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0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen

Titel: 0234 - Der Boß kennt kein Erbarmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Boß kennt kein Erbarmen
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hervorstieß:
    »Sie haben meinen Vater ermordet! Er ist nicht von allein vom Dach gestürzt! Sie haben ihn ermordet! Dieser Mann und noch ein anderer! Ich habe sie gesehen!«
    ***
    »Und was machen wir jetzt mit diesen Figuren?«, erkundigte sich John E. Cohag und presste sich ein feuchtes Tuch gegen das geschwollene Kinn, während Jenny Lindgreen an einer Schüssel stand, in der sie eine Lösung von essigsaurer Tonerde vorbereitet hatte, worin sie ein paar Leinenlappen anfeuchtete.
    Gilbert Mackinson saß wieder hinter seinem großen Schreibtisch und nippte an einem überdimensionalen Whiskyglas, in dem es goldbraun schimmerte von echtem Scotch.
    »Tja«, murmelte der Alte. »Was machen wir mit den Leuten? Was meinen Sie, Coster?«
    Dick Coster hockte in einem bequemen Sessel und rauchte eine Zigarette. Auch er hatte ein Whiskyglas neben sich stehen.
    Nachdem er zusammen mit Cohag, der allerdings noch ein bisschen wacklig auf den Beinen gewesen war, die vier Gangster der Reihe nach durchsucht und gefesselt hatte, war ihm von Jenny Lindgreen der Streifschuss an der Stirn behutsam mit Jod behandelt und anschließend mit einem Pflaster verklebt worden.
    »Wir wollen nichts überstürzen«, entschied Dick Coster. »Zuerst werden wir feststellen, wie unsere lieben Freunde heißen. Man muss ja wissen, wie man die Gentlemen anzusprechen hat.«
    Die Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören, namentlich bei dem Wort ›Gentlemen‹. Er drückte seine Zigarette in einem schweren Kristallaschenbecher aus und stand auf. Als er auf den ersten Gangster zutrat, der genau wie alle anderen gefesselt vor der Wand neben der Tür zum Vorzimmer stand, zuckte der Mann erschrocken zurück.
    »Keine Angst«, sagte Coster ruhig. »Gefesselte Leute schlage ich nicht.«
    Er packte den Mann an den Rockaufschlägen und fischte ihm die Brieftasche aus dem Rock.
    »He!«, knurrte der Gangster. »Was geht Sie meine Brieftasche an?«
    »Mund halten«, erwiderte Coster trocken und klappte die Brieftasche auf. Er blätterte in den darin enthaltenen Papieren und las schließlich die Personalien eines Führerscheines vor: »Louis Fitzgerald Mackenzie, geboren am 11. November 1925 in Houston/Texas.«
    Coster nahm den Führerschein aus der Brieftasche und steckte diese zurück in das Jackett ihres Besitzers.
    »Rücken Sie gefälligst meinen Führerschein raus!«, schnaufte Mackenzie.
    »Wenn du nicht bald ruhig wirst«, schaltete sich Cohag ein, »weiß ich ein Mittel, wie ich dich zur Ruhe kriege.«
    Coster zog den anderen der Reihe nach die Brieftasche heraus und entnahm ihnen den Führerschein, den alle vier bei sich trugen. Die anderen Gangster hießen Tim B. Holler, Cristoph Winters und Reginald Surfield.
    »Hören Sie mal, Mister«, brummte Mackenzie, als Coster alle vier Führerscheine einsteckte, »Ich mache Ihnen einen Vorschlag.«
    »Jetzt bin ich aber gespannt«, sagte Jenny Lindgreen schnippisch.
    »Sprechen Sie sich aus«, meinte Coster.
    Mackenzie fuhr sich mit der Zungenspitze über die Unterlippe, die eine kleine Platzwunde auf wies.
    »Wir zahlen Ihnen fünfhundert Dollar für die Aufregung, und Sie lassen uns laufen!«, sagte er lauernd. »Natürlich müssen Sie uns unsere Führerscheine und die Waffen zurückgeben. Fünfhundert Dollar sind eine Menge Geld, schneller könnt ihr so was nicht verdienen.«
    Gilbert Mackinson fing an, glucksend zu lachen. John E. Cohag verdrehte die Augen. Dick Coster dagegen blieb ernst.
    »Ich mache euch einen anderen Vorschlag«, sagte er gelassen. »Wir übergeben euch der Polizei. Einverstanden, Mackenzie?«
    »Warum?«, rief der Gangster frech. »Was haben wir denn schon getan? Ihr habt uns angegriffen!«
    Dick Coster tippte mit dem Zeigefinger jeweils in die Richtung der Personen, die er gerade erwähnte:
    »Miss Lindgreen, Mister Mackinson, Mister Cohag und ich werden als Zeugen vor Gericht aussagen. Die Anklage gegen euch wird ungefähr folgende Punkte umfassen: gewaltsames Eindringen in eine fremde Wohnung, mehrfache Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Bandenverbrechen, unerlaubter Waffenbesitz, Mitgliedschaft zu einer verfassungswidrigen Organisation, deren Ziel das gemeinsame Begehen von Verbrechen ist -na, ich weiß nicht, was die Staatsanwaltschaft noch alles daraus machen wird. Aber ich rechne mit ungefähr drei Jahren pro Nase. Sie müssen zugeben, Mackenzie, dass Sie für drei Jahre keine überwältigende Summe angeboten haben.«
    Mackenzie senkte den Kopf. Coster lächelte

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