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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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an, dass Sergeant Higgins in seinem Streifenwagen einen Ruf der Zentrale erhielt.
    »Fähren Sie zum Beerdigungsinstitut ›Ewiger Friede‹«, lautete die Anweisung aus der Funkleitstelle. »Dort ist irgendwas mit Särgen los. Gehen Sie der Sache auf den Grund und berichten Sie direkt ans Hauptquartier.«
    »Verstanden«, sagte Higgins und legte den Hörer zurück auf die Gabel. Er nannte dem Fahrer das Fahrtziel und fügte hinzu: »Es ist schon wieder was mit Särgen,Tom. Möchte wissen, was diesmal los ist.«
    »Vielleicht haben sie der Abwechslung halber mal eine richtige Leiche in einem Sarg gefunden, der eigentlich leer sein sollte«, scherzte Tom Fooley.
    Zehn Minuten später wussten sie, dass aus dem Scherz ein furchtbarer Ernst geworden war. Als sie endlich in der Besichtigungshalle des Beerdigungsinstitutes standen, steckten sie sich hastig Zigaretten an, um den widerlichen Verwesungsgeruch loszuwerden.
    »Wir haben ihn von der Spedition Snickson geliefert bekommen«, erwiderte der Mann. »Zusammen mit dem da.«
    Er deutete auf einen zweiten Sarg, der noch von einem Lattengestell umgeben war. Higgins stutzte.
    »Von Snickson? Wann?«
    »Vor ’ner knappen halben Stunde, Sir.«
    »Rufen Sie mal ein paar Leute«, befahl Higgins entschlossen. »Ich möchte, dass auch der zweite da aufgemacht wird.«
    »Ja, Sir. Sofort.«
    Endlich hob sich auch der zweite Deckel. Diesmal erscholl kein Schrei, und der Deckel wurde auch nicht vor Entsetzen fallen gelassen. Die Leute rechneten wohl damit, dass auch hier ein Toter vorhanden sein könnte. Higgins dagegen hatte das nicht geglaubt .Aber es war Tatsache. Auch im zweiten Sarg lag eine Leiche, die bereits scharfen Verwesungsdunst ausströmte.
    Noch einmal musste sich Higgins widerstrebend dazu bequemen, die Leiche näher in Augenschein zu nehmen. Als er es getan hatte, sagte er barsch zu seinem Kameraden:
    »Tom. Du bleibst hier stehen. Es wird nichts angerührt, verstanden?«
    »Ja, ich passe auf«, erwiderte Patrolman Tom Fooley verwirrt.
    Higgins lief mit großen Schritten auf das geschlossene Tor der Halle zu, stemmte es auf und zwängte sich durch den Spalt hinaus in den Hof. Draußen stand der Streifenwagen, mit dem sie gekommen waren. Higgins ließ sich aufatmend auf das Polster der vorderen Sitzbank fallen, schnippte seine Zigarette weg und sog tief die frische Luft ein. Er nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes in die Hand und erstattete seine Meldung.
    »Hier ist Higgins«, sagte er. »Das ist eine Geschichte für die Kriminalabteilung, wenn ich dazu was sagen darf. Die beiden Särge sind vor einer halben Stunde von der Spedition Snickson geliefert worden. In beiden Särgen liegt eine Leiche. Es handelt sich in allen beiden Fällen um den Leichnam eines jungen Mannes, ich möchte sagen, ungefähr zwei- bis fünfundzwanzig Jahre alt. Bei dem einen konnte ich erkennen, dass er eine Schussverletzung seitlich am Halse hat. Beim anderen war keine Spur von Gewaltanwendung zu sehen. Ich habe natürlich beide Leichen nicht berührt und auch nicht angehoben, so dass immerhin noch die Möglichkeit von Verwundungen im Rücken besteht. Beide Toten müssen schon seit ein paar Tagen in den Särgen liegen.«
    »Wir schicken die Mordkommission«, sagte eine Stimme in Higgins Hörer.
    »Okay«, erwiderte der Sergeant. »Ich möchte aber noch auf einen Zusammenhang aufmerksam machen.«
    »Ja, Sergeant?«
    »Wir fuhren heute schon einmal einen Einsatz wegen einer Sarggeschichte. Das war droben auf dem Güterbahnhof. Arbeiter von Snickson sollten einen Güterwagen entladen, in dem sechs Särge standen. In einem hörten sie Klopfzeichen. Als wir den Sarg öffnen ließen, lag ein alter Mann drin. Er war zwar sehr schwach auf den Beinen, aber er lebte. Der Mann ist von uns beim Revier abgeliefert worden. Ich könnte mir denken, dass die beiden Särge mit den Leichen hier zu den sechs Särgen gehörten, die in dem Güterwagen standen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, kamen die sechs Särge aus New York.«
    »Danke, Sergeant. Wir werden Ihren Hinweis an die Kriminalabteilung weitergeben. Bleiben Sie an Ort und Stelle, bis die Mordkommission eintrifft.«
    »Selbstverständlich«, brummte Higgins und legte den Hörer auf. Zum Teufel, dachte er, Tom kann doch nicht wissen, wie lange mein Gespräch dauert. Ich werde noch ein bisschen hier sitzen bleiben und die frische Luft atmen. Man glaubt ja gar nicht, was für eine Wohltat das ist, so richtige, würzige, nach Blüten und Sommer

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