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0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod

Titel: 0211 - Die letzte Runde zahlt der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die letzte Runde zahlt der Tod
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Misserfolges beschlossen wir, die Beobachtung nicht aufzuheben. Wir warteten darauf, dass sich irgendwas zutragen werde, das uns entweder beweisen konnte, dass Maria zu Unrecht oder auch zu Recht verdächtigt worden war.
    Um ein Uhr kam ein Fernschreiben vom FBI in Miami. Man hatte herausgefunden, dass Senor Juan de Granadero während der bewussten drei Tage in Palm Beach im Palace-Hotel zusammen mit einer jungen, schwarzlockigen Dame als Mr. und Mrs. Camera gewohnt hatte.
    Dann machten wir uns auf die Socken.
    Um halb drei stoppte ich am-Tompkins Square und fand mit Mühe eine Parklücke für meinen Jaguar.
    Das Greyhound-Stadion war ausverkauft. Eine Kapelle der Armee spielte forsche Marschmusik. Vor den Wettschaltem drängten sich Leute, die ihr Geld auf leichte Art vermehren wollten und es dabei gewöhnlich verloren. Dann bemerkten wir auch in der Menge die zahlreichen gesetzten Herren, die - die Melone auf dem Hinterkopf, Notizbuch und Kugelschreiben in den Händen - die Wetten ihrer Kunden entgegennahmen.
    Sehr viele Spieler zogen diese illegalen Buchmacher der offiziellen, lizenzierten Einrichtung vor, da man hier im Voraus wusste, wie viel ein Gewinn bringen würde. Genau wie beim Pferderennen gab es Favoriten, die mit pari oder höchstens eins zu zwei notierten und Außenseiter, für die einzelne Buchmacher den zwanzigfachen Betrag des Einsatzes bezahlten, wenn der betreffende Hund siegte.
    In ihren Boxen bellten bereits die Hunde, die das erste Rennen laufen sollten. Sie wussten anscheinend genau, um was es ging und waren dementsprechend aufgeregt. Von unseren Plätzen aus konnten wir das ganze Areal mit dem Trubel übersehen.
    Dann plötzlich brach die Musik ab. Eine rote Fahne wurde geschwenkt, der Startschuss knallte, die Schiebetüren an den Boxen flogen hoch, und hinter dem elektrischen Hasen rasten die schlanken, grauen Leiber der Hunde über die Bahn.
    Aus der Menge erschollen anfeuemde Rufe, die sich, als das Ziel in Sicht kam, zu einem Gebrüll steigerten. Der Hund mit der Nummer drei hielt die Spitze.
    »Beauty, Beauty!«, heulte die Menge, und ein Blick auf die Tafel verriet, dass Beauty die Nummer drei trug, aber in letzter Sekunde schob Nummer sieben sich heran und ging, wie es schien, Kopf an Kopf mit Beauty durchs Ziel.
    Die Zuschauer tobten.
    Ein aufgeregter Meinungsaustausch, der stellenweise in Streit ausartete, folgte diesem Resultat. Es dauerte fünf Minuten, bis die Nummern an der Siegertafel hochgingen. Nummer sieben hatte gewonnen, Nummer drei war Zweiter und Nummer zwölf Dritter.
    »Schiebung, Schiebung!«, grölte eine heisere Stimme und andere fielen ein, während die Mehrzahl Beifall klatschte.
    Dicht vor uns saß einer der Buchmacher, der sein Notizbuch studierte und still grinsend nickte. Bei ihm war Nummer sieben nicht oder nur ganz wenig gewettet worden.
    Sechs Rennen standen auf dem Programm und wurden im Abstand von je zehn Minuten gelaufen. Wir verstanden nichts davon. Ich habe mich niemals für Hunderennen interessiert, und Phil ging es genauso. Als dann alles vorbei war, begann der Run auf die Auszahlungsschalter, und um die Buchmacher - es waren deren fünfzehn - schloss sich ein Kreis von Männern und Frauen, die ihre Gewinne kassieren wollten. Das alles geschah ganz öffentlich, obwohl es eigentlich verboten war.
    Wir sahen aber auch manchen, der seine Wettkarten ärgerlich zerriss und mit eingezogenem Kopf das Stadion verließ. Das waren jene, die falsch getippt hatten.
    Phil und ich, wir gingen hinüber zum Büffet und genehmigten uns je eine Büchse Bier. Wir wollten bis zum Schluss ausharren, aber nicht auffallen. Als Letzte machten sich dann die Buchmacher davon, und wir folgten ihnen auf den Fersen.
    Es war merkwürdig, dass sie alle zum selben Lokal fuhren, der Greyhound-Bar, nur hundert Meter vom Stadion entfernt. Nur ein einziger kleiner, kahlköpfiger Mann mit wulstigen Lippen, hielt nicht an, sondern preschte in voller Fahrt die 7th Straße nach Westen hinauf.
    Vom Bordstein gegenüber der Greyhound-Bar löste sich ein Bentley und fuhr unmittelbar hinterher.
    Phil stieß mich an, und ich wusste, was er meinte. Während sämtliche Buchmacher in der Greyhound-Bar verschwunden waren, sämtliche, bis auf einen, hatte dieser - man konnte es nicht anders nennen - die Flucht ergriffen. Und der Bentley hatte die Verfolgung aufgenommen.
    Der Mann oder die Männer, die in der Bar ihren Anteil kassierten, liefen uns nicht weg, aber wir waren neugierig, zu erfahren,

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