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0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1

Titel: 0226 - Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jagd auf Staatsfeind Nr. 1 (3 of 3)
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wird er diesen Entschluss nie bereuen. Er ging zur Tür. Wie nebenbei fragte er: »Übrigens, war das eine Schwester von Ihnen, die gerade hier herauskam?«
    »Nein, das war eine Mitarbeiterin aus der Firma«, sagte Traughers.
    Seiner Stimme war nicht anzumerken, dass er log. Sie klang so ruhig und fest wie vorher auch.
    »Entschuldigen Sie die Störung, Mister Traughers«, sagte Phil an der Haustür. »Wenn Sie es sich noch anders überlegen sollten - die Telefonnummer des FBI steht auf der ersten Seite eines jeden Telefonbuches.«
    »Ich weiß«, erwiderte Traughers kühl.
    Phil nickte und ging. Er beeilte sich, um in den Krankenwagen zu kommen, bevor ihn jemand von der Stadtpolizei erkannte. Er hatte Glück damit.
    »Das ging aber schnell«, sagte Sam Morris und startete. »Zurück?«
    »Ja. Aber wenn Sie unterwegs eine Telefonzelle sehen, halten Sie dort bitte an. Ich muss ein dringendes Gespräch erledigen.«
    »Okay.«
    Fünf Minuten später stand Phil bereits vor einem Apparat und warf einen Nickel in den Münzschlitz. Er wählte LE 5-7700 und wartete, bis sich die Telefonzentrale des FBI gemeldet hatte.
    »Hier ist Phil«, sagte er. »Ich brauche den Chef.«
    »Sofort Phil. Der Chef hat schon gefragt, ob von dir kein Anruf gekommen sei.«
    Es knackte in der Leitung, und dann meldete sich auch schon Mister High.
    »Tut mir leid, Chef«, sagte Phil. »Aber der Vater des Kindes will, dass wir uns raushalten. Ich habe es versprochen, bis das Kind wieder da ist.«
    »Hm…« brummte Mister High. »Man kann schwer etwas dazu sagen. Bei so einer Sache kann alles richtig und genauso leicht alles falsch sein. Übrigens habe ich eine interessante Neuigkeit über die Stadtpolizei erfahren, Phil.«
    »Ja, Chef. Was denn?«
    »Dieser Mann, der Jerry den Sprengstoff ins Telefon praktizierte, war das nicht ein Bursche mit stark nach hinten fliehendem Kinn?«
    »Ja, Chef.«
    »Bei den Kidnappern gab es auch einen solchen Mann. Ein Augenzeuge hat es zufällig gesehen. Die Stadtpolizei fragte an, ob wir einen solchen Burschen in unserer Kartei hätten. Ich musste leider verneinen. Aber ich habe die Meldung nach Washington weitergegeben. Vielleicht existiert der Bursche in irgendeiner kleinen Lokalkartei einer winzigen Stadt. Das kann nur von Washington aus unauffällig ermittelt werden.«
    »Hoffentlich gibt es diesen Kerl in irgendeiner Kartei«, sagte Phil gedehnt.
    »Damit wäre schon viel gewonnen. Aber ich habe auch eine Neuigkeit, Chef. Wissen Sie, wer ein paar Minuten vor mir bei Traughers war, also bei dem Vater des entführten Kindes?«
    »Ich habe keine Ahnung, Phil. Wer denn?«
    »Isabell Clifford. Traughers sagte, es wäre eine Mitarbeiterin aus seiner Firma gewesen. Wenn er lügt, dann doch nur deshalb, weil er sie beauftragt hat, Ermittlungen anzustellen. Aber das ist seine Sache. Was mich viel mehr interessiert, ist die Frage: Woher weiß die Clifford eigentlich schon von der Entführung?«
    Ein paar Herzschläge lang blieb es still in der Leitung. Dann sagte der Chef in einem entschiedenen Tonfall: »Ich werde die besten Überwachungsspezialisten zusammentrommeln, die es überhaupt gibt. Von heute an wird Isabell Clifford keinen Schritt tun können, ohne dass wir davon erfahren.«
    ***
    Am Montagmorgen wurde Allan McNeily beerdigt.
    Er trug die Uniform eines Lieutenants der Stadtpolizei von New York. Auf seiner Brust schimmerte das Wappenschild der Polizei.
    In der ersten Reihe der Trauergäste saß Patricia McNeily mit ihren Kindern. Sie wurde gestützt von Allan McNeily jr., dem Dreiundzwanzigjährigen, der die Uniform eines Polizeianwärters trug. Neben ihm saßen seine beiden jüngeren Geschwister David und Mary,
    19 und 16 Jahre alt.
    Der aufgebahrte Sarg war umringt von einem dichten Arrangement weißer Rosen. Sechs uniformierte Lieutenants hielten die Totenwache. Vor dem Sarg kreuzten sich die Flaggen der Vereinigten Staaten und New Yorks.
    Der Polizeikaplan sprach über das Bibelwort: »Niemand aber hat größere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.«
    Als er geendet hatte, formierte sich der Trauerzug. Es gab kaum einen Mann, der sich nicht hin und wieder verstohlen übers Gesicht fuhr. Patricia McNeily bekam einen Weinkrampf. Der älteste Sohn war nicht mehr in der Lage, seine Mutter zu stützen. Er wandte sich ab. Der Commissioner und der Priester traten an seine Stelle.
    Auf dem Weg zum Friedhof stand alle fünf Meter auf beiden Seiten der Straße ein uniformierter Polizist.

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