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0244 - Der Seelen-Vampir

0244 - Der Seelen-Vampir

Titel: 0244 - Der Seelen-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gab.
    Sie mußte kämpfen!
    Der Vampir hatte sein Maul weit aufgerissen. Die gefährlichen Zähne schimmerten. Aus der Öffnung drang ein Geräusch, wie Virna es noch nie im Leben vernommen hatte.
    Es war ein hohes, zischendes Fauchen, vielleicht Triumphgeschrei, sie wußte es nicht genau, aber das Biest kam näher.
    Virna schaute sich um. Wohin sollte sie? Beide Fluchtwege waren ihr versperrt. Überlaut trommelte das Herz in ihrer Brust. Sie fühlte sich wie von einem unsichtbaren Ring umklammert und dachte daran, daß es nur die Angst sein konnte.
    Angst vor einem schrecklichen Ende!
    Virna sprang aufs Bett. Dies geschah ohne großes Überlegen, sie tat es einfach, sackte ein wenig ein und bewegte sich auf die andere Seite des Betts zu, wo sich auch die Wand befand.
    Der rote Vampir folgte.
    Es gelang ihm sogar, sich vom Boden abzuheben, und er kam der Frau vor wie eine gewaltige Wand.
    Virna schrie.
    Im nächsten Augenblick war die flatternde unheimliche Gestalt bereits da.
    Wie ein Unwetter kam sie über die Frau. Sie sah noch die hektischen Bewegungen der Flügel und spürte auch die Schläge, die plötzlich hart gegen ihren Körper hämmerten.
    Auf dem Bett war es sowieso nicht einfach, das Gleichgewicht zu behalten, die Unterlage besaß nicht die Festigkeit. Als Virna dem Angriff ausweichen wollte, schaffte sie es nicht mehr, da sie einknickte und nach rechts zur Seite fiel. Sie lag noch nicht, als der rote Körper sie unter sich begrub. Noch einmal stieß sie einen Schrei aus, dann blieb sie unter den zusammensinkenden Schwingen liegen…
    ***
    Wir beeilten uns!
    South Trebone lag zwar nicht in absoluter Ruhe, aber Lärm herrschte dennoch nicht. Auf der Straße war kaum ein Mensch zu sehen. Nur ein alter Mann schaute uns verwundert nach, als wir an ihm vorbeihetzten.
    Es dauerte nicht lange, da hatten wir unser Ziel erreicht. Die Haustür war verschlossen. Und sie sah uns auch verflixt stabil aus, so daß wir Mühe haben würden, sie aufzubrechen.
    Dann hörten wir einen Schrei.
    Es klang sehr dünn, aber uns war klar, daß er nicht draußen, sondern im Haus ausgestoßen worden war.
    Gefahr!
    »Ich versuche es an der Rückseite!« rief ich und rannte bereits um das schmale Gebäude herum. Ich stolperte dabei über einen Garten, wühlte mich durch Beete, drückte die Zweige der Sträucher zur Seite, erreichte einen schmalen Pfad, stand in einem düsteren Garten und suchte die Rückseite des Hauses ab.
    Der Garten war zwar schmal, dafür jedoch stach er tief in das Gelände hinein. Zahlreiche Bäume wuchsen dort, auch waren Beete angelegt worden, und ich glaubte, zwischen den Sträuchern neben den Beeten eine huschende Gestalt zu sehen.
    Als ich einige Schritte vorlief, um nachzusehen, war die Gestalt verschwunden.
    Der Hintereingang. Durch meinen anderen Blickwinkel konnte ich ihn sehen und erkannte auch die offenstehende Tür.
    Sekunden später hatte ich die Schwelle hinter mir gelassen und fand eine schmale, nach oben führende Treppe. Die einzelnen Stufen bestanden aus Holz. Es dröhnte, als ich die Treppe nach oben lief.
    Wieder ein Schrei!
    Von oben klang er mir entgegen. Darin mischte sich noch ein Krachen. Suko hatte es geschafft und die Tür aufgebrochen.
    Ich war oben.
    In dem kleinen Flur mußte ich den Kopf einziehen. Ich hätte ihn mir sonst an der Schräge einschlagen können. Eine Tür stand weit offen, daß ich nicht nur in das Zimmer hineinschauen, sondern es auch überblicken konnte.
    Da sah ich ihn!
    Ein roter Vampir. Der Diener des unheimlichen Vampiro-del-mar.
    Er hatte seine Schwingen ausgebreitet und lag über dem Bett. Kraftvoll drückte er dabei sein Opfer nieder, von dem ich nur einen Fuß erkannte, der unter der an rötliches Leder erinnernden Haut des Blutsaugers hervorschaute.
    Schießen wollte ich nicht sofort. Die Kugel konnte leicht durchschlagen und das Opfer treffen.
    Also machte ich es anders. Mit einigen Sprüngen erreichte ich den Blutsauger, meine Finger fanden den kleinen Kopf und zerrten ihn zurück.
    Ich hatte von hinten zugegriffen, sah das Maul der Fledermaus nicht, vernahm jedoch ihr furchtbares Kreischen, dessen schrille Töne in meinen Ohren schmerzten.
    Im nächsten Augenblick war es vorbei mit der roten Fledermaus.
    Ich hatte nicht die Beretta genommen, sondern den Dolch. Die lange geweihte Silberklinge fand ihr Ziel in dem weit aufgerissenen Maul der widerlichen Bestie.
    Ich zog die Waffe noch einmal hoch und wollte ganz sicher gehen, auch einen Erfolg erreicht

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