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0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

0224 - Nur der Satan kennt Manhattan

Titel: 0224 - Nur der Satan kennt Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur der Satan kennt Manhattan (1 of 3)
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dem Tanzlokal droben in Harlem gab?«
    Ich legte die Akte zurück auf den Schreibtisch, runzelte die Stirn und zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung, Phil. Vielleicht irgendein Bursche aus der Unterwelt, der aus wer weiß welchem Grund Hell, Ronders und Lesskow eins auswischen wollte.«
    »Hm…«, murmelte Phil. »Das wäre natürlich möglich. Aber so schnell hat es sich doch auch in der Unterwelt nicht herumgesprochen, wer dieses oder jenes Ding gedreht hat! Wenn wir diesen Anruf drei oder vier Tage nach dem Überfall erhalten hätten, wollte ich nichts sagen, aber so…!«
    Er hatte recht. Natürlich weiß man in den eingeweihten Kreisen der Unterwelt einige Tage nach einem großen Coup gewöhnlich, wer daran beteiligt ist. Man weiß es nicht in dem Sinne eines Gerichtes, das untrügliche Beweise verlangt, sondern man vermutet es nur aufgrund bestimmter Gerüchte und winziger Anzeichen, die aber meistens zutreffen.
    Aber selbst in der Unterwelt dauert es einige Zeit, bis so etwas bekannt wird. Dass man schon wenige Stunden nach der Sache allgemein davon gewusst haben sollte, wer mitgewirkt hatte, erschien äußerst unwahrscheinlich. Umso rätselhafter war die Frage, wer dann der Anrufer gewesen sein konnte.
    Den ganzen Tag über ging uns diese Frage nicht mehr aus dem Kopf. Wir unternahmen einiges, ohne irgendwo Erfolg zu haben. Wir fuhren an die Stelle, wo der Station Car gefunden wurde. Eine knappe Stunde vor dem Überfall war der Wagen in der Nähe des Columbus Circle gestohlen worden. Auch in dem Tanzlokal ließen wir uns am späten Nachmittag noch einmal sehen und fragten ein bisschen herum, ob in der Zeit, in der beim Chef der anonyme Anruf einging, von dort aus telefoniert worden sei. Aber alle unsere Bemühungen verliefen im Sand. So gut wir in den ersten Stunden vorangekommen waren, so zähflüssig schien die Geschichte auf einmal zu werden.
    Ziemlich abgespannt machten wir an diesem Abend gegen neun endlich Feierabend. Um halb elf lag ich bereits in meinem Bett. Und um kurz vor halb zwölf riss mich das verdammte Telefon schon wieder aus dem Schlaf. Knurrend meldete ich mich.
    Und dann hörte ich die unglaublichste Geschichte meines Lebens. Als ich den Hörer zurück auf die Gabel gleiten ließ, wurde mir plö.tzlich bewusst, dass meine Hände zitterten.
    ***
    Schlohweißes Haar hatte der Mann, hinter dem sich das Zuchthaustor schloss. Er tappte an einem Stock über die Straße auf den gegenüberliegenden Gehsteig, blieb stehen und sah sich zögernd um.
    Sein Blick tastete über die hohe, lange Außenmauer, er glitt über die Stelle, wo Verputz abgefallen und nie erneuert worden war. Er umfasste noch einmal den ganzen großen Komplex. Die Wachtürme, die hoch an den Masten baumelnden Scheinwerfer, die Drehgestelle für die Scheinwerfer auf dem Mauergang. Die obersten Geschosse der einzelnen Zellenblocks, von denen nur die nächsten noch über die Mauer emporragten. Und schließlich das riesige Stahltor mit dem verschwindend kleinen Seitentürchen darin.
    Der weißhaarige Mann drehe sich um. Sein Gesicht war reglos und ohne jeden Ausdruck. An seinem derben Knotenstock tappte er die Straße entlang. Bis plötzlich ein Mann aus dem Schatten eines breiten Baumes trat und vor ihm stehen blieb.
    »Tag, Clifford«, sagte der Mann.
    Der entlassene Zuchthäusler blieb sehen, senkte den Kopf und blinzelte unter den Augenbrauen hervor den Mann an, der ihn angesprochen hatte.
    »Guten Tag«, murmelte der Zuchthäusler mit seiner kraftlosen Stimme. »Guten Tag, Sir! Sie kennen mich?«
    ‘ »Ja«, erwiderte der andere hart. »Ich kenne dich nur zu gut, Clifford. Mein Name ist Neville.«
    »Neville?«, wiederholte der Zuchthäusler und rieb sich mit der linken Hand über die gefurchte Stirn. »Neville? Wo habe ich diesen Namen nur schon gehört?«
    »Spiel kein Theater, Clifford«, versetzte Neville. »Wenn du meinen Namen vergessen hast, um wie viel eher hätte ich deinen vergessen müssen! Du warst nur einer von Hunderten. Einer aus der endlosen Schar von Gangstern, mit denen ich es zu tun bekam. Ich aber bin der Mann, der dich in dieses Zuchthaus brachte, Clifford. Mir verdankst du die letzten sechsundzwanzig Jahre.«
    »Ach, so…«, murmelte der Angesprochene. Es wurde am Klang seiner Stimme nicht deutlich, ob er einen Groll gegen sein Gegenüber hegte oder nicht.
    »Ja«, sagte Neville mit seiner harten Stimme. »Und ich sage es dir noch einmal, Clifford, was ich dir schon vor sechsundzwanzig Jahren schon gesagt

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