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0230 - Heroin für Gangsterarme

0230 - Heroin für Gangsterarme

Titel: 0230 - Heroin für Gangsterarme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin für Gangsterarme
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aber nicht das leiseste Geräusch war zu hören.
    Mir gegenüber sah man den Aufgang zum Boden. Es war durch eine Tür verschlossen. Am Schloß gab es eine Reihe von leichten, kaum erkennbaren Kratzern. Hier hatte jemand mit einem Dietrich gearbeitet. Ich versuchte, die Tür aufzuziehen. Es ging nicht. Wer auch immer versucht haben mochte, sie zu öffnen, er hatte sein Vorhaben nicht beenden können.
    Ich kniete nieder, und ich tat es so lautlos, wie es nur eben ging. Dann riskierte ich es und streckte den Kopf vor, um nach rechts und links einen schnellen Blick in den Etagenflur hineinwerfen zu können. Wenn jemand auf das Auf tauchen meines Kopfes wartete, würde er es jedenfalls in der gewöhnlichen Höhe erwarten.
    Aber der Flur war leer. Ich huschte nach rechts hinein und verhielt an der ersten Tür. Minutenlang lauschte ich am Schlüsselloch. Ein Schlüssel steckte weder innen .noch außen. Auch nicht das leiseste Geräusch war zu vernehmen. Ich probierte die Türklinke. Aber die Tür war abgeschlossen.
    Ich wiederholte das Manöver bei vier anderen Türen. Als ich mir danach die sechste vornahm, ging die Tür auf. Ich war selbst so überrascht darüber, daß ich einen Sekundenbruchteil wie gelähmt auf der Schwelle stand, während die Tür mit einem leichten Quietschen herumschwang.
    Er stand seitlich des Mansardenfensters. Als die Tür quietsche, warf er sich herum und riß seinen Revolver hoch. Auch mein Revolver flog in die Höhe -aber keiner von yns beiden schoß. Ich starrte die Gummimaske an. Die Augen aus der Maske starrten mich an.
    Ich ging ganz langsam auf den Burschen zu. Die Augen verfolgten jede kleinste Bewegung auf meiner Seite. Und dann hatte ich ihn erreicht. Ich schob meine linke Hand unendlich langsam vor. Der Maskierte rührte sich nicht. Schon berührten meine Fingerspitzen den Lauf seines Revolvers. Ich bog ihn ihm aus der Hand. Er regte sich noch immer nicht.
    Mit einem raschen Griff riß ich ihm die Maske herunter.
    Sein Gesicht war so verändert, so leer, so ausdruckslos. Nur in seinen Augen flackerte ein unheimliches Feuer.
    In meiner Brust war ein dumpfer, zie hender Schmerz. Ich stand ein paar Herzschläge lang regungslos vor ihm und war unfähig, einen Gedanken oder einen Entschluß zu fassen.
    Dann hörte ich tief unten im Hause die Stiefel der hereindringenden Polizisten.
    Es war keine Zeit mehr zu verlieren. Ich drehte mich auf dem Absatz um und blickte durchs Zimmer. Vorn links neben der Tür gab es einen großen, altmodischen Kleiderschrank.
    Ich schob meinen Revolver in die Schulterhalfter zurück und hob, noch halb dem Schrank zugewandt, den rechten Arm. Aus der Drehung heraus und mit dem ganzen Körpergewicht schlug ich zu.
    Mir drehte sich fast, der Magen um, als ich Phil mit verdrehten Augen wegknicken sah, aber ich fing ihn noch rechtzeitig auf, damit er keinen Lärm im Sturz machte. Mühsam schleppte ich ihn zum Kleiderscharnk, stopfte ihn hinein und drehte den Schlüssel um. Als ich schon an der Tür war, fiel mir ein, daß es besser wäre, den Schlüssel abzuziehen. Ich tat es und ließ ihn in meine Hosentasche gleiten. Kaum hatte ich mich vom Schrank abgewandt und wollte zur Tür gehen, da erschien Britton auf der Treppe.
    »Was ist los, Cotton?« fragte er.
    Ich zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, Captain. Der Kerl ist entwischt. Weiß der Himmel, wie. Aber er ist jedenfalls nicht zu finden.«
    Ärgerlich nahm Britton seine Schirmmütze ab und strich sich Über die Stirn. »Ich dachte es mir beinahe«, brummte er. »Wer solche tollkühnen Überfälle hingezaubert hat wie dieser Kerl, der findet in so einem Fuchsbau auch ein Loch zum Hinaushuschen. Verdammter Dreck…!«
    Ich steckte mir eine Zigarette an. Meine Finger zitterten ein bißchen.
    ***
    Es war gegen halb vier, als sich die Polizisten zurückzogen. Ich fuhr ein Stück mit ihnen und bog dann in jene Richtung ab, die ich eingeschlagen hätte, wenn ich zum Distriktgebäude hätte fahren wollen.
    Aber ich fuhr nur zwei Blocks weit, hielt an und ging in die nächste Kneipe, um zu telefonieren. Noch auf der Treppe, die hinab ins Kellerlokal führte, überlegte ich es mir anders. Ich kehrte wieder um, wendete den Jaguar und fuhr zurück.
    Im Treppenhaus hatten sich ein paar Frauen versammelt, die aufgeregt miteinander schwatzten.
    »Ich habe auf dem Boden mein Feuerzeug verloren«, sagte ich, da sie mich vorhin bestimmt durch ihre Fenster beobachtet hatten. »Mal nachsehen, ob ich’s finde.«
    »Gehen Sie nur

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