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0210a - Die tödliche Gefahr

0210a - Die tödliche Gefahr

Titel: 0210a - Die tödliche Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die tödliche Gefahr
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kam ich zu der Überzeugung, dass er das Manöver Martinez durchschaut und die Verfolgung aufgenommen hatte. Ich rief die Polizisten zu einer hastigen Besprechung zusammen, warnte sie davor, auf Martinez zu schießen, bis sie sicher waren, das Paul Carpenter dabei nichts passieren konnte und ließ die dann zu einer Kette ausschwärmen und sich nach Westen Vorarbeiten.
    Nur einen schickte ich zu den Streifenwagen zurück, um einen Bericht an die Highway Patrol weiterzugeben. Er sollte auch den Hubschrauberpiloten benachrichtigen und ihn zur Suche herbeiziehen.
    Eine halbe Stunde später machte die Kette halt, und ich ging an den Flügel hinüber, um nachzusehen, was die Ursache des Aufenthalts war.
    Es war Phil. Er blickte nicht gerade glücklich drein, rieb seinen Hinterkopf und zeigte eine beachtliche Beule.
    »Bist wohl gegen einen Ast gerannt?«, fragte ich ihn. Seinen Hut schien er bei dem Abenteuer ebenfalls verloren zu haben.
    Phil schüttelte beschämt den Kopf.
    »Es war kein Ast, sondern der Kolben einer Pistole. Er muss das Mädchen und den Jungen vorausgeschickt haben, denn ich hörte sie in einiger Entfernung und passte deshalb nicht so genau auf, weil ich ihn dort vermutete. Dort war er aber nicht, sondern er stand hinter einem Baum und knallte mir die Waffe über den Schädel, als ich an ihm vorbeikam.«
    »Du kannst von Glück sagen, dass es nur der Kolben war und nicht eine Kugel«, sagte ich. »Wie lange ist das schon her?«
    Phil zuckte die Schultern.
    »Muss schon eine ganze Weile her sein, denn jetzt ist von dem Burschen nichts mehr zu sehen oder etwas zu hören.«
    Wir kehrten zu der Stelle zurück, an der Phil niedergeschlagen wurde und nahmen dort die Spur wieder auf. Es war nicht einmal schwer, ihr zu folgen, denn Pearls Absätze hatten genügend Hinweise hinterlassen, aber dadurch verlangsamte sich auch das Tempo, in dem wir der kleinen Gesellschaft folgen konnten.
    Dann hörte mit einem Mal jede Spur auf, und mir wurde rasch klar, das Martinez die Gefahr erkannt haben musste, oder Pearl hatte die Schuhe ausgezogen, um besser laufen zu können.
    Etwas weiter entfernt lichtete sich der Wald, und dann standen wir plötzlich am 60 Sacandaga Reservoir und der schmalen Straße, die an ihm entlangführte.
    Unser Wild war verschwunden, und jetzt hatten wir nicht einmal mehr einen Anhaltspunkt, der uns weiterhelfen konnte.
    Nur eins wurde mir klar. In seiner jetzigen Verfassung konnte Ray Martinez nicht tagelang durch den Wald irren. Er musste an einen Wagen herankommen und einen Unterschlupf finden.
    Nach einer kurzen Besprechung schickte ich die Hälfte der Polizisten wieder zurück in den Wald, um sich von der letzten Spur nach Norden zu wenden.
    Phil und ich blieben bei der anderen Gruppe. Wir suchten nach Süden weiter.
    Dabei konnte ich nicht gerade behaupten, dass mir diese Aufgabe sehr gut gefiel.
    Ich war ein Großstadtmensch, der zwar nichts dagegen hat, einen vergnüglichen Urlaub in der Natur zu verbringen, aber ich fühlte mich zwischen den Betonkolossen Manhattans wohler als hier draußen.
    Wir waren noch nicht sehr weit gekommen, als ich den Motor des Hubschraubers hörte. Von der Luft würde es vielleicht einfacher sein, Martinez zu entdecken, wenn er schon den Wald verlassen hatte.
    Ich steuerte auf die Straße zu, Phil brauchte ich nicht einmal einen Wink zu geben. Er schien zu ähnlichen Überlegungen gekommen zu sein.
    Fünf Minuten später hielt der Hubschrauber ein Stück vor uns an, nachdem wir dem Piloten unsere Wünsche durch Zeichen beigebracht hatten.
    Der Wind zerrte an unseren Anzügen, als wir in die gläserne Kuppel kletterten.
    »Die Feuerwehr ist auch schon eingetroffen, und von Glen Falls her kommt eine Abteilung Polizisten mit Hunden.«
    Ich antwortete ihm nicht. Ray Martinez schien eine Glückssträhne zu haben, die schon ans Unglaubhafte grenzte. Er war uns jetzt schon drei Mal durch die Finger gerutscht, obwohl er beim letzten Mal in einer Falle saß, aus der es fast keinen Ausweg gab.
    Und er hatte noch immer den Vorteil, dass wir ihm wenig antun konnten, solange der Junge in seiner Gewalt war. Darauf kam es jetzt immer wieder an, nicht auf unseren Mut oder unsere Schießkünste.
    Der Junge diente Ray Martinez als Schild, durch den er unverletzbar schien.
    Noch während der Hubschrauber abhob, setzte ich mich mit unserer Zentrale in New York in Verbindung, um unserem Chef Bescheid zu erstatten.
    ***
    Pearl Swanson stolperte mit keuchenden Lungen über eine

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