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0230 - Heroin für Gangsterarme

0230 - Heroin für Gangsterarme

Titel: 0230 - Heroin für Gangsterarme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin für Gangsterarme
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konnten doch nicht mitten auf der Straße eine Knallerei anfangen!«
    »Natürlich nicht«, nickte Britton. »Bei dem Verkehr stehen die Chancen hundert gegen eins, daß nicht ein harmloser Passant getroffen wird. Es war vernünftig, daß Sie nicht schossen. Berichten Sie weiter!« '
    »Er lief da ins mittlere Haus rein. Inzwischen hatten wir mit unseren Signalpfeifen die nächste Streife alarmiert. Bill und Walter kamen. Wir verständigten uns zuerst einmal, daß zwei Mann den hinteren und zwei den vorderen Ausgang besetzen sollten. Danach ließen wir von einem Passanten das Revier anrufen. In diesem Mietshaus leben mindestens zwölf Familien. Wir haben sie durch Rufe aufgefordert, sich in ihren Wohnungen einzuschließen.«
    Brittons Blick flog über die Rückfront des Hauses. Er nickte nachdenklich. »Schöne Schweinerei«, brummte er. »Wie sollen wir den Kerl da rausholen, ohne daß die Bewohner in Mitleidenschaft gezogen werden? Es bietet sich ihm doch geradezu an, daß er eine Wohnung aufbricht und sich ein Kind als Geisel nimmt.«
    »Achten Sie mit Ihren Leute darauf, daß er nicht rauskommen kann, Captain!« schlug ich vor. »Ich mache mich auf die Suche.«
    Der Captain sah mich überrascht an. »Sie wollen Ihren Kopf hinhalten?«
    Ich nickte entschlossen. »Ja. Vielleicht ist es der Bursche, der uns damals in der Downtown entkommen ist.«
    Britton sah mich ernst an. »Das muß ein harter Brocken gewesen sein, was?« fragte er. »Was hatte der Kerl denn auf dem Gewissen? Warum wurde er vom FBI gesucht?«
    »Bewaffneter Überfall auf einen Goldtransport«, erwiderte ich. »Sie erschossen die beiden Fahrer und auf ihrer Flucht eine Frau, deren Wagen sie sich aneignen wollten.«
    Britton stieß einen scharfen Pifff auf. »Oha!« sagte er. »Jetzt verstehe ich, warum Sie so scharf darauf sind, dem Mann die Hand auf die Schulter zu legen. Okay, Cotton, ich will Ihnen ehrlich was sagen: Ich hasse es, wenn ich der Frau einer meiner Leute sagen muß, daß ihr Mann von einem Gangster erschossen wurde. Wenn Sie die ganze Gefahr auf sich nehmen wollen, soll es mir recht sein. Ich gebe Ihnen zehn Minuten vor. Danach fangen meine Leute an, hinter Ihnen herzugehen und eine Wohnung nach der anderen zu räumen.«
    »In Ordnung«, nickte ich.
    Zehn Minuten Vorsprung! Das mußte genügen. Ich hatte zwar keine Ahnung, wie ich das bewerkstelligen sollte, was ich wollte, aber irgendwie würde ich es schon fertigkriegen. Die Hauptsache war erst einmal, daß ich zehn Minuten Vorsprung hatte.
    Ich nahm meinen Dienstrevolver in die Hand, spannte mit dem Daumen den Hammer und spurtete von den Wagen hinüber zum hinteren Eingang.
    An der Hauswand hielt ich inne, holte tief Luft und sah einmal kurz an der Rückwand hinauf. Wenn es Phil war, der hier im Hause steckte und auf einmal als Räuber gesucht wurde, dann würde er das tun, was auch in seiner Lage tun würde. Wir waren seit Jahren so aufeinander eingespielt, daß wir die möglichen Reaktionen des Partners meistens zutreffend Voraussagen konnten.
    Es kam also nur darauf an, daß ich mir überlegte, was ich hier tun würde, wenn ich in Phils Lage wäre.
    Sich ein Kind als Geisel nehmen lag außerhalb jeder Erörterung. Sich in einer Wohnung zu verschanzen, war von vornherein aussichtslos. Wenn es überhaupt einen Fluchtweg gab, dann nur über die Dächer.
    Ich lief ins Haus hinein, drückte die Hoftür hinter mir wieder zu und stieg sofort die ausgetretenen Treppen hinan. Es war totenstill im Hause. Alle Wohnungstüren waren verschlossen. Undefinierbare Düfte schwebten im Mietshaus. Küchengerüche und der säuerliche Duft anspruchsloser Sauberkeit.
    Langsam stieg ich die Treppe hinan, bis ich die letzte Etage erreicht hatte. Als ich den letzten Treppenabsatz umrundete, hörte ich oben Schritte und das hastige Schlagen einer Tür.
    Ich faßte meinen Revolver fester und zog unwillkürlich den Kopf ein. Schritt vor Schritt arbeitete ich mich die letzten Stufen hinan. Kein Mensch konnte mir einen Garantieschein dafür geben, daß ich hier oben auf Phil stoßen würde. Vielleicht, ja, wahrscheinlich traf ich auf einen Räuber, der mit Phil nicht mehr gemeinsam hatte als das menschliche Aussehen. Und dann mußte ich verdammt auf der Hut sein. Eine Kugel braucht eine sehr kurze Zeit, um einem das Lebenslicht auszupusten.
    Als ich die oberste Stufe erreicht hatte, drückte ich mich eng an die Wand. Keinen ganzen Yard weiter verbreiterte sich der Flur nach rechts und links. Ich lauschte,

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