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0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß

Titel: 0210 - Der Magier aus dem Drachenschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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beginnen und sich bei seiner Suchaktion wieder langsam nach oben Vorarbeiten. Dadurch ging er gleichzeitig sicher, daß der Gesuchte nicht durch das Portal entwischte, während er oben nach ihm fahndete.
    Plötzlich hörte er Stimmen.
    Sir Henry kannte die Stimme eines jeden, der im Turm wohnte. Es gehörte zu seinen Eigenschaften, sich solche Dinge einzuprägen. Die beiden, die er jetzt vernahm, ein Mann und eine Frau, gehörten nicht in den Turm.
    »Aha«, flüsterte der Vampir grimmig. »Sie sind zu zweit. Nun, so werde ich sie mir nacheinander vornehmen. Das ging ja schneller, als ich dachte.«
    Er hörte, daß sie nach oben kamen. Zwangsläufig würden sie an ihm vorbei müssen. Das kam ihm sehr zurecht. Er huschte in eine Mauernische und preßte sich dicht an die dunklen Steine. Mit ausgestreckten Händen wartete er.
    Die Schritte der Fremden kamen immer näher. Sir Henry krümmte die Finger. Seine Eckzähne schoben sich bedrohlich hervor.
    Die beiden Fremden waren ahnungslos.
    »Haaaaargh!« brüllte der Vampir und stürzte sich auf sie.
    ***
    Rain war zufrieden. Es war ihm gelungen, den Fürsten zu verändern. Das würde die anderen in Ratlosigkeit und Verwirrung stürzen. Um so ungehinderter konnte er selbst handeln und weitere Helleber zu Kleinen Riesen machen.
    Langsam, aber sicher wuchs seine Armee. Ein Heer von Dämonenvernichtern! Rain rieb sich die Hände. Wenn alles weiter so glatt verlief, brauchte er sich keine Sorgen mehr um seine Zukunft zu machen.
    Einen nach dem anderen würde er umwandeln.
    Langsam bewegte er sich durch die Straßen, jetzt wieder von der Nebelwolke eingehüllt und auf diese Weise den Blicken der Menschen entzogen. Manch einer mochte sich über den Nebel wundern, aber bis er heran war, war Rain wieder fort.
    Nur allmählich wurde es zu warm. Er hatte das Klima in Helleb unterschätzt. So schwierig diese Welt zu finden gewesen war, abseits der Zeit und kaum erreichbar, so problematisch erwies sich auch auf die Dauer das Wetter und zehrte an seiner Substanz. Rain beschloß, so bald wie möglich ein Gewitter zu rufen.
    Kurz bevor er den Turm erreichte, fiel ihm die Veränderung auf. In seiner Abwesenheit war etwas geschehen.
    Eigentlich hatte Rain nicht vorgehabt, ihn sofort wieder zu betreten. Er wollte in einen anderen Teil der Stadtfestung und dort Umwandlungen vornehmen, um die Verwirrung zu vergrößern. Aber jetzt entschied er sich anders. Der Turm war wichtiger.
    Nähergleitend stellte er fest, daß die magische Barriere nicht mehr existierte. Das erstaunte ihn nicht wenig, hatte er sie doch nach dem Vorstoß Baron Gregors strenger abgesichert. Der war doch viel zu einfach hindurchgekommen, etwas, das sich nicht wiederholen durfte. Der Turm war jetzt das Domizil des Zauberers und der Beweis seiner Macht.
    Und jetzt war die Abschirmung zerstört.
    Eine solche Kraftentfaltung hatte er den Hellebern gar nicht zugetraut. Unter ihnen war kein Zauberer, der ihm, Rain, gleichkam. Es hätte nicht geschehen dürfen.
    Doch das war nicht alles. Jemand war eingedrungen. Die Eindringlinge suchten ihn, Rain, um ihn zu bekämpfen.
    Er fühlte sich verunsichert. Wie stark mochte der Zauberer unter ihnen sein? Daß er die Barriere zerstört hatte, gab Rain zu denken.
    Aber Rain hatte auch noch einige Tricks auf Lager. Er hatte bislang nur einen Teil seiner Fähigkeiten ausgespielt. Jetzt jedenfalls galt es, den anderen seine Unbesiegbarkeit zu beweisen.
    Er nahm an, daß sie ihren stärksten Zauberer geschickt hatten, um ihn, Rain, aufzuspüren und zu bekämpfen. Wenn er diesen unschädlich machte, war Helleb sofort sein. Es würde viel Anstrengungen ersparen.
    Er wunderte sich nur, daß er in den Gedanken des Herrschers nichts über diesen Versuch gesehen hatte.
    Vorsichtig näherte er sich in seiner Nebeltarnung dem Turm und huschte durch das Portal ins Innere.
    Er war bereit, um die Macht zu kämpfen, und er wußte, daß er siegen mußte.
    ***
    »Ihr solltet Euch einigermaßen gut in Eurem Turm auskennen,, Erlik«, sagte Zamorra. »Wo könnte jener modrig-dumpfe Raum sich befinden, vor dem die Verwandelten erzählten? Er muß hier im Turm sein.«
    Erlik fuhr sich mit der Hand durch den Bart. Ein schabendes Geräusch entstand, das Nicole zusammenzucken ließ.
    »Ein solcher Raum könnte sich hoch oben, kurz unter dem Dach, befinden. Dort stehen einige Räume leer, weil niemand so hoch klettern will, um voll des süßen Weines schwankend sein Bett zu erreichen. Nur närrische Liebespaare,

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