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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verließen den Keller wieder. Nach Faruks Zeitangabe kamen wir heute nicht mehr weg. Es war nicht weiter tragisch. Zudem mußte der stellvertretende Botschafter noch einiges in die Wege leiten, damit wir in seinem Land Bewegungsfreiheit bekamen.
    Ich hätte Suko natürlich gern dabei gehabt und hoffte, daß er sich fit fühlte, um mitfliegen zu können. Als wir die Eingangshalle erreichten, da war er schon aufgestanden und humpelte umher.
    »Packst du es?« fragte ich.
    Suko knirschte mit den Zähnen. »Sicher, eine meiner leichtesten Übungen.«
    Sir James schaute ziemlich skeptisch. Seiner Bemerkung entnahmen wir, daß er sich rückversichern wollte. »Ob Sie mitfliegen oder nicht, entscheidet der Arzt«, erklärte er mit fester Stimme, und dabei blieb es.
    Natürlich erfuhr auch Glenda Perkins von unserem Vorhaben. »Ha«, sagte sie schnippisch. »Ihr wollt in den Orient.«
    »Was dagegen?« Grinste ich.
    »Nein, aber du solltest achtgeben, John.«
    »Wieso?«
    »Daß man dich nicht als Haremswächter dabehält. Wäre doch mal etwas Neues als Geisterjäger im Harem…«
    ***
    Sie zogen durch die Wüste!
    Schwarze, unheimliche Gestalten. Mit Präzision von Robotern gingen sie ihrem Ziel entgegen. Kein Atem drang über ihre Lippen. Auf den Körpern lag eine schwarze, sehr harte Kruste. Sie brauch ten weder zu atmen, zu essen noch zu trinken, denn sie waren lebende Tote, und der unheimliche Rachegeist des ElChadd hielt sie gefangen. Er sorgte dafür, daß sie ihr Ziel nie aus den Augen verloren.
    Es war brütend heiß geworden, trotz des Windes, der über die Wüste fuhr, den Sand hoch wirbelte und ihn wie lange Leichentücher über das wasserlose Gelände trieb.
    Die unheimliche Prozession schritt über Hügel und durch ausgetrocknete Flußbette, kletterte Steilhänge hoch, schwang sich über Felsen und ließ sich durch nichts aufhalten.
    Die sengenden Sonnenstrahlen machten ihnen nichts aus. Im Gegenteil, sie erhärteten das festgebackene Öl auf ihrer Haut. Gesehen wurden sie nicht. Die Wüste war einsam, schweigend und manchmal auch tödlich.
    Wolkenlos stand am Tage der Himmel über ihnen. In der Nacht veränderte er sich durch das Millionenheer der Sterne, die sich um einen fahlen Mond zu gruppieren schienen, obwohl sie von ihm unendlich weit entfernt waren.
    Meile für Meile legten die unheimlichen Gestalten zurück. Hintereinander schritten sie, wie Wanderer, die sich über die Hügelkämme der Wüste bewegen, um eine Oase zu finden.
    Sie aber brauchten kein Wasser. Allein die Rache und der unheilvolle Trieb des ElChadd hielt sie aufrecht.
    Das Meer war ihr Ziel und damit auch die technischen Anlagen der Ölförderung, die sie überfallen sollten, um den Weg für ElChadd vorzubereiten.
    Ein drittes Mal wollte er zuschlagen. Grausamer und härter als je zuvor!
    ***
    Suko war mitgeflogen. Der behandelnde Arzt hatte zwar ein bedenkliches Gesicht gezogen und die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, auch Shao hatte dagegen geredet, aber manchmal konnte mein Partner stur wie ein Felsblock sein.
    Mit mir zusammen stieg er in die Maschine, und ab ging der Flug.
    Wir reisten auf Kosten der Araber, hatten Plätze in der Ersten Klasse bekommen und wurden von einer netten Stewardeß bedient, die Djemal Faruk wohl näher kannte, denn er schäkerte während des Flugs mit ihr herum. Suko bekam davon nichts mit. Er hatte sich in seinem bequemen Sitz zurückgelehnt, die Augen geschlossen und schlief, denn so erholte er sich am besten, wie er sagte.
    In Rom landeten wir zwischen. Dreißig Minuten mußten wir warten.
    Während über uns die Sonne aufging, vertrat ich mir in der Ersten Klasse ein wenig die Beine, trank einen Schluck Orangensaft und nahm noch einen kleinen Happen an der Bar zu mir.
    Danach wurde es Zeit zum Anschnallen, denn im Nonstop-Flug ging es weiter bis zum Zielflughafen.
    Er hieß Gidda. Wenigstens hörte die Stadt auf diesen Namen, die ganz in der Nähe lag. Sie befand sich dicht an den Ufern des Roten Meeres, das sie Erdteile Asien und Afrika voneinander trennt und an seiner nördlichen Grenze in den Suezkanal ausläuft, einer heißen Zone, um die auch schon Kriege geführt wurden.
    Gern flog ich nicht in den Orient. Man las von diesem Hexenkessel einfach zuviel in den Zeitungen, ohne nicht selbst voreingenommen zu werden.
    Allerdings war Saudi-Arabien, was die politischen Zustände betraf, ziemlich stabil. Dafür sorgten schon der König und seine zahlreichen Prinzen.
    Unter uns lag die Stadt in

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