0227 - Der Duplo und sein Schatten
nicht zu sagen. Er verließ den Raum. Tronar Woolvers Ebenbild war wieder allein.
Grek 7, der Oberbefehlshaber des vier Kampfschiffe starken Verbandes, ließ den Linearflug unterbrechen, als die Schiffe in die Randbezirke des Sternenhaufens M-13 eindrangen, Grek-1 hatte ihn gewarnt.
sich zu tief in die Sternenballung hineinzuwagen, weil dann die Gefahr bestand, daß die Schiffe der Maahks mit einer Akonenflotte zusammenprallten. Das wollte Grek 1 jedoch unter allen Umständen vermeiden, Grek 7 hatte den Auftrag, ein einzelnes akonisches Schiff von mittlerer Größe zu kapern und mit seiner Besatzung zu entführen.
Wenn die Akonen vom Verlust eines ihrer Schiffe erfuhren, mußten sie zwangsläufig glauben, daß die Terraner dafür verantwortlich waren.
Grek 7 war vielleicht der loyalste von Greks Unterkommandanten. Er nahm jeden Befehl widerspruchslos entgegen. Auch kam er nie auf den Gedanken, mit seinem Vorgesetzten zu diskutieren.
Grek-1 war es gleichgültig, ob Grek 7 aus Überzeugung oder Schlauheit so handelte, entscheidend war nur seine Treue.
Grek 7 wußte, daß er der einzige Unterkommandant war, dem Grek 1 völlig vertraute. Deshalb war Grek 7 immer bestrebt, dieses Vertrauen zu erhalten. Es war immer gut, mit dem Kommandanten übereinzustimmen. Die Befehle Greks kommentarlos auszuführen, erwies sich immer als vorteilhaft.
Auch diesmal wollte Grek 7 den Befehlshaber der Maahks von seinen Fähigkeiten und seiner mustergültigen Befehlsausführung überzeugen. Nie wäre Grek 7 auf die Idee gekommen, tiefer in den fremden Sternhaufen einzudringen, um schneller zum Erfolg zu kommen. Grek 1 hielt nicht viel von Männern, die nicht warten konnten.
Deshalb war Grek 7 auch nicht enttäuscht, als die empfindlichen Ortungsgeräte der vier Raumschiffe nach Unterbrechung des Linearfluges keinen fremden Flugkörper registrierten. Es wäre, auch bei der großen Zahl der Schiffe, über die die Akonen nach Woolvers Aussagen verfügten, ein unerwarteter Zufall gewesen, wenn sie sofort ein Schiff entdeckt hätten.
Grek 7 rechnete damit, daß sie längere Zeit suchen mußten. Er gab die entsprechenden Befehle. Die vier Schiffe beschleunigten wieder und gingen abermals in den Linearflug über. Grek 7 hätte die Raumer einzeln auf die Suche schicken und damit ein größeres Gebiet erforschen können. Doch er hielt es für besser, den Verband nicht durch eine Zersplitterung zu schwächen.
Nach Aussage des Duplo bildeten akonische Schiffe, solange sie nicht in großen Verbänden auftraten, für Maahk-Raumer keine Gefahr. Trotzdem ging Grek 7 kein Risiko ein. Auch hier hielt er sich streng an die Anordnungen seines Vorgesetzten.
Das Ausharren von Grek 7 wurde bereits nach dem zweiten Auftauchen aus der Librationszone belohnt. Die Ortungsgeräte der Schiffe schlugen gleichzeitig aus. Sofort begannen exakte Berechnungen.
Sekunden später wußte Grek 7 mit Sicherheit, daß sie ein Raumschiff geortet hatten, das mit einfacher Lichtgeschwindigkeit durch den Raum trieb. Bei der Größe der Sternenballung und der verhältnismäßigen Kleinheit des Schiffes spielte sich dieser Vorgang trotz der enormen Geschwindigkeit mit solcher Langsamkeit ab, daß an Bord der maahkschen Raumer der Eindruck entstand, als würde das fremde Objekt stillstehen.
Grek 7 galt als einer der erfahrensten Raumfahrer in den Reihen der Maahks. Er ließ sich durch eine rein optische Betrachtung nicht täuschen. Die Geräte sagten ihm nur zu deutlich, daß die Kampfschiffe sich in kurzer Zeit dem fremden Flugkörper auf Gefechtsdistanz nähern würden.
Grek-1 hatte darauf bestanden, daß die Besatzung des zu entführenden Schiffes lediglich paralysiert werden durfte. Es sollte weder Tote noch Zerstörungen innerhalb des akonischen Schiffes geben. Zur Ausführung von Greks Plänen wurde ein voll funktionsfähiges Schiff benötigt.
Jetzt erst, da Grek 7 sicher sein konnte, daß kein größerer Verband im Anflug war, gab er den Befehl, der die vier Schiffe in verschiedene Richtungen davonrasen ließ. Der akonische Kugelraumer mußte von vier Seiten überraschend angegriffen werden, so daß dem Gegner keine Möglichkeit zur Gegenwehr blieb.
Das Schiff des Grek 7 behielt seine Richtung bei, die drei anderen jagten davon. Die Ortungsimpulse wurden immer deutlicher. Aus dem Gedächtnis des Tronar Woolver wußten die Maahks, daß die Ortungsgeräte der Akonen sich nicht mit denen der Maahks messen konnten. Außerdem verfügten die ehemaligen Feinde der
Weitere Kostenlose Bücher