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0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor

Titel: 0221 - Ein Gangster schreit im Banktresor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Gangster schreit im Banktresor
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Blicken seiner beiden Wächter kramte er sich einen Kaugummi aus der Hülle und schob ihn in den Mund.
    Irgendetwas stimmte nicht. Das hier waren Mobster wie er selbst. Aber seit wann fing eine Bande der anderen die Leute weg? Er konnte sich nicht erinnern, je von dieser Bande gehört zu haben. Es war ja auch völlig ausgeschlossen, dass sie diesen Männern hier oben in Harlem ins Gehege gekommen waren. Was wollte man also von ihm?
    Er versuchte, sich in die Erinnerung zurückzurufen, was sie in den letzten Monaten unternommen hatten. Aber so sehr er es auch durchdachte, er fand nichts, wodurch sie einer anderen Bande unliebsam hätten auffallen können.
    Gespannt wartete er auf die Ankunft des Mannes, den der Kerl am Telefon Boss genannt hatte. Es verging eine schier endlose Zeitspanne, bis der Erwartete endlich erschien.
    Es war ein Mann, Mitte dreißig. Sein Gesicht wirkte brutal und verschlagen. Es war nicht groß, eher klein, aber sehr sehnig und drahtig. Mac wusste auf den ersten Blick, das es mit ihm kein Vergnügen werden würde.
    Er kam wortlos in den Kellerraum herein, sah sich schweigend um und stiefelte auf Mac zu. Unwillkürlich wollte sich Mac erheben. Ein Faustschlag des Mannes fuhr ihm grell und schmerzlich ins Dreieck der Brustgrube und warf ihn zurück auf den Stuhl. Er stieß einen halb unterdrückten Schrei aus.
    »Ich bin Nick Rolane«, sagte der Mann. »Kapiert?«
    Er sagte es wie etwas, was jedem bekannt sein musste. Mac nickte ängstlich, obgleich er den Namen zum ersten Mal in seinem Leben gehört hatte.
    Rolane besah sich den Jungen ein paar Sekunden schweigend. Plötzlich fiel er über ihn her wie ein wildes Tier. Er bearbeitete Mac Dondridge mit Faustschlägen und Tritten. Der Junge schrie und versuchte, sich zu wehren. Dadurch machte er es nur noch schlimmer. Rolane trommelte ihn zusammen, bis Mac nur noch ein Häufchen wimmernder Schmerz war.
    Rolane wischte sich den Schweiß aus der Stirn und trat Mac ein letztes Mal in die Seite. Das Winseln stieg grell an und erstarb in einem gurgelnden Röcheln.
    »Wasser!«, befahl Rolane.
    Eine halbe Minute später kippten sie einen Blecheimer kalten Wassers über Mac Dondridge aus.
    »Setzt ihn auf den Stuhl! Bindet ihn fest!«, kommandierte Rolane.
    Es geschah. Als Mac wie ein verschnürtes Paket auf dem Stuhl hockte, trat Rolane einen Schritt näher.
    »Ich lasse dich durch die Mangel drehen, bis dich deine eigene Mutter nicht wiedererkennen würde«, sagte er ruhig, »wenn du das Maul nicht aufmachst. Ich möchte wissen, wie viel Mann ihr seid, wo ich die anderen erwischen kann und wo das Kind steckt. Also los, mein Junge, spuck deine Geschichten aus!«
    Mac konnte vor Schmerzen nicht denken. Alles in ihm schien wie im Feuer der Hölle zu brennen. Er verstand Rolanes Worte überhaupt nicht. Er fühlte nur, wie er auf einmal furchtbare Schmerzen hatte, und er schrie und schrie und schrie.
    ***
    Nachts um drei Uhr einen Mann zu suchen, von dem man wenig mehr weiß als den bloßen Namen, ist ungefähr so, als wollte man mit einem Luftgewehr eine Rakete zum Mond schießen.
    Phil und ich hatten uns in unserem Office niedergelassen und sahen uns an. Jeder wartete darauf, dass der andere einen Einfall haben könnte, wie wir es anstellen sollten, einen Mann zu finden, von dem wir nur wussten, dass er Mac Dondridge hieß.
    Nach einiger Zeit holte sich Phil achselzuckend das Telefon heran und sagte: »Ich,rufe jetzt alle Reviere in Downtown an. Bis jetzt hat sich alles im Südzipfel abgespielt. Vielleicht wohnt dieser Dondridge auch da unten. Fragen kostet ja nichts.«
    Obgleich nicht einmal Phil selbst viel Hoffnung hegte, telefonierte er los. Und auf einmal zeigte sich, dass nicht nur Gangster Glück haben können. Schon beim ersten Gespräch hatte Phil Erfolg.
    »Er hat vor zwei Monaten geheiratet«, sagte er und rieb sich zufrieden die Hände. »Wer so jung verheiratet ist, müsste doch nachts eigentlich zu Hause anzutreffen sein. Oder was meinst du?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung, Phil. Meines Wissens war ich noch nicht verheiratet.«
    Wir machten uns also auf die Socken. Einer der Cops in dem von Phil angerufenen Revier hatte Dondridge gekannt und Phil sogar die Adresse nennen können. Wir standen schon zwanzig Minuten später vor der Wohnungstür und klopften, da es keine Klingel gab.
    Es dauerte zehn Minuten, bis endlich nach dem zwölften oder fünfzehnten Klopfen, eine weibliche Stimme rief: »Okay, ich komme ja schon!«
    Trotzdem

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