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0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft

Titel: 0213 - Wir stiegen ein ins Sarggeschäft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stiegen ein ins Sarggeschäft
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hatte keinen Führerschein und keine anderen amtlichen Dokumente bei sich. Es kann also sein, dass dies gar nicht sein Name ist. Das Alter wurde von unserem Doc geschätzt.«
    »Vielen Dank, Myers«, sagte Phil. »Wenn noch irgendetwas heraus kommt, wissen Sie ja, wie Sie uns erreichen können. Wenn wir gerade nicht im Gebäude sind, wird es unsere Zentrale mitschreiben und dafür sorgen, dass wir schnellstens in den Besitz der Notiz kommen.«
    Phil bedankte sich noch einmal, drückte die Gabel nieder und ließ sie wieder hochschnellen. Er wählte die Nummer unseres Archivs und fragte.
    »Decker. Ist etwas über einen gewissen Micky Brickford und einen Lane Steven bekannt? Beide scheinen zumindest in letzter Zeit, in New York gewohnt zu haben. Brickford ist vierundzwanzig Jahre alt. Bei Steven schätzt ein Arzt auf das gleiche Alter.«
    »In zwei Minuten wissen wir’s«, sagte der Kollege im Archiv. »Ich rufe zurück.«
    »Okay.«
    Wir warteten. Es dauerte nicht einmal zwei Minuten. Wenn die Namen bekannt sind, ist es eine Kleinigkeit, zwei Karteiblätter aus dem entsprechenden Schubkasten zu ziehen.
    »Brickford und Steven«, sagte der Kollege, »wir haben alle beide in unserer Sammlung. Brickford wurde zweimal bestraft wegen Beteiligung an Bandenverbrechen. Steven erst einmal. Es sieht so aus, als ob die beiden dicke Freunde gewesen wären, denn auf der Karte des einen ist jeweils der Name des anderen vermerkt. Außerdem steht aber auf beiden Karten noch ein dritter Name.«
    »Interessant«, sagte Phil, »Und wer ist dieser dritte Boy?«
    »Ein gewisser Floyd Patters, sechsundzwanzig Jahre alt. Ich habe seine Karte vorsichtshalber gleich mit herausgesucht. Soll ich euch den ganzen Kram hinunterschicken?«
    »Ja, bitte«, nickte Phil. »Sind Fotos dabei?«
    »Klar. Von jedem der übliche Dreierstreifen der Aufnahmen des Erkennungsdienstes.«
    »Das ist ja wunderbar. Vielen Dank, Kollege.«
    »Keine Ursache, Ich werde dafür bezahlt«, witzelte der Mann im Archiv.
    Phil legte den Hörer auf und rieb sich die Hände.
    »Im Grunde genommen gibt es in dieser Sarggeschichte eigentlich gar keine unvorhergesehenen Schwierigkeiten« sagte er. »Wir kommen gut voran.«
    »Abwarten«, brummte ich. »Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn’s so weiterginge. Bestimmt hängen noch ein paar di…«
    Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende führen, denn schon wieder schlug das Telefon an. Diesmal stand zufällig ich näher am Apparat, so dass ich mir den Hörer angelte und mich meldete.
    »Hallo Jerry«, krächzte eine seltsam verzerrte, gepresste Stimme, die mir trotzdem bekannt vorkam. »Hier spricht Latter. Ich war zusammen mit Snack zu-Verdos Schutz abgestellt…«
    Gequälte Atemzüge drangen durch die Leitung. In meinem Magen ballte sich ein schwerer Kloß zusammen. Das Atmen am anderen Ende der Strippe wurde immer pfeifender. Ich fühlte, wie sich meine Kopfhaut zusammenzog.
    »Sie… ha… haben uns erwischt«, fuhr die krächzende Stimme fort, während sie immer leiser wurde. »Als wir… in Verdos Hof aus… aus dem Auto stie… stiegen, sprangen sie… sie hinter einem Truck vo… vor… mit Tommy Guns… verstehst du, Jerry? Die Schweine hatten vier Maschinenpistolen gegen uns… Verdo ist tot… Snack au… auch… und mich hat’s auch erwi…«
    Im Hörer knisterte und krachte es noch. Dann blieb es still in der Leitung. Totenstill.
    ***
    Als sie auf dem Hof von-Verdons Papierfabrik ankamen, hatten wir uns durch eine Menschenmenge zwängen müssen, die nach hunderten zählte. Wahrscheinlich waren es Arbeiter und Angestellte aus der Fabrik. Ich weiß es nicht mehr. Ich habe es nicht mehr in meinem Gedächtnis, wie sie gekleidet waren und welchen Eindruck sie machten.
    Ich weiß nur noch, dass zwei Transportwagen der Stadtpolizei auf dem Hof standen. Sie hatten zweimal vierundzwanzig Cops herangebracht. Und dann waren da die vier Wagen der FBI-Mordkommission. Und die Limousine unseres Chefs.
    Und da war der Leichenwagen. Vom städtischen Leichenschauhaus.
    Zwei Bahren standen mitten auf dem gepflasterten Hof. Latter und Snack lagen darauf. Von Verdos Leiche war nichts zu sehen. Rote, hässliche Gummilaken bedeckten die Körper unserer Kameraden bis dicht‘-ans Kinn hinauf. Die Wärter des Schauhauses standen in ihren weißen Gummischürzen im Hintergrund und wussten nicht, was sie tun sollten.
    Snack und Latter… Unter vierundachtzig Bewerbern zwei der sechs angenommenen Männer, die bei der Prüfung vor vier

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