Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
Vom Netzwerk:
Sekunden nach dem rot-weißen Mercury, also zu einem Zeitpunkt, da sich die Leibwächter schon ganz auf dieses Fahrzeug konzentriert hatten. Er fuhr gleich hinter dem Tor nach rechts und beschrieb mit heulendem Motor einen weiten Bogen, bis er in den Rücken der Leibwächter gekommen war.
    Tom Crockett hatte bereits drei Schüsse auf den Mercury abgefeuert, als er plötzlich aufhörte und Crumfield zurief: »Gib mir Deckung! Ich hole den Jungen!«
    Crumfield nickte grimmig. »Okay, Tom.«
    Er neigte sich ein wenig nach rechts, hinter dem Baumstamm hervor, hinter dem er selbst in Deckung gegangen war, riss seine Pistole hoch und feuerte schnell hintereinander. Die Kugeln klatschten mit plärrendem Geräusch in die Karosserie des Mercury.
    Bis zu dieser Sekunde hatte sich in dem Wagen noch kein Mensch sehen lassen. Aber in dem Augenblick, da Crockett mit weiten Sätzen quer über den Rasen hetzte, tauchten auf einmal die Läufe zweier Maschinenpistolen in dem Mercury auf. Eine sandte ihr heiseres Rattern herüber zu dem Baum, wo Crumfield stand. Erschrocken riss der Lebwächter den Kopf zurück, als in seiner nächsten Nähe die Kugeln sirrten.
    Tom Crockett kam nicht weit. Mitten im Lauf erwischte ihn der Feuerstoß aus der zweiten Maschinenpistole.
    Es war, als ob ihm sechs Dolchstöße gleichzeitig die Brust zerfetzten. In einer wilden, unnatürlichen Bewegung flogen seine Arme nach vorn, sinnlos ins Leere hinein, er stolperte, stürzte, versuchte, sich wieder hochzustemmen, und hatte doch die Kraft nicht mehr.
    »Robby!«, stöhnte er, das Gesicht dem Kind zugewandt, das noch gute zwanzig Yards von ihm entfernt wie gelähmt im Gras saß und mit weit aufgerissenen Augen das fürchterliche Schauspiel beobachtete.
    Crocketts Kopf fiel kraftlos herab. Er sackte ins Gras, wollte mit der linken Hand noch zur Brust tasten, wo dieser unbeschreibliche, glühende, höllische Schmerzen sich in sein Leben fraß, aber auf halbem Weg blieb die Hand kraftlos liegen. Crumfield hatte Tränen der Wut im Auge. Er wusste genau, dass es Crocketts Ende war, wenn er sich nicht hinter dem Baum hervorwagte und auf den rot-weißen Mercury schoss, aber er wusste ebenso gut, dass es sein eigenes Ende war, wenn er es tat. Gegen die Salven aus einer Maschinenpistole kann man mit einer gewöhnlichen Pistole verdammt wenig ausrichten.
    Es war dann eine Sache des Instinkts, nicht des wachen Bewusstseins, dass er seine Pistole nachlud, während er sich mit dem Rücken fest gegen den Baumstamm presste und darauf wartete, dass sie endlich ihr Magazin leer geschossen haben mochten.
    Sein Atem ging keuchend. In ohnmächtiger Wut stöhnte er, als wieder ein Schwall von Geschossen vor ihm klatschend in den Baum schlug oder gefährlich sirrend dicht neben dem Stamm vorbeiflog.
    Die Hunde hatten sich kläffend auf den rot-weißen Mercury gestürzt, als der grüne Plymouth in weitem Bogen von rechts heranjagte. Crumfield sah ihn erst, als der Wagen hinter der großen Hecke herumkam. Seine Hand mit der Pistole fuhr hoch. Er drückte ab, noch einmal, noch einmal - und dann traf es ihn, wie es vorher Crockett getroffen hatte.
    Er fuhr zusammen wie unter einem elektrischen Schock. Halb nach vorn gekrümmt stand er am Baum. Seine Hände ragten sich ein wenig vor. Die kraftlosen Finger der rechten konnten die schwere Pistole nicht mehr halten.
    »Ihr Hunde…«, krächzte er mit wut- und schmerzverzerrtem Gesicht. »Ihr elenden Hunde… ihr…«
    Eine jähe Schmerzwelle tobte durch sein Hirn. Das Gesicht verzerrte sich zu einer Fratze im Ansturm des fürchterlichsten Schmerzes. Wie hochgepeitscht schnellte sich sein Körper noch einmal hoch, drehte sich halb um seine Achse und schlug schwer in das Gras.
    Drei der Bluthunde hatten den Mercury angesprungen, ohne mehr als Blech unter die Krallen zu bekommen. Feuerstöße aus Maschinenpistolen warfen sie zurück. Einer der Hunde wirbelte durch die Luft. Er war sofort tot.
    Der zweite versuchte mit kläglichem Winseln den Schutz eines Busches zu erreichen. Ein zweiter Feuerstoß machte seiner Qual ein Ende.
    Der dritte schleppte sich mit zerschossenen Hinterläufen quer durch das Gras auf das Kind zu, das jetzt laut schrie, aber noch immer wie gelähmt auf dem Rasen hockte. Die Bewegungen des Tieres wurden schwächer, kraftloser, bis der Atem schließlich erstarb.
    Unterdessen waren zwei Männer aus dem Plymouth und zwei aus dem Mercury zum Vorschein gekommen, alle vier mit Maschinenpistolen bewaffnet. Niemand

Weitere Kostenlose Bücher