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0215 - Das Ölmonster

0215 - Das Ölmonster

Titel: 0215 - Das Ölmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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der Sonnenglut. Die Maschine sank, ein silbrig glitzernder Riesenvogel, der überhaupt nicht in das arabische Märchen aus Tausend und einer Nacht zu passen schien. Doch auch in diesem Land hatte man sich mit dem Beginn des Ölbooms umgestellt, obwohl die alten Traditionen nicht völlig über Bord geworfen waren. Noch immer gab es das Alkoholverbot, und man hörte von drastischen Strafen, die Dieben und Mördern zuteil wurden.
    Der Flughafen lag nördlich der Stadt und war in die Wüste hineingebaut worden. Eine kalte Geometrie aus Beton. Ein gewaltiger Tower, mehrere Terminals, alles nach modernsten Gesichtspunkten errichtet, aber kaum Betrieb.
    Ausgelastet war dieser Flughafen nicht. Doch mehr als die modernen Bauten in den kleinen Nachbarstaaten. Da landeten nicht mehr als zwei Maschinen am Tag.
    Der Pilot flog noch eine Kurve, wir verloren weiter an Höhe, und dann raste bereits die Piste unter der Boeing hinweg. Auch Suko war erwacht.
    Ich bekam mit, wie er das Gesicht verzog.
    »Was ist los?« fragte ich.
    »Ach, die Gurte auf meinen blauen Flecken sind wirklich kein Vergnügen, das kannst du mir glauben.«
    »Du hättest ja zu Hause bleiben können.«
    »Fang nicht wieder davon an. Was wolltest du denn ohne mich machen, John?«
    »Ich würde schon durchkommen.«
    »Wie sagte Glenda noch? Als Haremswächter bei den Lieblingsfrauen des Scheichs so und so…«
    »Sei froh, daß du verletzt bist, sonst hättest du jetzt ein paar blaue Flecken bekommen.«
    Bodenkontakt. Wie immer wurde es mir dabei ein wenig flau, aber es lief alles glatt. Der Pilot verstand sein Handwerk ausgezeichnet.
    Aufs Rollfeld brauchten wir nicht. Man schwenkte lange »Schläuche« heran, durch die wir bequem die klimatisierte Halle erreichen konnten.
    Meine Güte, war das eine Pracht.
    Marmor, wohin ich schaute. Weißer, heller Stein. Kalt wirkte er, und kühl war es auch durch die Klimaanlage. Ich sah fremdartig gekleidete Menschen. Dunkelhäutige Araber, eingehüllt in ihre langen Gewänder, auch Djellabahs genannt, und mit ihren Kaffijs, den Tüchern mit den beiden Kamelstrichen auf dem Kopf, wie sie auch der Palästinenserführer Arafat trug.
    Die wenigen Frauen in der großen Halle waren verschleiert. Von ihren Gesichtern sahen wir nichts. Da waren die Saudis ziemlich eigen.
    Ein Empfangskomitee stand bereit. Mehrere Offiziere und Soldaten.
    Djemal Faruk wurde mit größer Ehrerbietung begrüßt, auch wir wurden höflich willkommengeheißen.
    »Und wie geht es weiter?« fragte ich Faruk.
    »Mit einem Flugzeug. Einer Propellermaschine«, fügte er schnell hinzu, als er mein überraschtes Gesicht sah. »Sie wartet schon auf dem Nebenfeld. Es stehen Wagen bereit, die uns hinbringen. Die Entfernungen sind hier wirklich sehr groß.«
    Das hörte sich gut an.
    Wir durchmaßen die Halle. Von Blicken verfolgt, gingen wir über den kalten Marmorboden, wobei das Echo irgendwie geisterhaft von den Wänden hallte.
    Eine Seite der Halle, direkt hinter den Ständen der einzelnen Fluggesellschaften, bestand aus Glas. Und eine breite Tür schwang zur Seite, als wir einen Kontakt auslösten.
    Da traf uns die Hitze.
    Noch hatten wir kein Mittag, aber die breiten Betonpisten der Rollfelder waren bereits aufgeheizt. Wasserwagen rauschten über die Platten und besprühten sie. Die Flüssigkeit wurde aus dem Meer geholt, ebenso wie das Wasser für die Stadt und deren Bewässerungssystem. Man bereitete Meerwasser nach den modernsten Methoden der Technik auf und erhielt Trink-und Gebrauchswasser.
    Mir brach der Schweiß aus. Suko erging es nicht anders. Er bewegte sich noch immer ein wenig steif. Unser Gepäck wurde getragen. Es war nicht kontrolliert worden. Allerdings hielt ich den Einsatzkoffer selbst in der Hand, während Suko den »Geigenkasten« trug. So hatten wir den Behälter getauft, der das Schwert enthielt.
    Es war wirklich nicht weit bis zum vollklimatisierten Cadillac. Tiefblau glänzte der Lack. Auf dem Dach des Wagens schienen die Sonnenstrahlen zu explodieren.
    Ein Mann, der noch breiter und kräftiger war als Suko, öffnete die Tür.
    Ich sah in seinem Gürtel den Griff einer Maschinenpistole des israelischen Fabrikats UZI und mußte grinsen. Bei Waffen spielten die unterschiedliche Auffassungen der Völker oft keine Rolle.
    Wir stiegen ein, und es tat gut, auf den bequemen Rücksitzen Platz zu nehmen. Der Wagen war mit Leselampen, einem Fernseher, Telefon und einer Bar ausgerüstet.
    Alkohol fanden wir allerdings nicht. Dafür ein sehr gut

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