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0227 - Der Duplo und sein Schatten

Titel: 0227 - Der Duplo und sein Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arkoniden über genügend Möglichkeiten, um eine Ortung weitgehend auszuschließen.
    So kam es, daß der akonische Kreuzer noch immer unbeirrt weiterflog, als er bereits in die Reichweite der maahkschen Waffen geraten war.
    Kommandant Kal-Rah war bei schlechter Laune. Er hatte feststellen müssen, daß sein Schiff keineswegs für besondere Aufgaben vorgesehen war. Die ASTAGUN hatte lediglich einen Routineauftrag erhalten.
    Die Besatzung des Schweren Kreuzers warf sich vielsagende Blicke zu, als Kal-Rah über Bordfunk eine kurze Ansprache hielt, in der er darauf hinwies, daß er in Zukunft jede Disziplinlosigkeit energisch bestrafen würde. Er sagte nicht, warum er gerade jetzt auf diesen Gedanken kam, aber das war auch nicht nötig. Jeder an Bord wußte, wie groß die Verbitterung Kal-Rahs war.
    Er betrachtete den Wachflug als Degradierung.
    Als er kurz nach seiner Ansprache in der Zentrale der ASTAGUN erschien, bemühte sich jeder Offizier, nicht zum Gegenstand von Kal-Rahs Kritik zu werden. Mit klirrenden Absätzen erreichte Kal- Rah den Kommandosessel, der von seinem Stellvertreter hastig geräumt wurde. Mit finsterer Miene ließ er sich darin niedersinken.
    „Ich könnte Sie fragen, ob etwas passiert ist", sagte er zum Ersten Offizier der ASTAGUN. „Doch ich rechne überhaupt nicht damit, daß es in dieser Gegend etwas Interessantes zu sehen gibt."
    „Nein, Kommandant", beeilte sich sein Stellvertreter zu sagen. Kal-Rah winkte nachlässig, und der Offizier zog sich schnell zurück.
    Kal-Rah schloß die Augen und lehnte sich im Sessel zurück. Er wußte, daß niemand an Bord es wagte, sich gegen seine Führungsmethoden aufzulehnen. Allerdings beging er den Fehler, die Furcht der Besatzung für Respekt zu halten.
    Kal-Rah glaubte, daß er Autorität besaß. Dabei verfügte er lediglich über die Macht des Tyrannen, dessen Untergebene nur darauf lauern, ihm Schaden zuzufügen.
    Das Schrillen der Alarmanlagen ließ Kal-Rah von seinem Platz hochfahren. Er benötigte Sekunden, um sich von seiner Überraschung zu erholen. Es ist zu bezweifeln, daß er die ASTAGUN bei schnellerer Reaktion hätte retten können, aber es wäre zu einem erbitterten Widerstand der Akonen gekommen, wenn er nicht gezögert hätte.
    Doch keiner von Kal-Rahs Männern wagte ohne Anweisungen zu handeln.
    Bestürzt blickte der akonische Kommandant auf die Ortungsgeräte. Vier Flugkörper, die sich von verschiedenen Seiten dem Kreuzer näherten, wurden angezeigt. Diese Formation konnte nur einen direkten Angriff bedeuten.
    „Abwehrschirme errichten!" gab Kal-Rah hastig den Befehl. Es ist schon zu spät. Die Schockwelle der maahkschen Großparalysatoren hüllte die ASTAGUN ein. Kal-Rah hatte ein Gefühl, als würde er von innen heraus erfrieren. Mit aufgerissenen Augen beobachtete er, wie der neben ihm sitzende Pilot die ASTAGUN beschleunigen wollte. Doch die Hände des Mannes erreichten die Kontrollen nie. Schlaff sank er im Sitz zusammen.
    Kal-Rah fühlte Panik in sich aufsteigen. Gewaltsam zwang er sich dazu, den Oberkörper über die Kontrollen zu beugen. Seine rechte Hand tastete über die polierte Verkleidung der Schaltanlagen.
    Hinter ihm ertönte ein dumpfes Geräusch. Einer der Akonen war zusammengebrochen.
    Kal-Rah verlor plötzlich das Sehvermögen. Er schaffte es, eine Hand bis an den Beschleunigungshebel zu bringen. Er berührte das kühle Metall.
    Da erreichte die Kälte, die den Körper des Akonen durchdrang, das Gehirn. Kal-Rah hörte auf zu denken, seine Hand lockerte sich. Dann sank der Kommandant in den Sessel zurück.
    Führerlos raste die ASTAGUN durch den Raum, während die vier maahkschen Kampfschiffe wie ein Rudel hungriger Wölfe die Verfolgung aufnahmen.
    Voller Befriedigung blickte Grek 7 auf die Kontrollen.
    Der akonische Raumer hatte weder einen Abwehrschirm errichtet noch das Feuer eröffnet. Grek 7 schloß daraus, daß die Besatzung nun bewegungsunfähig war.
    Der Rest war so einfach, daß es nicht des logisch arbeitenden Gehirns von Grek 7 bedurft hätte, um den endgültigen Erfolg sicherzustellen.
    „Wir kreisen das akonische Schiff ein", ordnete Grek 7 an. Er wußte mit Sicherheit, daß es ein akonisches Schiff war. Im Gegensatz zu terranischen oder arkonidischen Einheiten war es an den Polen stark abgeplattet, so daß es eher einer Ellipse als einer Kugel glich. Tronar Woolvers Duplo hatte die Maahks auf diesen Unterschied aufmerksam gemacht.
    Plötzlich begann das akonische Schiff seinen Flug zu verlangsamen.

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