Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus

Titel: 0231 - Der Tod spielt auf im Treppenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Tod spielt auf im Treppenhaus
Vom Netzwerk:
nach.
    ***
    Ich habe in meinem Leben eine ganze Reihe von scheußlichen Situationen erlebt, aber diese hier war einfach derartig, dass einem Mann übel werden konnte.
    Wir saßen in unserem Zimmer, und draußen im Haus gingen Rallaro und seine Gangster herum, nahmen den Menschen die letzten Cents ab, und wir konnten nichts dagegen tun.
    Der Gang-Chef machte eine große Show aus dieser Einkassierungstour. Er begnügte sich nicht mehr damit, Tür für Tür abzuklopfen. Nach unserem Rückzug hatte er kurzerhand befohlen, dass die Bewohner aller Etagen auf die Podeste kommen sollten, und nun fand das Kassieren in aller Öffentlichkeit und unter ziemlicher Lautstärke statt. Wir hörten den Lärm bis in unsere Wohnung.
    »Warum werfen wir die Kerle nicht einfach raus?«, fragte Phil. Vor Wut sprach er leise.
    »Wir haben keine Handhabe. Ihre Opfer sagen, dass sie das Geld freiwillig geben. Du hast es doch gesehen, Phil. Der Mann, den er schlug, war bereit, zu beschwören, er sei nicht geschlagen worden. Wir können nichts tun, solange die Leute Angst haben, die Wahrheit zu sagen.«
    »Wir könnten Rallaro über das Geländer werfen und anschließend'unsere FBI-Ausweise auf Mr. Highs Schreibtisch knallen.«
    »Ja, das wäre der letzte Ausweg, aber selbst dann würden wir vor ein Gericht gestellt, und die Geschworenen würden uns wegen Totschlages verurteilen müssen.«
    »Willst du zusehen?« Er schrie plötzlich. »Oder willst du zum Chef gehen und ihm sagen: Wir können da leider nichts machen, Sir. Nehmen Sie den Auftrag zurück!«
    »Halt die Luft an! Wir werden Juan Rallaro mit gesetzlichen Mitteln zur Strecke bringen. — Mag er jetzt ruhig glauben, er sähe wie ein Sieger aus. Der Bursche ist eitel. Je sicherer er sich fühlt, desto leichter wird er einen Fehler machen. - Denke an gestern Nacht. Da war es beinahe schon so weit.«
    »Heute sieht es anders aus«, knurrte Phil. »Wir dachten, er würde versuchen, uns aus der Welt zu schaffen, aber er ist schlauer. Er zeigt den Leuten unsere Ohnmacht.«
    »Unser Programm hat sich nicht geändert. Wir werden den Leuten zeigen, dass er nicht allmächtig ist.«
    Eine Stunde später schienen sie draußen mit ihrer Einkassierungsaktion fertig zu sein. Es wurde ruhig im Haus.
    ***
    Wir blieben bei unserem Programm. Jede Nacht schlenderten wir durch die Straßen des Viertels, betraten die Kneipen, Bars, Drugstores, in denen sich die Puerto Ricaner aufhielten.
    Überall trafen wir auf Rallaros Leute.
    Sie gingen uns nicht aus dem Weg. Sie grinsten uns höhnisch an und machten Bemerkungen über uns, aber sie hüteten sich, uns anzugreifen.
    Noch zweimal betraten wir den Arriba Nightclub.
    Rallaro trafen wir nicht an, aber seine rechte Hand, Floyd Bereira lümmelte sich in einem Sessel herum. Als er uns sah, stand er auf und ging fort. Die Kellner bedienten uns wie jeden anderen Besucher.
    Glauben Sie mir, es war ein mühseliger Job.
    Wir versuchten mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Wir fragten ihnen Löcher in den Bauch, aber immer erhielten wir nichtssagende Antworten, und wenn sie merkten, dass wir irgendetwas über Rallaro oder über jemanden hören wollten, der zu seiner Gang gehörte, verstummten die Leute.
    Und trotzdem waren diese Nächte nicht sinnlos vertan. Nein, wir bekamen natürlich kein konkretes Material gegen Rallaro in die Hand.
    Immer noch fand sich kein Zeuge. Es fand sich niemand, der es wagte, ihn zu beschuldigen. Trotzdem verbreitete unsere hartnäckige Anwesenheit eine Atmosphäre von Nervosität.
    Jeder im Bezirk rund um die Desbrosses Street kannte uns, wusste, dass wir Rallaros Feinde Waren, und im Laufe der Wochen begriffen alle Bewohner, dass wir zwar nichts gegen Juan Rallaro unternehmen konnten, dass aber auch er sich nicht an uns heranwagte.
    Wir waren Störenfriede in Rallaros Reich, aber offensichtlich besaß er nicht die Macht oder er riskierte es nicht, uns aus seinem Reich zu vertreiben.
    Das alles ergab eine gewisse Spannung.
    Die Menschen im Viertel fühlten, dass die Situation nicht so bleiben könnte, dass sie sich eines Tages ändern würde, und niemand vermochte sich eine Änderung anders als durch Gewalt vorzustellen.
    Die Leute wichen Uns aus. Wenn wir eine Kneipe, einen Billardsalon oder sonst einen Laden betraten, dauerte es gewöhnlich nicht lange, bis die anderen Besucher anfingen, das Lokal zu verlassen.
    Wir stellten aber bald fest, dass die Leute sich genauso verhielten, wenn Rallaros Leute irgendwo auftauchten.
    Es kam

Weitere Kostenlose Bücher