch Tanith«, sagte Myxin und deutete auf die schwarzhaarige Frau, die sich umsah und danach fragte, ob sie wirklich in London wäre.
    »Das sind Sie«, erwiderte Suko. Er stellte Shao und sich vor. Nachdem man sich bekannt gemacht hatte, kam die Frau sofort zur Sache. Myxin drängte. Kara ging zum Tisch und stellte dort etwas ab. Es war eine Kugel. Sie schimmerte rot, und ihre Fläche bestand aus zahlreichen kleinen Glaswaben. Suko und Shao spürten, dass diese Kugel ein Geheimnis barg und dass es vielleicht mit John Sinclairs Verschwinden zusammenhing.
    Tanith ließ sich auch nicht mehr lange bitten, sondern berichtete. Sie erzählte mit ruhigen Worten. Emotionen kamen nicht auf, denn sie wollte die schwere Aufgabe so sachlich wie möglich angehen. Shao und Suko waren gute Zuhörer. Staunen breitete sich auf dem Gesicht der Chinesen aus, als sie die Zusammenhänge zwischen der Kugel und dem Kelch des Feuers erfuhren.
    Ihre Lippen bewegten sich, allerdings waren ihre Worte so leise gesprochen, dass sie von keinem verstanden wurden. Als sie mit ihrem Bericht fertig war, lastete das Schweigen innerhalb des Wohnraums. Die Versammelten mussten die Worte erst einmal durchdenken und einsortieren. Myxin unterbrach das Schweigen, während Tanith, die gesprochen hatte, still dasaß und die Hände in den Schoß gelegt hatte.
    »Was sagt ihr dazu?« fragte er Shao und Suko.
    »Es ist zumindest ein Hoffnungsschimmer«, erwiderte der Chinese. »Wenn auch klein, aber immerhin.«
    »Ja, der Ansicht sind wir auch.«
    »Wir müssten nur versuchen, dass uns der Kelch des Feuers zusammen mit der Kugel die Verbindung zu dem verschollenen John Sinclair schafft.« Diese Worte sprach Kara.
    Dagegen hatte niemand etwas. Alle waren einverstanden.
    »Aber wie?« fragte Shao.
    Kara saß der Kugel am nächsten, sie nahm sie vorsichtig in beide Hände. »Sie birgt ein Geheimnis, ebenso wie der Kelch des Feuers. Genaues weiß ich nicht, aber mit Hilfe der Kugel und des Mediums Lucille konnte Tanith zu anderen Reichen Kontakt aufnehmen. Der Geist des Mediums wanderte, obwohl nur die Kugel vorhanden war und nicht der Kelch. Jetzt ist beides in unseren Händen, und vielleicht gelingt es uns auch, ohne das Medium eine Verbindung zu den anderen Reichen herzustellen und damit auch zu John Sinclair.«
    Die Schöne aus dem Totenreich blickte sich nach diesen Worten um. Von den anderen erntete sie ein beifälliges Nicken. Mit diesem Vorschlag war jeder einverstanden. »Allerdings haben wir einen in unserer Rechnung vergessen«, gab Suko zu bedenken. Als er fragend angeschaut

Weitere Kostenlose Bücher